- Burgstall Kleiner Hansgörgel
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Burgstall Kleiner Hansgörgel Burgstall Kleiner Hansgörgel – Ansicht aus westlicher Richtung
Alternativname(n): Burgstall Unterkrumbach Entstehungszeit: vermutlich während des 13. Jahrhunderts Burgentyp: Höhenburg, Spornlage Erhaltungszustand: Burgstall Ort: Hersbruck-Altensittenbach-„Kleiner Hansgörgel“ Geographische Lage 49° 31′ 46,6″ N, 11° 24′ 24″ O49.52960611.406654553Koordinaten: 49° 31′ 46,6″ N, 11° 24′ 24″ O Höhe: 553 m ü. NN Der Burgstall Kleiner Hansgörgel oder Burgstall Unterkrumbach, wie er ebenfalls bezeichnet wird, war eine ehemalige hochmittelalterliche Adelsburg unbekannter ständischer Zuordnung nordwestlich von Hersbruck im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land in Bayern, Deutschland. Die Burg ist heute fast vollkommen abgegangen, nur noch sehr wenige Reste wie einige Steinwälle und zwei Gräben zeugen noch von ihr.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Die Stelle der abgegangenen Höhenburg befindet sich im westlichen Bereich der Hersbrucker Alb, einem Teil des Mittelgebirges Frankenjura, auf der höchsten Stelle der Spornkuppe des Kleinen Hansgörgels, etwa 2000 Meter westsüdwestlich der evangelische-lutherischen Pfarrkirche Sankt Margaretha in Unterkrumbach und circa 2450 Meter nordnordwestlich der evangelischen Pfarrkirche Sankt Thomas in Altensittenbach, einem Stadtteil von Hersbruck.[1] Der Kleine Hansgörgel springt an der Mündung des Sittenbaches in die Pegnitz spornartig nach Südosten aus der angrenzenden Hochfläche hervor. Auf seiner Spornkuppe in 553 m ü. NN Höhe stand die Burg etwa 200 Meter über dem Tal der Pegnitz.
Geschichte
Über die Burg existieren keinerlei geschichtliche Nachrichten, weder ihr Erbauer noch der Name ist bekannt. Eventuell hängt sie mit den Herren von Krumbach, einem Vasallengeschlecht der Herren von Rothenberg, zusammen, 1236 wurde ein Reinmar von Crumbach erwähnt.[2] Allerdings fehlen hierfür urkundliche Nachweise.[3] Nach der Größe der Burganlage zu schließen, muss ihr Erbauer aber bedeutend gewesen sein. Funde von Keramik und Mörtelresten verweisen die Burg in das 13. Jahrhundert.[3]
Die Burganlage befand sich im Bereich einer vorgeschichtlichen Höhensiedlung.
Heute ist die Stelle der Burg dicht bewaldet, erhalten haben sich nur der Halsgraben mit Innenwall und ein Abschnittsgraben, der die Vorburg von der Hauptburg trennte. Ein nicht beschilderter Wanderweg führt zum frei zugänglichen Burgstall.
Das vom bayerischen Landesamt für Denkmalpflege als Siedlung vorgeschichtlicher Zeitstellung und mittelalterlicher Burgstall erfasste Bodendenkmal trägt die Denkmalnummer D-5-6434-0023.[4]
Beschreibung des Burgstalls
Die Burg stand in Spornlage auf dem höchsten Punkt des sogenannten Kleinen Hansgörgels. Sie hatte eine beachtliche Größe von 125×90 Metern und bestand aus einer tieferliegenden Unterburg und einer Oberburg auf einem ovalem Plateau an der Spitze des Bergspornes. Das Gelände der ehemaligen Burg hat eine dreieckige Form und verschmälert sich vom Halsgraben mit etwa 90 Meter Breite zur Hauptburg auf circa 40 Meter.
Wenn man sich den Burgstall von Nordwesten her nähert, durchschreitet man zuerst den ca. 90 Meter langen und bis zu 4 Meter tiefen Halsgraben mit dem einen Meter hohen Wall auf der Innenseite, dem Rest der verstürzten Ringmauer. Nach dem Halsgraben steht man im Bereich der Unterburg, der leicht zur Oberburg hin ansteigt. Nach 55 Metern folgt ein zweiter Graben, der sich halbkreisförmig um die ovale Oberburg legt. Ein sichelförmiger Absatz, vermutlich eine Berme, befindet sich auf seiner Außenseite.
Die Oberburg mit einem ovalen Grundriss und den Maßen von etwa 33×20 Metern stand an der höchsten Stelle der Anlage, etwa 2,5 Meter über der Sohle des zweiten Grabens. Man kann dort noch Mörtelstücke und Keramikscherben finden. Auf der gegenüberliegenden Ostseite der Oberburg, 2,5 Meter tiefer, befindet sich eine zweite Berme als Abschluss der Burg. Im gesamten Bereich der abgegangenen Burg sind keine Bebauungsreste mehr erhalten, auch Mauerreste sind nicht mehr sichtbar.
Literatur
- Alfried Wieczorek (Hrsg.): Ausflüge zu Archäologie, Geschichte und Kultur in Deutschland, Band 52: Nürnberg und Nürnberger Land – Ausflugsziele zwischen Pegnitz und Fränkischer Alb. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2368-2, S. 165-167;
- Robert Giersch, Andreas Schlunk, Berthold Frhr. von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft. Herausgegeben von der Altnürnberger Landschaft e.V., Lauf an der Pegnitz 2006, ISBN 978-3-00-020677-1, S. 461-462;
- Walter Heinz: Ehemalige Burgen im Umkreis des Rothenbergs, 2. Teil (Vom Rothenberg und seinem Umkreis, Heft 15/2). Herausgegeben vom Heimatverein Schnaittach e. V., Schnaittach 1992, S. 106-108;
- Wilhelm Schwemmer: Die Kunstdenkmäler von Mittelfranken, Band X: Landkreis Hersbruck. R. Oldenbourg Verlag, München 1959, S. 214;
- Hellmut Kunstmann: Mitteilungen der Altnürnberger Landschaft. Herausgegeben von der Altnürnberger Landschaft e.V, Dezember 1953, 2. Jahrgang Heft 3, S. 12-14;
- Ruth Bach-Damaskinos, Jürgen Schnabel, Sabine Kothes: Schlösser und Burgen in Mittelfranken. Verlag A. Hofmann, Nürnberg 1993, ISBN 3-87191-186-0, S. 187;
Weblinks
Commons: Burgstall Kleiner Hansgörgel – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Topographische Karte 1:25000, Blatt 6434 Hersbruck
- ↑ Wilhelm Schwemmer: Die Kunstdenkmäler von Mittelfranken, Band X: Landkreis Hersbruck, S. 214
- ↑ a b Robert Giersch, Andreas Schlunk, Berthold Frhr. von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft, S. 461
- ↑ Burgstall Kleiner Hansgörgel auf der Seite des BLfD
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