BwFPS

BwFPS
BwFuhrparkService GmbH
Bild:BwFuhrparkServiceLogo.jpg
Unternehmensform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 2002
Unternehmenssitz Troisdorf, Deutschland
Unternehmensleitung

Jürgen Kieschoweit, Geschäftsführer (Sprecher) Rolf Lübke, Geschäftsführer,
Dietmar Johannes Zimmer, Geschäftsführer, Martin Rüttler, Aufsichtsratsvorsitzender

Mitarbeiter 400
Branche Militärdienstleister
Produkte

Autovermietung
Fuhrparkmanagement

Website

www.bwfuhrpark.de

Die BwFuhrparkService GmbH ist das Fuhrpark-Dienstleistungsunternehmen für die Bundeswehr.

Inhaltsverzeichnis

Struktur und Verwaltung

An dem mittelständischen Unternehmen ist die Deutsche Bahn zu 24,9 % und die Bundesrepublik Deutschland über das Bundesministerium der Verteidigung unmittelbar zu 75,1 % als Gesellschafter beteiligt. Die BwFuhrparkService GmbH verwaltet auf der Grundlage von mehrjährigen Leistungsverträgen, welche jeweils durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages gebilligt werden müssen, neben den zivilen (handelsüblichen) Alltagsfahrzeugen, LKW und Baumaschinen der Bundeswehr seit 2006 auch handelsübliche Fahrzeuge mit militärischer Sonderausstattung (hümS) und vermietet diese den Einrichtungen der Bundeswehr. Diese Dienste stehen auch anderen Bundesbehörden und in geringem Umfang auch Dritten (z.B. ausländischen Streitkräften) zur Verfügung. Da die BwFuhrparkService GmbH ein bundeseigenes Unternehmen ist, verbleiben die erwirtschafteten Gewinne beim Staat. Aus diesem Grunde ist der Gewinnanteil in der Miete auf 2,5 Prozent (der Selbstkosten) begrenzt. Die Mietpreise müssen einzeln vom Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung genehmigt werden.

Die BwFuhrparkService GmbH hat ihre Unternehmenszentrale in Troisdorf bei Bonn. Sie wurde 2002 gegründet und hat ca. 400 eigene Mitarbeiter sowie eine sinkende Anzahl von sog. „beigestellten“ Mitarbeitern, die wiederum fast ausschließlich zivile Kraftfahrer des Bundes sind (derzeit ca. 1.700). Weil die BwFuhrparkService GmbH damit insgesamt über 2000 Mitarbeiter hat, verfügt sie über einen paritätisch besetzten Aufsichtsrat gemäß Mitbestimmungsgesetz.

Zur Erfüllung seiner Aufgaben verfügt das Unternehmen über 24 Mobilitätscenter, die in vier Regionen zusammengefasst sind.

Einsparungen sollen u.a. durch den Ersatz der Fahrzeuge zum wirtschaftlich optimalen Ersatzzeitpunkt (WEZ) erreicht werden. Um dies sicherstellen zu können, schließt die BwFuhrparkService GmbH überwiegend Leasingverträge ab. Weiterhin sollen Einsparungen durch wirtschaftlicheres Verhalten der Nutzer erreicht werden. Die BwFuhrparkService GmbH wirkt durch Fuhrparkberatungen vor Ort und durch eine transparente Kostenstruktur auf dieses wirtschaftliche Nutzerverhalten hin. Durch die von den Mobilitätscentern angebotenen Produkte, wie Lang- und Kurzzeitmiete, können die Fahrzeuge flexibel bereitgestellt und besser ausgelastet werden.

Eine erste Erfolgskontrolle durch das Bundesministerium der Verteidigung nach zwei Jahren Betrieb (2004) ergab, dass die Kosten pro Kilometer um knapp 20 Prozent gesenkt werden konnten. Das Durchschnittsalter der Bundeswehr-Fahrzeugflotte ist um ca. 70 Prozent gesenkt worden, was weitere Effekte im Hinblick auf Sicherheit, Ergonomie und Umweltschutz nach sich zieht. Allein der Rußpartikelausstoß der handelsüblichen Flotte konnte um über 70 Prozent gesenkt werden. Im Jahr 2005 wurde die BwFuhrparkService GmbH durch eine externe Zertifizierungsstelle nach der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001:2000 zertifiziert.

