- Landkreis Nürnberger Land
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Wappen Deutschlandkarte 49.4911.37Koordinaten: 49° 29′ N, 11° 22′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Mittelfranken Verwaltungssitz: Lauf a.d.Pegnitz Fläche: 800,09 km² Einwohner: 166.260 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 208 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: LAU Kreisschlüssel: 09 5 74 NUTS: DE259 Kreisgliederung: 27 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Waldluststraße 1
91207 Lauf an der PegnitzWebpräsenz: Landrat: Armin Kroder (FW) Lage des Landkreises Nürnberger Land in Bayern Der Landkreis Nürnberger Land ist der östlichste Landkreis im bayerischen Regierungsbezirk Mittelfranken. Nachbarkreise sind im Norden die Landkreise Forchheim und Bayreuth, im Osten der Landkreis Amberg-Sulzbach, im Süden der Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz und im Westen die Landkreise Roth und Erlangen-Höchstadt sowie die kreisfreie Stadt Nürnberg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Kreisgebiet gehört zum Schwäbisch-fränkischen Schichtstufenland, vor allem mit dem Vorland zur Fränkischen Alb. Große Teile des Kreises sind mit Wald bedeckt. Größter Fluss ist die Pegnitz, die, von Nordosten kommend, nördlich von Neuhaus an der Pegnitz das Kreisgebiet erreicht, dann in südlicher Richtung fließt. Westlich von Pommelsbrunn wendet sie sich nach Westen, durchfließt dann unter anderem die Städte Hersbruck und Lauf an der Pegnitz und verlässt das Kreisgebiet im Westen an der Stadtgrenze zu Nürnberg wieder.
Geschichte
Das Kreisgebiet gehörte vor 1800 überwiegend zur Reichsstadt Nürnberg und kam 1803 bzw. 1806 an das Königreich Bayern. 1803 wurde das Landgericht Schnaittach errichtet, das 1809 nach seinem Sitz Lauf an der Pegnitz benannt wurde. 1808 wurden die Landgerichte Nürnberg, Altdorf und Hersbruck errichtet. Sie alle gehörten zum Pegnitzkreis, ab 1810 zum Rezatkreis, der 1838 in Mittelfranken umbenannt wurde. Die Stadt Nürnberg war bereits 1809 eine kreisunmittelbare Stadt mit einem eigenen Stadtgericht geworden.
1862 wurden die Landgerichte Nürnberg und Altdorf zum Bezirksamt Nürnberg und die Landgerichte Lauf und Hersbruck zum Bezirksamt Hersbruck vereinigt. Das Bezirksamt Nürnberg gab in der Folgezeit, in verschiedenen Abschnitten, mehrere Gemeinden an die Stadt Nürnberg ab. 1898 gab es auch drei Gemeinden an das Bezirksamt Hersbruck ab, erhielt dafür aber zwei Gemeinden vom Bezirksamt Neumarkt. 1908 wurde für den Raum Lauf an der Pegnitz (bisher Bezirksamt Hersbruck) ein eigenes Bezirksamt errichtet. 1939 wurden die drei Bezirksämter (Nürnberg, Lauf und Hersbruck) in Landratsämter und die dazugehörigen Bezirke in Landkreise umbenannt.
Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern am 1. Juni 1972 wurde aus dem Großteil der Landkreise Nürnberg und Lauf, dem Landkreis Hersbruck sowie einigen Gemeinden der Landkreise Erlangen, Forchheim, Pegnitz und Eschenbach ein neuer Landkreis gebildet, der zunächst „Landkreis Lauf an der Pegnitz“ hieß, 1973 aber in „Landkreis Nürnberger Land“ umbenannt wurde.
Städte und Gemeinden
Der Landkreis Nürnberger Land umfasst 27 Gemeinden, darunter fünf Städte und drei Märkte. Der Stand der Einwohnerzahlen ist vom 31. Dezember 2010[2], die einzelnen Orte sind in der Liste der Orte im Landkreis Nürnberger Land verzeichnet.
