- Kleinbobritzsch
-
Kleinbobritzsch Stadt FrauensteinKoordinaten: 50° 49′ N, 13° 32′ O50.81718413.539761Koordinaten: 50° 49′ 2″ N, 13° 32′ 23″ O Einwohner: 255 Eingemeindung: 1. Mai 1974 Postleitzahl: 09623 Vorwahl: 037326 Kleinbobritzsch ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Frauenstein (Erzgebirge) im Landkreis Mittelsachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Kleinbobritzsch liegt etwa 2 Kilometer nördlich von Frauenstein im Erzgebirge. Der Ort erstreckt sich über 1,5 Kilometer beiderseits der Bobritzsch.
Durch den Ort verläuft die Staatsstraße 189 Grillenburg–Frauenstein, nördlich des Ortes zweigt von dieser die S 186 zur Bundesstraße 171 Wolkenstein–Schmiedeberg bei Hartmannsdorf Neubau ab.Nachbarorte
Friedersdorf Hartmannsdorf Burkersdorf Neubau Dittersbach Frauenstein Reichenau Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert von 1335 als die weninge Bobricz[1]. Der Name entstammt den sorbischen Worten bobr (= Biber) und ritzsoh – eine Abkürzung des Wortes ritzschka – (= Bach), wonach er am durchfließenden Biberbach liegt.[2]
August Schumann nennt 1817 im Staats-, Post und Zeitungslexikon von Sachsen Kleinbobritzsch betreffend u. a:
- „Dieses Dorf, das in die Frauensteiner Stadtkirche eingepfarrt ist, war gewiß schon vor der Erbauung der Burg Frauenstein vorhanden, und hatte im Jahr 1748, außer dem Erbgerichte, 19 Begüterte und 13 Häusler, und im Jahr 1815 ein Erbgericht, 21 Begüterte, eine Schulwohnung, 18 Häusler, eine Mahl- und eine Oelmühle, 249 (im Jahr 1813 267) Consumenten, 17¼ Spann-, 17¼ Magazin- und 19 Marschhufen […]
Die hiesige Mahlmühle, welche für eine halbe Hufe angesehen wird, […] hat gegenwärtig zwei Gänge und seit dem 11. Nov. 1724 die Freiheit, Kuchen und Stollen zu backen, so wie auch mit Mehl und Grieß zu handeln. Die Oelmühle hat vier Stampfen und ein stehend Schlagwerk. […]
Im Jahr 1496 starb an einer pestartigen Krankheit die Hälfte der Einwohner […] Der Dreißigjährige Krieg verheerte dieses Dorf so, daß nach Endigung desselben nicht mehr, als drei Hufen bewohnt waren. […]
Die Begüterten dieses Ortes müssen sämmtliche Feld- und Ackerdienste, wie auch Holzfuhren, für das Diakonat zu Frauenstein leisten, […]“[3]
Entwicklung der Einwohnerzahl
Jahr Einwohnerzahl [1] 1551 20 besessene Mann, 32 Inwohner 1764 20 besessene Mann, 14 Häusler, 17 ¼ Hufen 1834 275 1871 339 Jahr Einwohnerzahl 1890 373 1910 332 1925 343 1939 297 Jahr Einwohnerzahl 1946 397 1950 406 1964 307 Söhne und Töchter des Ortes
- Andreas Silbermann (* 16. Mai 1678 in Kleinbobritzsch; † 16. März 1734 in Straßburg), Orgelbauer
- Gottfried Silbermann (* 14. Januar 1683 in Kleinbobritzsch; † 4. August 1753 in Dresden), Orgelbauer
Literatur
- Klein Bobritzsch. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 4. Band, Zwickau 1817, S. 609–613.
- Kleinbobritzsch. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 17. Band, Zwickau 1830, S. 316 f.
Weblinks
- Kleinbobritzsch im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Kleinbobritzsch auf der Homepage der Stadt Frauenstein
Einzelnachweise
- ↑ a b vgl. Kleinbobritzsch im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ Kleinbobritzsch auf der Homepage der Stadt Frauenstein, abgerufen am 21. März 2011
- ↑ vgl. Klein Bobritzsch. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 4. Band, Zwickau 1817, S. 609–613.
Gemeindeteile der Stadt FrauensteinBurkersdorf | Dittersbach | Frauenstein | Kleinbobritzsch | Nassau
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Frauenstein (Erzgebirge) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Burkersdorf (Frauenstein) — Burkersdorf Stadt Frauenstein (Erzgebirge) Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Gottfried Silbermann — Große Silbermann Orgel im Freiberger Dom Johann Gottfried Silbermann (* 14. Januar 1683 in Kleinbobritzsch; † 4. August 1753 in Dresden) gilt als der bedeutendste sächsische Orgelbauer der Barockzeit. Die Orgeln, die er und sein Bruder Andreas… … Deutsch Wikipedia
Gottfried Silbermann — representado en una fuente. Gottfried Silbermann (14 de enero de 1683, Kleinbobritzsch, Alemania 4 de agosto de 1753, Dresde, Alemania) fue un influyente constructor de instrumentos de teclado alemán. Fabricó clavecines … Wikipedia Español
Dittersbach (Frauenstein) — Dittersbach Stadt Frauenstein Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Silbermann — I Sịlbermann, Orgelbauer und Instrumentenmacherfamilie; bedeutende Vertreter: 1) Andreas, * Kleinbobritzsch (heute zu Frauenstein) 16. 5. 1678, ✝ Straßburg 16. 3. 1734, Bruder von 2), Vater von 3); kam 1699 ins Elsass und wurde 1702 Bürger… … Universal-Lexikon
Gottfried Silbermann — (January 14, 1683 August 4, 1753) was an influential German constructor of keyboard instruments. He built harpsichords, clavichords, organs, and pianos; his modern reputation rests mainly on the latter two.LifeVery little is known about… … Wikipedia
Andreas Silbermann — (* 16. Mai 1678 in Kleinbobritzsch (Sachsen); † 16. März 1734 in Straßburg) war Orgelbauer des Barock Zeitalters im Elsass. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur … Deutsch Wikipedia
Bobritzsch (Fluss) — Bobritzsch Die Bobritzsch mit Salzbrücke zwischen Falkenberg und KrummenhennersdorfVorlage:Infobox Fluss/KARTE fehlt … Deutsch Wikipedia
Hartmannsdorf-Reichenau — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
- „Dieses Dorf, das in die Frauensteiner Stadtkirche eingepfarrt ist, war gewiß schon vor der Erbauung der Burg Frauenstein vorhanden, und hatte im Jahr 1748, außer dem Erbgerichte, 19 Begüterte und 13 Häusler, und im Jahr 1815 ein Erbgericht, 21 Begüterte, eine Schulwohnung, 18 Häusler, eine Mahl- und eine Oelmühle, 249 (im Jahr 1813 267) Consumenten, 17¼ Spann-, 17¼ Magazin- und 19 Marschhufen […]