- Burkersdorf (Frauenstein)
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Burkersdorf Stadt Frauenstein (Erzgebirge)Koordinaten: 50° 49′ N, 13° 29′ O50.82191113.491182Koordinaten: 50° 49′ 19″ N, 13° 29′ 28″ O Fläche: 17,648 km² Einwohner: 912 (31. Dez. 1993) Eingemeindung: 1. März 1994 Postleitzahl: 09623 Vorwahl: 037326 Burkersdorf ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Frauenstein im Landkreis Mittelsachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Das Waldhufendorf Burkersdorf liegt etwa 12 Kilometer südwestlich von Freiberg im Erzgebirge. Die Ortslage erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über 4,5 Kilometer. Östlich des Ortes liegt der 633 m ü. NN hohe Turmberg, westlich der 617 m ü. NN hohe Burgberg.
Durch den Ort führt die Staatsstraße 208 Naundorf–Bienenmühle, im Süden quert die S 184 Freiberg–Rehefeld-Zaunhaus die Ortslage.Nachbarorte
Oberbobritzsch Friedersdorf Lichtenberg Kleinbobritzsch Dittersbach Frauenstein Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung datiert von 1333 als Burkatzdorf[1]. Die bereits 1346 im Bistum Meißen erwähnte selbständige Kirchgemeinde, musste zu dieser Zeit bereits ein Kirchgebäude besessen haben. Das Jetzige wurde um 1500 gebaut. Das gotische Kreuzgewölbe der Sakristei, die obere spitzbögige Südtür, sowie der Altar weisen in ihrer Bauweise auf eine frühere Marienkirche hin. Der spezifische Charakter wird besonders durch die barocke Bauernmalerei bestimmt. An der Kassettendecke findet sich die Darstellung des Jüngsten Gerichts, geschaffen von Gottfried Geißler aus Oberbobritzsch im Jahre 1719 – ab 1993 erfolgte eine Rekonstruktion sämtlicher Malereien.
1774 und 1823 erfolgten Reparaturen am Turm, 1906 erhielt die Kirche eine neue Turmuhr sowie 1915 elektrische Beleuchtung.
Die Kirche besitzt ein dreistimmiges Geläut, wovon 2 Glocken über 400 Jahre alt sind und demnach aus dem Vorgängerbau übernommen wurden.
In der Kirche stand vor dem Umbau im Jahre 1706 ein Positiv, danach erfolgte der Einbau einer Orgel. 1901 wurde sie um ein Register erweitert und 1931 repariert. 1950 baute Jehmlich Orgelbau Dresden das Orgelwerk neu auf und 1988/89 erfolgte eine Generalüberholung.[2]August Schumann nennt 1814 im Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen Burkersdorf betreffend u. a.:
- „Es ist eins der stärksten Amtsdörfer [des Amtes Frauenstein] und dessen Fluren sind weniger gebirgig als die der mehresten anderen Dörfer dieses Amts. Es hat eine Pfarrkirche [...] 119 Häuser, 2 Mühlen mit 3 Gängen, an 900 Einwohner, 59½ Magazin- 61 Spann- und 68¼ Marschhufen.“[3]
Albert Schiffner ergänzt 1828 u. a.:
- „[...] hat (für hiesige Landeart) guten, besonders zu dem starken Flachsbau trefflich passenden Boden, auf welchen auch die zahlreichen Schneller (kleine Kalköfen) der Bauern berechnet sind.“[4]
Weiterhin nennt er ein Wirtshaus und eine Schmiede unweit der Wasserscheide Gimmlitz–Bobritzsch, eine Mahl- und Brettmühle an der Gimmlitz sowie ein Erblehngericht.[4]
Mit Eröffnung der Schmalspurbahn Klingenberg-Colmnitz–Frauenstein erhielt der Ort am 15. August 1898 mit der Station „Burkersdorf (b Frauenstein)“ Eisenbahnanschluss. Zum 1. Juni 1969 wurde der Güterverkehr endgültig eingestellt, der Personenverkehr folgte nach einen Betriebsunfall am 21. Oktober 1971. Die Gleisanlagen wurden später rückgebaut.[5]
Durch den Bau der Talsperre Lichtenberg 1966-1974 hat sich Burkersdorf um etwa 500 Meter verkürzt und die Einwohnerzahl hat sich dadurch verringert.[1]
Burkersdorf ist bis heute landwirtschaftlich geprägt und verzeichnet keine Industrie. Die landwirtschaftlichen Flächen werden größtenteils von der Agrargenossenschaft e. G. bewirtschaftet, übrige von Privatpersonen.
Zum 1. März 1994 wurde Burkersdorf nach Frauenstein eingemeindet.[6]
Entwicklung der Einwohnerzahl
Jahr Einwohnerzahl [7] 1551 62 besessene Mann, 164 Inwohner 1764 53 besessene Mann, 9 Gärtner, 37 Häusler 1834 1111 1871 1224 Jahr Einwohnerzahl 1890 1139 1910 1059 1925 1062 1939 949 Jahr Einwohnerzahl 1946 1471 1950 1378 1964 1111 1990 942 Literatur
- Burkersdorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 1. Band, Zwickau 1814, S. 604.
- Burkersdorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 15. Band, Zwickau 1828, S. 47–49.
- Ortschronik Burkersdorf 1333 - 1991
- Richard Steche: Burkersdorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 2. Heft: Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde. C. C. Meinhold, Dresden 1883, S. 10.
Weblinks
- Burkersdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- ↑ a b vgl. Geschichte von Burkersdorf, abgerufen am 20. März 2011
- ↑ Kirche Burkersdorf, abgerufen am 20. März 2011
- ↑ Burkersdorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 1. Band, Zwickau 1814, S. 604.
- ↑ a b vgl. Burkersdorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 15. Band, Zwickau 1828, S. 47–49.
- ↑ Eisenbahnstationen in Sachsen, abgerufen am 21. März 2011
- ↑ Gebietsänderungen ab 1. Januar 1994 bis 31. Dezember 1994 auf der Internetpräsenz des Statistisches Landesamt des Freistaats Sachsen, S. 20, abgerufen am 20. März 2010
- ↑ vgl. Burkersdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
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