AV Staufer Freiburg im Üechtland

AV Staufer Freiburg im Üechtland
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Zirkel Karte
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Stauferheim (Schweiz)
Stauferheim
Basisdaten
Kanton: Freiburg
Schule: Universität Fribourg
Gründung: 1937
Verband: Schw. StV
Kürzel: ST!
Wahlspruch: Duc in altum! (kurz: Dia!)
Farben:
Burschen:
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Fuchsen:
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Mitglieder 2009: Aktive: 33
Altstaufer: 322
Mensur: nichtschlagend
Patenverbindungen: GV Angelomontana, Engelberg
GV Subsilvania, Sarnen
Adresse: AV Staufer
Av. du Guintzet 15
1700 Fribourg
Website: www.staufer.ch
E-Mail-Adresse: senior@staufer.ch

Die AV (Akademische Verbindung) Staufer ist eine christliche Hochschulverbindung und Sektion des Schweizerischen Studentenvereins an der Universität Freiburg i.Ue.. Studentinnen und Studenten aller Fakultäten können in den Verein aufgenommen werden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die AV Staufer

Die AV Staufer wurde am 11. September 1937 von neun Studenten der Universität Freiburg (Schweiz) gegründet. Gleichzeitig traten die Gründer aus der Verbindung AV Fryburgia aus. Die neu gegründete AV Staufer sollte auf einer christlichen Weltanschauung basieren und das sogenannte Heimprinzip mit einem eigenen Verbindungshaus verwirklichen.

Die Gründung fand im Anschluss an die GV des Schw. StV in Luzern in Cham (ZG) statt. Bereits im Vorfeld hatten unter der Leitung von Otto Wolf Verhandlungen mit dem Zentralkomitee stattgefunden, da man die Neugründung auf jeden Fall innerhalb des Schw. StV umsetzen wollte.

Zwei Jahre nach der Gründung brach im September 1939 der Zweite Weltkrieg aus – es folgte eine Zeit, in welcher eine langfristige Planung durch eintreffende Marschbefehle verunmöglicht wurde und die Kontinuität in der Verbindung fehlte. Um den Kontakt zwischen den Rosa-Bemützen an der Uni und ihren Kameraden im Feld aufrechtzuerhalten, wurde in den ersten Kriegssemestern die Stauferwacht geschaffen. Heute dient die Zeitschrift als Verbindungsglied zwischen dem Altstauferverband und der Aktivitas. Sie erscheint zweimal jährlich jeweils zu Semesterbeginn und wird vom Altstauferverband herausgegeben. Letzterer wurde kurze Zeit nach den Abschlussexamina der Gründungsmitglieder im Jahre 1943 gegründet. Seit 2008 wird der Altstauferverband von Nathalie Brantschen präsidiert.

Die AV Staufer war zu Beginn eine reine Männerverbindung. Als jedoch 1968 im Schw. StV der Beschluss gefasst wurde, Studentinnen ebenfalls aufzunehmen, entschieden sich die Staufer für diese progressive Lösung. 1975 trat die erste Frau der AV Staufer bei, erhielt aber noch keinen Vulgo, da man dies damals für Frauen als vulgär erachtete.

Im Akademischen Jahr 2007/2008 stellte die AV Staufer mit Judith Scherzinger v/o Saphir die erste weibliche CP (Centralpräsident-in) des Schweizerischen Studentenvereins.