Angebot

Heck eines durch die BwFuhrparkService GmbH bereitgestellten KFZ
Mercedes Benz Axor 1829 A 4x4. Lkw der Kategorie "handelsüblich mit militärischer Sonderausstattung" (hümS). Zusammen mit dem MAN TGA 18.360 4x4 BB lösen sie die alten teilmilitarisierten Lkw der Bundeswehr ab

Die BwFuhrparkService GmbH bietet der Bundeswehr folgende Leistungen an:

  • Fahrzeugleasing für den Grundbedarf
  • Vermieten von Fahrzeugen für den Spitzenbedarf
  • Carsharing
  • Flottenmanagement, wie z.B. Reparatur-, Schadens- und Tankkarten-Management, Überwachung gesetzlicher und Instandhaltungs-Fristen
  • Reporting
  • Beratung zu Fragen des Fuhrparks

Kritik

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Von Nutzern, also der Truppe, wird die Unflexibilität der Buchungen und die belastenden Mieten kritisiert. Nutzer bemängeln, dass aufgrund der stark beschränkten Mietbudgets der Verbände die Gefahr besteht, dass ggf. dringend benötigte Personentransporte nicht durchgeführt werden können.

Der Bundesrechnungshof und der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages haben das Bundesministerium der Verteidigung bereits mehrfach aufgefordert, für die bisher ausschließlich bei der BwFuhrparkService GmbH beauftragten Mobilitätsdienstleistungen einen größeren Wettbewerb zuzulassen, also auch bei Drittanbietern Fahrzeuge zu mieten. Befürworter einer Vollprivatisierung der Mobilitätsleistungen der BwFuhrparkService GmbH gehen noch weiter. Sie argumentieren, dass die BwFuhrparkService GmbH, als eine im Staatsbesitz befindliche Gesellschaft, die ohne Wettbewerbsdruck agieren kann, grundsätzlich eine geringere Motivation zur Steigerung der eigenen Binneneffizienz hat, als ein am freien Markt tätiges Unternehmen. Es läge daher nahe, dass die Leistung durch eine Beschaffung am freien Markt mit denselben positiven Effekten (Erneuerung der Fahrzeugflotte und Erhöhung der Fahrzeugverfügbarkeit zu einem niedrigeren Preis) erbracht werden könnte. Dem kann aber entgegengehalten werden, dass es aus Sicht des Leistungsempfängers Bundeswehr auch Gesichtspunkte für eine Fortführung der Beauftragung einer weiterhin bundeseigenen BwFuhrparkService GmbH gibt. Rein privatwirtschaftliche Unternehmen haben generell höhere Renditeziele, als staatseigene Unternehmen. Die übliche Renditeerwartung im Fuhrparksektor liegt bei etwa 10 % Umsatzrendite, während die Preise der BwFuhrparkService GmbH lediglich einen Gewinnzuschlag von 2,5 % enthalten. Ferner erspart das Bundesministerium der Verteidigung für Fahrzeuge, die es über seine Eigengesellschaft anmietet, sowohl die Kfz-Steuer, als auch die Kfz-Versicherung (Stichwort: Y-Kennzeichen). Weitere Vorteile aus der Leistungserbringung über eine Eigengesellschaft: Der Bund kann bei seinem eigenen Unternehmen unmittelbaren Einfluss auf dessen Unternehmensziele nehmen. Der Bund als Gesellschafter hat damit die Chance, eine Zielkongruenz zwischen dem Ziel des Dienstleisters und seinen eigenen Interessen als Empfänger der Dienstleistungen herbeizuführen. Dies kann sich einerseits auf die Kosten, andererseits auf die Sicherheit der Leistungserbringung (man bedenke den hoheitlichen Auftrag der Bundeswehr) positiv auswirken. Zur Bedeutung dieser Zielkongruenz siehe weiterführend Prinzipal-Agent-Theorie. Schließlich ist die Vergabefrage von Bedeutung. Der BwFuhrparkService GmbH, als Eigengesellschaft, die vergaberechtlich als sog. "Inhouse-Gesellschaft" ausgestaltet ist, können Aufträge ohne Durchführung eines Vergabeverfahrens erteilt werden.

Weblinks


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