- Abd al-Malik (Umayyaden)
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Abd al-Malik, arabisch عبد الملك بن مروان, DMG ʿAbd al-Malik ibn Marwān, auch Abdalmalik, (* 646; † Oktober 705 in Damaskus) war einer der bedeutendsten Kalifen der Umayyaden. Er regierte von 685 bis 705.
Inhaltsverzeichnis
Wiederherstellung des einheitlichen Kalifats
Nach dem Tod seines Vaters Marwan I. (684–685) sicherte Abd al-Malik ibn Marwan zunächst die Herrschaft der Umayyaden in Syrien, Palästina und Ägypten. Dabei hatte er mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen, da es in den ersten Jahren seiner Regierung zu mehreren verheerenden Pestepidemien (685–686 und 688–690) sowie Hungersnöten und byzantinischen Angriffen auf Syrien kam. Mekka, Medina und der Irak wurden noch bis in die 690er Jahre von Abdallah ibn az-Zubair beherrscht. Die schwere Zerreißprobe für das islamische Reich dauerte also an. Als auf dem Höhepunkt des Bürgerkriegs selbst die Wallfahrt nach Mekka unmöglich wurde, begann Abd al-Malik 691 die Errichtung des Felsendoms in Jerusalem.
689 brachen die Kämpfe mit den Anhängern von Abdallah ibn az-Zubair erneut aus. 691 konnte, nach dem Sieg über Musab ibn az-Zubair, der Irak von den Umayyaden erobert werden. Mit dem Feldzug in den Hedschas (unter Al-Haddschādsch ibn Yūsuf), der Erstürmung Mekkas und dem Tod Abdallah ibn az-Zubairs 692 wurde die Einheit des Kalifats wieder hergestellt und der Führungsanspruch der Umayyaden gesichert.
Die Regierung Abd al-Maliks
Unter Abd al-Malik begann sich die absolute Herrschaftsgewalt des Kalifen durchzusetzen. So wurden vor allem Familienmitglieder als Statthalter in den Provinzen eingesetzt, die gleichzeitig von der Zentralmacht in Damaskus stärker kontrolliert wurden. Dieser Stärkung der zentralen Verwaltung diente auch der Ausbau des Postsystems. Außerdem wurde das Arabische als Kanzleisprache eingeführt und die bisher im Umlauf befindlichen persischen und byzantinischen Münzen durch Münzen mit arabisch-islamischer Legende abgelöst (Dinar).
Die Stärkung der Macht des Kalifen ermöglichte eine Neuaufnahme der muslimischen Expansion. So gelang Hassan ibn an-Numan nach 700 endlich die Unterwerfung des Maghreb gegen den heftigen Widerstand der Berberstämme. Mit den Verwaltungsreformen Abd al-Maliks wurden auch die Voraussetzungen für die weitere Expansion geschaffen, die unter seinem Sohn und Nachfolger al-Walid I. (705–715) ihren Höhepunkt erreichte.
Siehe auch
Literatur
- Heinz Halm (Hrsg.), (begründet von Ulrich Haarmann): Geschichte der arabischen Welt. 4. überarbeitete und erweiterte Auflage. Verlag C. H. Beck, München 2004, ISBN 3-406-47486-1 (Beck's historische Bibliothek).
- Gudrun Krämer: Geschichte des Islam. Beck, München 2005, ISBN 3-406-53516-X.
- Gernot Rotter: Die Umayyaden und der zweite Bürgerkrieg. (680 - 692). Steiner, Wiesbaden 1982, ISBN 3-515-02913-3 (Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes 45, 3).
- Julius Wellhausen: Das Arabische Reich und sein Sturz. Reimer, Berlin 1902 (Nachdruck: 2. unveränderte Auflage. de Gruyter, Berlin 1960).
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