- Altdorf b.Nürnberg (15.372)
- Hersbruck (12.333)
- Lauf a.d.Pegnitz (26.127)
- Röthenbach a.d.Pegnitz (11.826)
- Velden (1775)
- Feucht (13.329)
- Neuhaus a.d.Pegnitz (2829)
- Schnaittach (7942)
- Happurg
mit den Mitgliedsgemeinden
Alfeld und Happurg - Henfenfeld
mit den Mitgliedsgemeinden
Engelthal, Henfenfeld und Offenhausen - Velden
mit den Mitgliedsgemeinden
Hartenstein, Velden (Stadt) und Vorra
- Alfeld (1125)
- Burgthann (11.216)
- Engelthal (1146)
- Happurg (3628)
- Hartenstein (1374)
- Henfenfeld (1865)
- Kirchensittenbach (2171)
- Leinburg (6412)
- Neunkirchen a. Sand (4629)
- Offenhausen (1566)
- Ottensoos (2062)
- Pommelsbrunn (5238)
- Reichenschwand (2233)
- Rückersdorf (4475)
- Schwaig b.Nürnberg (8220)
- Schwarzenbruck (8355)
- Simmelsdorf (3122)
- Vorra (1747)
- Winkelhaid (4143)
Gemeindefreie Gebiete (130,24 km²)
- Behringersdorfer Forst (11,19 km²)
- Brunn (10,23 km²)
- Engelthaler Forst (2,42 km²)
- Feuchter Forst (20,84 km²)
- Fischbach (18,34 km²)
- Forsthof (7,44 km²)
- Günthersbühler Forst (5,91 km²)
- Haimendorfer Forst (7,48 km²)
- Laufamholzer Forst (6,56 km²)
- Leinburg (4,21 km²)
- Rückersdorfer Forst (5,16 km²)
- Schönberg (3,44 km²)
- Winkelhaid (18,36 km²)
- Zerzabelshofer Forst (6,55 km²)
Politik
Landrat
Der Landrat des Nürnberger Landes ist seit 1.Mai 2008 Armin Kroder (FWG). Stellvertretender Landrat ist Norbert Reh (SPD). 1. Weiterer Stellvertreter des Landrats ist Achim Dobbert (Grüne). Ihm folgt mit Andreas Kögel (CSU) der 2. Weitere Stellvertreter des Landrats.
Kreistag
Kreistagswahl 2008Wahlbeteiligung: 64,6 % (-1,5)%5040302010036,9%26,6%18,7%11,5%3,3%2,9%Gewinne und VerlusteDer Kreistag besteht aus 70 Kreisrätinnen und Kreisräten, sowie dem Landrat. Im aktuellen Kreistag verteilen sich die Kreisräte auf folgende Parteien:
(Stand: Wahl am 2. März 2008)
Wappen
Blasonierung: Über blauem Schildfuß, darin ein unterhalbes silbernes Mühlrad, gespalten; vorne in Gold ein rot bewehrter halber schwarzer Adler am Spalt, hinten fünfmal schräg geteilt von Rot und Silber.
Das Wappen des Landkreises enthält in seinem oberen Teil das kleine Nürnberger Stadtwappen. Es dient als Hinweis auf das frühere Landgebiet der ehemaligen freien Reichsstadt Nürnberg, das sich mit dem Gebiet des heutigen Landkreises Nürnberger Land weitgehend deckt.
Blau und Silber im Schildfuß symbolisieren die Pegnitz mit ihren Zuflüssen, das Mühlrad die frühe Ansiedlung von Mühlen an den Flussläufen und somit die vorindustrielle gewerbliche Nutzung der Wasserkraft schon in mittelalterlicher Zeit.
Kreispartnerschaften
Partnerschaften pflegt der Kreis mit dem Landkreis Annaberg in Sachsen und dem Komitat Bács-Kiskun in Ungarn.
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Landkreis Nürnberger Land liegt mitten in der Metropolregion Nürnberg. Während der westliche Teil des Landkreises stark vom Ballungsraum Nürnberg-Fürth-Erlangen, dem produzierenden Gewerbe und der Industrie geprägt wird, tritt nach Osten zu mehr der ländliche Charakter hervor. Der Landkreis mit seinen 27 Städten, Märkten und Gemeinden zählt rund 167.000 Einwohner. Die Tendenz ist leicht abnehmend, der Altersdurchschnitt nimmt dagegen zu. Die Auswirkungen des demografischen Wandels sind bundesweit zu beobachten. Das Nürnberger Land erweist sich bei dieser Entwicklung als relativ stabil. Die Bewältigung dieser demografischen Entwicklung ist nicht allein auf Bundes- bzw. Europaebene zu schaffen. Sie ist auch lokal eine zentrale Zukunftsaufgabe von Gesellschaft, Politik, Unternehmen, Kommunen und Landkreis.
Typisches Kennzeichen der Wirtschaft im Landkreis Nürnberger Land ist seine ausgeglichene Branchenstruktur. Das Nürnberger Land ist Heimat einer Vielzahl von zum Teil weltweit agierenden Unternehmen. Sogenannte Hidden Champions sind mit ihren Produkten in zahlreichen Geräten und Maschinen auf der ganzen Welt präsent. Ob Technische Keramik, Automobilzulieferindustrie, Maschinen- und Werkzeugbau, ob Kunststoffindustrie oder Haushaltswaren, die Vielfalt kennt fast keine Grenzen. Selbstverständlich spielen auch das Handwerk, der Dienstleistungsbereich, der Handel und die Land- und Forstwirtschaft eine bedeutende und den Landkreis prägende Rolle.
