Bw Hamburg-Rothenburgsort

Bw Hamburg-Rothenburgsort

Das Bahnbetriebswerk Hamburg-Rothenburgsort (Bw Hmb-Roth) war ein Bahnbetriebswerk in Hamburg.

Es wurde um 1879 von der Berlin-Hamburger-Eisenbahn-Gesellschaft gleichzeitig mit dem Rangierbahnhof Hamburg-Rothenburgsort an dessen östlicher Ausfahrt errichtet. Von Anfang an verfügte es über einen 15ständigen Ringlokschuppen mit Drehscheibe und Kohlehochbunker.

Durch seine Lage an einer der verkehrsreichsten Eisenbahnstrecken in Deutschland entwickelte sich das Bw Hmb-Roth schnell zu einem sehr bedeutenden Bahnbetriebswerk hauptsächlich für den Einsatz seiner Fahrzeuge in Güterzügen. Das Bw Hmb-Roth übernahm Leistungen in Richtung Wittenberge-Berlin und Rangieraufgaben im Raum Hamburg.

Bis in die 1930er Jahre beherrschten preußische Dampflokomotiven das Bild. 1938 kamen fabrikneue Lokomotiven der Baureihe 41 nach Rothenburgsort, und auch für den Ersteinsatz der Baureihe 50 wurde das Bw ausgewählt. Nachdem im Zweiten Weltkrieg einige Maschinen für den Kriegseinsatz abgegeben werden mussten, wurde die Baureihe 41 bis 1945 komplett aus Rothenburgsort abgezogen.

Durch die Errichtung der Zonengrenze verlor das Bw seine Hauptleistungen. Es übernahm statt dessen Leistungen nach Norden und Süden. Die letzten Länderbahn-Streckenlokomotiven wurden in den 1950er Jahren von der Baureihe 50 abgelöst. Mitte der 1960er Jahre übernahm die Dienststelle Fahrzeuge der Baureihe 82 vom Bw Hamburg-Wilhelmsburg in ihren Bestand, womit der Umfang der Rangierleistungen im Hamburger Hafen für Rothenburgsort anstieg.

Mit fortschreitendem Traktionswandel stellte man immer mehr Dampfloks auch in Rothenburgsort ab. 1972 wurde die Bundesbahndirektion Hamburg „dampffrei gemeldet“. Die letzten betriebsfähigen Dampfloks des Bw Hmb-Roth (Baureihen 094 und 050-052) wurden in das Bw Lehrte verlegt. Zum 1. November 1972 wurde das Bahnbetriebswerk Hamburg-Rothenburgsort aufgelöst. Die Leistungen übernahm das Bahnbetriebswerk Hamburg-Wilhelmsburg.

In den Lokschuppen zogen nun die Eisenbahnvereine Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn, Verein Verkehrsamateure und Museumsbahn (VVM) und Freunde der Eisenbahn Hamburg (FdE) ein. Die Deutsche Bundesbahn plante nach 1980, das Gelände neu zu gestalten. Die Vereine mussten wieder ausziehen und die Gebäude des früheren Bw Hmb-Roth wurden abgerissen. Es dauerte noch über zehn Jahre, bis neue Bautätigkeiten einsetzten.

Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs gewann Anfang der 1990er Jahre auch der Fernverkehr auf der Strecke nach Berlin wieder an Bedeutung. Um ihn vom Verkehr der S-Bahn zu trennen, wurden neue Gleise verlegt. In Rothenburgsort schüttete man einen Bahndamm quer durch das Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerks auf und führte einen Zweig der Fernstrecke darüber. Somit erinnert heute nichts mehr an das einst stolze Bahnbetriebswerk Hamburg-Rothenburgsort.

Fahrzeuge

Baureihen der im Bw Hamburg-Rothenburgsort beheimateten Triebfahrzeuge:


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