Busway

Busway
Metrobussystem in Istanbul

Der aus dem englischen stammende Begriff Busway (häufiger Bus Rapid Transit bzw. kurz BRT) steht für eine Reihe von öffentlichen Transportsystemen, die durch infrastruktur- wie auch fahrplantechnische Verbesserungen versuchen, einen höheren Qualitätsstandard als normale Buslinien zu erreichen. Die Bus-Rapid-Transit-Systeme können hierbei unterschiedliche Ansätze haben, wenn auch viele Verbesserungen von der Mehrzahl der Systeme genutzt werden. Ziel der Verbesserungen ist, sich dem Qualitätsstandard von Schienennahverkehrssystemen anzunähern, dabei aber die Kostenvorteile des straßengebundenen Verkehrsmittels Bus zu nutzen. Dabei kann sich vor allem eine höhere Gewinnschöpfung als beim schienengebundenen Verkehr ergeben.

Der Begriff Busway wird hauptsächlich in Amerika verwendet. In Europa wurden seit langem (1950er Jahre) Schnellbus-Verbindungen eingerichtet, bei denen durch das gezielte Auslassen von Haltestellen ein Fahrzeitvorteil erreicht wird. Eine Bevorrechtigung gegenüber dem zunehmend den ÖPNV behindernden Individualverkehr wird durch Einrichtung von Busspuren erreicht. Seit den 1980er Jahren wird eine weitere Beschleunigung durch weitere Maßnahmen wie Ampelvorrangschaltung und Busschleusen in Zusammenhang mit Rechnergestützten Betriebsleitsystemen (RBL) erreicht. Sogenannte Metrobus-Linien dienen in erster Linie der Vermarktung der Hauptbuslinien ohne spezielle weitere Technik. Maßnahmen wie Echtzeit-Abfahrzeitangaben an den Haltestellen werden bevorzugt an stark nachgefragten Haltestellen dieser Linien installiert, dienen aber auch den anderen Linien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Pionier der Buswaysysteme ist die Stadt Runcorn in England, die in den 1950er Jahren dieses moderne Nahverkehrskonzept erstellte und in den 1960er Jahren umgesetzt hat. Es zeichnete sich durch eine Hochstraße aus, auf der die Busse in ein Einkaufszentrum hineinfuhren, das hierdurch in eine Fußgängerzone umgewandelt werden konnte.

Die Stadt Curitiba (Brasilien) kann für sich beanspruchen, dieses Konzept als erstes (1968) flächendeckend in einer Großstadt umgesetzt zu haben, bzw. wurde es dort quasi „neu erfunden“ und laufend verbessert. Die Erfolge damit ließen die Schnellbusse und die Verkehrsplanung von Curitiba zum Vorbildsystem für andere Großstädte werden.

Bus-Rapid-Transit-Systeme finden sich mittlerweile auf der ganzen Welt, besonders konsequente Umsetzungen wurden so auch in Adelaide, Brisbane, Bogotá , Ottawa, Jakarta und Istanbul durchgeführt.

Beschreibung weiterer Bus-Rapid-Transit-Systeme

Bogota

Seit November 2000 besitzt Bogota ein Bus Rapid Transit-System. Dieses besitzt heute eine Länge von 84 km und umfasst 114 Haltestellen. Täglich werden hier 1,4 Millionen Fahrgäste befördert. Pro Stunde verkehren hier in Spitzenzeiten 57 Busse.

Istanbul

Die Metrobüs-Linien Istanbuls (in orange)

In Istanbul wurde im Jahr 2007 ein Bus Rapid Transit-System mit eigenen Fahrspuren eingerichtet, das den Namen Metrobüs trägt. Dieses wird mit insgesamt 250 Mercedes-Benz CapaCity-Großraumbussen betrieben. Es hat eine Länge von 40 km und besitzt 33 Haltestellen. Täglich fahren 600.000 Fahrgäste mit diesen Bussen. In Stoßzeiten verkehren 80 Busse pro Stunde auf diesen Linien.

Nantes

Im November 2006 wurde ein 7 km langes Bus Rapid Transit-System in Nantes eingeführt. Dieses umfasst 15 Haltestellen und befördert täglich 26.500 Fahrgäste.

Santiago de Chile

Santiago de Chile besitzt ein 60 km langes Bus Rapid Transit-System. Insgesamt umfasst es 326 Routen mit 10.000 km Linienlänge.

Merkmale von Bus-Rapid-Transit-Systemen

Metrobussystem in Seattle

Diese verfügen zumeist über:

  • vom restlichen Verkehr abgetrennte, gesonderte Busspuren (diese können abschnittsweise auch als Hochstraßen oder im Tunnel ausgeführt sein)
  • im Innenstadtbereich eigene Busstraßen, die möglichst direkt durch die Einkaufsbereiche führen
  • Gelenkbusse mit einer großen Zahl von Türen zum schnelleren Fahrgastwechsel
  • einen dichten Fahrplantakt mit Fahrzeugabständen von wenigen Minuten den ganzen Tag über
  • Ampelvorrangschaltungen bzw. Voranmeldung an Ampelanlagen (LSA-Bevorrechtigung)
  • speziell gegenüber dem Individualverkehr abgesicherte Kreuzungsbereiche und Straßeneinmündungen (Busschleusen)
  • Haltestellenanlagen mit Hochflureinstiegen bzw. Niederflurfahrzeuge
  • Ticketverkauf außerhalb des Fahrzeugs bereits an den Haltestellen
  • Elektronische Fahrtsteuerungseinrichtungen für einen höheren Reisekomfort

Weblinks

 Commons: Bus rapid transit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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