- Burgruine Fingellerschlössl
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Burgruine Fingellerschlössl Ruine Fingellerschlössl, das ehemalige Walbenstein
Alternativname(n): Walbenstein, Valbenstein Entstehungszeit: um 1150 bis 1185 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Ruine Ständische Stellung: Ministeriale Ort: Sarntal Geographische Lage 46° 31′ 38,3″ N, 11° 21′ 46,1″ O46.52729444444411.362813888889495Koordinaten: 46° 31′ 38,3″ N, 11° 21′ 46,1″ O Höhe: 495 m s.l.m. Die Burgruine Fingellerschlössel, auch Walbenstein genannt, liegt im Südtiroler Sarntal auf einem steil aufragenden, fast sturmfreien Felskopf. Zur 1185 erstmals genannten Burg gelangt man über die Sarner Straße, die durch das Sarntal auch nach Wangen-Bellermont und Reinegg führt.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Burgenfachmann Friedrich-Wilhelm Krahe betont, der Zugang zu dem hohen Felsen sei seinerzeit nur über eine Leiter möglich gewesen. Heute dagegen lässt sich die Burgruine bedingt durch Lücken in der Mauer auch von der anderen, weniger jäh abfallenden Seite des Hügels erklimmen. So hat man „nur wenige halsbrecherische Schritte zu machen“ (Riedl), um in den Überresten der Burg zu stehen. Eine gefahrlose Besichtigung ist jedoch selbst mit festen Bergschuhen und geeigneter Kleidung nicht möglich. Ein fester Pfad existiert nicht; der Aufstieg dauert etwa fünf Minuten.
Geschichte
Nach Ansicht von Friedrich-Wilhelm Krahe[1] handelt es sich um einen aus der die Ministerialen der Grafen von Eppan waren.[2] Bereits Krahe und Marcello Carminiti[3] mutmaßen - nach neueren Erkenntnissen durchaus richtig -, dass das Fingellerschlössl mit Walbenstein (auch Valbenstein geschrieben) identisch ist.
Anlage
Die Anlage zieht sich schräg vom Felskopf den Hang hinunter und besteht aus einer größtenteils verfallenen Ringmauer, die einen höher gelegenen zweiteiligen Wohntrakt und ein tiefer gelegenes, dreigeschossiges Gebäude umschließt.[2] Insgesamt ist wenig vom alten Baubestand erhalten. Die ehemaligen Hauptmauern der Hauptgebäude sind um die 1,80 Meter, die Ringmauer nur 1,20 Meter dick. Diese vergleichsweise schwachen Mauern genügten, um Sicherheit zu gewährleisten, denn die überaus sichere Lage den Einsatz von schwerem Belagerungsgerät wie etwa von Rammböcken unmöglich. Obwohl Krahe sich sicher ist, dass die Burg schon vor dem Jahr 1300 verfiel, zeigt der Augenschein vor Ort, dass dies unwahrscheinlich ist. Die Form der erhaltenen Fensteröffnungen und Schießscharten lässt den Schluss zu, dass die Anlage erst später aufgegeben wurde, denn die Schießscharten sind nicht für Bogen oder Armbrust ausgelegt, sondern wie Scharten für Feuerwaffen geformt. Die Annahme eines erst deutlich späteren Verfalls der Burg wird auch dadurch gestützt, dass Walbenstein im sogenannten „Zimmer der Spiele“ auf Schloss Runkelstein auf einem Fresko von 1390 als noch intakte Burg abgebildet ist.
Das Fingellerschlössl gehört vom Baubestand her in eine frühere Generation von Burganlagen in Südtirol, die sich durch ihre exponierte Lage, die geringen Dimensionen und vor allem durch das Fehlen eines Bergfriedes auszeichnen. Ähnliche Anlagen sind die Leuchtenburg, Burg Kasatsch, Ruine Steinegg und die Ruine Afing. Sie sind klar von den Burgen der zweiten Generation aus den 20er und 30er Jahre des 13. Jahrhunderts wie Schloss Boymont, die Haselburg oder Schloss Runkelstein zu unterscheiden.
Einzelnachweise
- ↑ Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des Deutschen Mittelalters. Grundriss-Lexikon, S. 186.
- ↑ a b Thomas Bitterli-Waldvogel: Südtiroler Burgenkarte. Mit Burgenführer und Detailkarten. 1995, ISBN 88-85176-12-7, S. 36.
- ↑ Vgl. Marcello Caminiti: Die Burgen Südtirols. 1956, S. 70 (spätere Ausgaben sind aktualisiert und ggf. im Seitenlauf nicht identisch).
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