Straßenverkehr
Der Landkreis ist über die A 3, A 6, A 9 und die A 73 an das Autobahnnetz angeschlossen und wird von der B 14 in west-östlicher Richtung durchquert. Drei der fünf Autobahnkreuze der Metropolregion liegen im Landkreis. Darüber hinaus ist der Flughafen im Norden Nürnbergs in wenigen Minuten mit dem Auto zu erreichen, ebenso der Nürnberger Hafen.
Schienenverkehr
Von besonderer Bedeutung sind die drei S-Bahnlinien, mit denen große Teile des Landkreises engmaschig an Nürnberg und den Landkreis Neumarkt i.d.OPf. angebunden sind. Weiterhin bestehen durch verschiedene R-Bahnlinien stündliche Verbindungen sowohl innerhalb des Kreisgebietes als auch in die benachbarten Landkreise Amberg-Sulzbach und Bayreuth. Die Anbindung an den überregionalen Fernverkehr ist über den Hauptbahnhof Nürnberg gewährleistet.
Seit 1859 besteht im unteren Pegnitztal die Bahnstrecke Nürnberg–Schwandorf über Amberg sowohl nach Regensburg als auch über Furth im Wald nach Tschechien. Auf der rechten Talseite kam 1877 die Verbindung durch das obere Pegnitztal von Nürnberg über Schnabelwaid Richtung Bayreuth und über Marktredwitz nach Cheb hinzu. Seitdem haben die beiden Städten Lauf und Hersbruck jeweils zwei Bahnhöfe „links“ und „rechts der Pegnitz“. Beide Hauptstrecken sind zwischen Hersbruck (rechts Pegnitz) und Pommelsbrunn verbunden.
Die linke Pegnitzstrecke ist seit 2010 bis Hartmannshof für die S1 Bamberg–Nürnberg Hbf–Hartmannshof elektrifiziert. In Hartmannshof besteht Anschluss über Neukirchen b.Sulzbach-Rosenberg an die R41 nach Vilseck und Freihung Richtung Weiden i.d.OPf. Die S2 Roth–Schwabach–Nürnberg Hbf–Feucht–Altdorf bedient im Landkreis die Stationen Feucht, Moosbach (b Feucht), Winkelhaid, Ludersheim, Altdorf West und Altdorf. Seit der Inbetriebnahme der S3 Nürnberg Hbf–Feucht–Neumarkt im Dezember 2010 halten die Züge der R5 Nürnberg Hbf–Neumarkt–Parsberg an keinem Bahnhof im Landkreis mehr. Stattdessen werden die Stationen Feucht, Feucht Ost, Ochenbruck, Mimberg, Burgthann und Oberferrieden von der S3 bedient.
An der rechtsseitigen Strecke zweigt in Neunkirchen am Sand die Strecke nach Simmelsdorf-Hüttenbach ab. Sie führt im Tal der Schnaittach über die gleichnamige Stadt in die Frankenalb. Diese Strecke wird von der R-Bahn 41 von Nürnberg über Lauf (rechts Pegnitz) nach Simmelsdorf-Hüttenbach bedient. Im Bahnhof Hersbruck (rechts Pegnitz) ist der Übergang zu den Linien R3 nach Bayreuth, R33 über Haidenaab-Göppmannsbühl Richtung Marktredwitz und R4 über Amberg Richtung Schwandorf möglich. Nördlich von Neuhaus zweigte in Ranna die 1882 erbaute Nebenbahn nach Auerbach i.d.OPf. ab. Nach Abbau der Strecke wurde auch der Bahnhof Ranna nicht mehr bedient.
Von der 1871 eröffneten Strecke Nürnberg–Regensburg über Neumarkt i.d.OPf ließ die Bayerische Staatsbahn in Feucht zwei Nebenbahnen abzweigen: Seit 1878 führt die Strecke nach Altdorf, während die 1886 errichtete Strecke nach Wendelstein bis 1960 betrieben und dann abgebaut wurde. Die Lokalbahn Burgthann–Allersberg wurde von 1902 bis 1973 betrieben. Es wurden Strecken in einer Länge von 28,2 km stillgelegt:
Strecke erbaut Länge Personenbeförderung
bisGüterverkehr
eingestelltAbbau Ranna–Auerbach 1882 8,1 km 1970 1982 1984 Feucht–Wendelstein 1886 5,3 km 1955 1960 1960 Burgthann–Allersberg 1902 14,8 km 1973 ? ja So werden noch insgesamt 122 km an Bahnstrecken betrieben.
Literatur
- Wolfgang Wüllner: Das Landgebiet der Reichsstadt Nürnberg. Feucht 1970, 64 Seiten und 1 Karte (Hochgerichtskarte) (Sonderheft der Altnürnberger Landschaft e. V.).
Weblinks
Commons: Landkreis Nürnberger Land – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Landratsamt Nürnberger Land
- Landkreis Nürnberger Land: Wappengeschichte vom HdBG
- Literatur von Landkreis Nürnberger Land im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Landkreis Nürnberger Land: Amtliche Statistik des LStDV
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende)
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