Die historischen Staufer

Hauptartikel: Staufer

Die Staufer waren eine Dynastie schwäbischer Herzöge (1079-1286) und römisch-deutscher Könige bzw. Kaiser (1138-1250/54), benannt nach ihrer Stammburg Hohen-Staufen. Zu Beginn des Investiturstreits wurde Friedrich I. als Verwandter und Parteigänger der Salier zum Herzog von Schwaben, mit Besitz in Schwaben und im Elsass ernannt. Im Anschluss an den Tod des kinderlosen Heinrich V. und der kurzen Regentschaft von Lothar (1127-1135) wurde der Staufer Konrad zum König gewählt (1138-1152). Sein Neffe und Nachfolger Friedrich I. Barbarossa (1152-1190) ist bis heute der prominenteste Vertreter der Staufer: Unter ihm konnten die Staufer ihre Hausmacht erweitern und ihre Autorität im Reich gegenüber Heinrich dem Löwen, dem lombardischen Städtebund und dem Papst durchsetzten. So geht der Begriff Sacrum Imperium auf seine Regierungszeit zurück - er betont die Unabhängigkeit des Imperiums vom Papsttum und wurde heilsgeschichtlich begründet. Friedrich I. Barbarossa starb beim 3. Kreuzzug unterwegs ins Heilige Land. Sein Sohn Heinrich VI. (1190-1197) führte die staufische Weltpolitik zum Höhepunkt, nachdem er sich im Königreich Sizilien durchgesetzt hatte. Die geplante Eroberung Konstantinopels blieb freilich aus. Mit der Doppelwahl im Reich (1198) begann der Dauerkonflikt zwischen Staufern und Welfen (bis 1215). Der staufische König Philipp von Schwaben wurde ermordet, der welfische Gegenkönig Otto IV. zum König und Kaiser gekrönt (1208-1215). Doch bereits nach dem Sieg der Franzosen bei Bouvines folgte wieder ein Staufer auf den Thron: Friedrich II. regierte von 1215 bis 1250 als römisch-deutscher Kaiser, war hoch gebildet und wurde von Zeitgenossen mit dem Beinamen stupor mundi (das Staunen der Welt) bedacht. Er gilt bis heute als Ausnahmeerscheinung unter den deutschen Herrschern des Mittelalters und wurde vom Historiker Jacob Burckhardt gar als der erste moderne Mensch auf dem Thron bezeichnet. Zweimal exkommuniziert, starb er 1250 im Konflikt mit dem Papsttum, dem die Umklammerung durch das mächtige Stauferreiche im Norden und Süden (das Reich erstreckte sich jetzt bis nach Sizilien) zu bedrohlich wurde. Sein Nachfolger Konrad IV. konnte sich denn auch als deutscher König im Interregnum nicht durchsetzen und die vom Papst zur Hilfe gerufenen Anjou aus Frankreich stürzten den letzten Stauferkönig Manfred (1258-1266) in Sizilien. Dessen Hinrichtung besiegelte letztlich das Ende der Staufer.

Wahlspruch und Grundprinzipien

Die Chargierdelegation am Zentralfest in St. Maurice 2009

Wahlspruch und Farben

Farben der AV Staufer

Der Wahlspruch der AV Staufer lautet Duc in altum! Dies stammt aus einer Bibelpassage aus dem Lukas Evangelium (Lk 5,4), in welcher Jesus seine Jünger nach einer erfolglosen Fischernacht dazu auffordert nochmals auf den See hinaus zu fahren und die Netze erneut zum Fischen auszuwerfen. Die Staufer verstehen diese Aussage als Aufforderung, sich den Herausforderungen des Lebens stets aufs Neue zu stellen und mutig vorwärts zu schreiten.

Die AV Staufer hat die Farben Rosa-Weiss-Grün. Fuchsen tragen ein Rosa-Weisses Band, Burschen das dreifarbig Band. Dazu tragen die Staufer eine rosa Mütze mit eingesticktem schwarzen Zirkel.

Seit 1997 trägt die AV Staufer beim Chargieren den Flaus. Die Entscheidung über die Anschaffung eines Paradeflauses war umstritten und fand mit der Anschaffung zum 60-jährigen Jubiläum ein vorläufiges Ende.

Grundprinzipien

Die Grundprinzipien der AV Staufer bestehen im Charakter einer Heimverbindung, der Freundschaft zwischen den Studenten und zwischen Alt und Jung, der Hilfe und Unterstützung in ewiger Kameradschaft und dem Glauben an Gott.

Die AV Staufer unterscheidet sich von andern Verbindungen insbesondere durch das aktiv gelebte Heimprinzip, sowie der Ablehnung eines eigenen Trinkkommentes. Darüber hinaus zählt sie zu den sogenannten Reformverbindungen, die sich nicht zuletzt durch die Aufnahme von Frauen in den Verein, von den konservativ ausgerichteten Blockverbindungen abgrenzt. Die AV Staufer zeichnen sich somit trotz Beibehaltung traditioneller Werte durch eine liberale Haltung aus, die dem modernen Zeitgeist entspricht.

Stauferheim

Mit dem Erwerb des eigenen Verbindungshauses, genannt Stauferheim, wurde das Heimprinzip verwirklicht. Die Liegenschaft (Haus und Garten) an der Avenue du Guintzet 15 (damals 27) in Freiburg i. Ue. bildet seither den Dreh- und Angelpunkt des Verbindungsleben. Das Stauferheim wurde 1947 von der dafür gegründeten Genossenschaft Stauferheim erworben. Der Kauf wurde insbesondere auch vom damaligen Verbindungspfarrer Abbé Pittet vorangetrieben. Das Anwesen zeichnet sich aus durch seine exponierten Lage in einem vornehmen Wohnquartier mit Blick über die Stadt und ist nur 10 Minuten zu Fuss von der Universität entfernt. Das Haus hat den Charme eines schweizerischen Chalets mit drei Stockwerken und mehreren Wohnungen. Der Garten hat mehrere Äpfelbäume, aus welchen die Verbindung ihren eigenen Apfelmost herstellt und seit Neuestem auch einen Schnaps produziert.

Seit 2007 wird die Genossenschaft Stauferheim von Walter Fux präsidiert.

Pensionsbetrieb

Zu Beginn wurden im Stauferheim 14 Mahlzeiten pro Woche serviert. Durch die gesteigerte Mobilität hat sich der interne Pensionsbetrieb jedoch reduziert. Heute versammelt sich die Aktivitas am Dienstag und Donnerstag zum Mittagessen, sowie am Mittwoch zum Abendessen im Stauferheim. Die Mahlzeiten werden vom Verbindungskoch, welcher sich um das leibliche Wohl der Mitglieder, sowie Haus und Garten kümmert, zubereitet.

Renovierung

Die Bedürfnisse der Staufer haben sich mit der Zeit geändert: 1963 wurden die Vorbereitungen für einen Umbau des Hauses getroffen, wobei die zwei Wohnungen im Parterre in einen Ess- und Wohnraum für die Aktivitas verwandelt werden sollten. Diese Veränderung wurde 1965 umgesetzt. Im gleichen Zug wurde ein weiteres Anliegen, die Vergrösserung der Küche, verwirklicht. Fast vierzig Jahre später, im Jahre 2004, wurde das Stauferheim im Inneren renoviert. Im Frühjahr 2006 wurde zusätzlich eine Pergola errichtet.

Bekannte Mitglieder (Auswahl)

  • Hans Ambühl (* 1954), Generalsekretär der EDK (Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren)
  • Norbert Brunner (* 1942), römisch-katholischer Bischof von Sitten
  • Peter Gauch (* 1939), Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg i.Ue.
  • Eduard Gnesa (* 1952), ehemaliger Direktor des Bundesamts für Migration im EJPD (Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement)
  • Franz Hasenböhler (* 1936), Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Basel
  • Rudolf Isenschmid (* 1949), Oberrichter des Kanton Luzern von 2005 bis 2010
  • Josef Leu (* 1950), ehemaliger Nationalrat, Chef Schadenzentrum VBS [1]
  • Erwin Murer (* 1945), Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg i.Ue.
  • Beat Müller (* 1953), Generalsekretär der Feuerwehr Koordination Schweiz
  • Bernhard Schnyder (* 1930), Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg i.Ue. und Experte des Bundes bei der Weiterentwicklung des Schweizerischen Familienrechts

Siehe auch

Literatur und Quellen

  • Hermann Specker: Geschichte der akademischen Verbindung Staufer 1937–1947. Schwarzenbach 1952.
  • Urs Altermatt, Schweizerischer Studentenverein (Hrsg.): Den Riesenkampf mit dieser Zeit zu wagen.... Maihof-Verlag, Luzern 1993, ISBN 3-9520027-2-0.
  • Protokolle aus dem Archiv der AV Staufer

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kontaktverzeichnis Schadenzentrum VBS. Schadenzentrum VBS. Abgerufen am 13. Februar 2011.

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