Falke (1940)

Falke (1940)

Die Falke (SP 22) war das dritte von drei für die deutsche Luftwaffe gebauten und von dieser im Zweiten Weltkrieg eingesetzten Schleuderschiffen. Sie folgte auf die 1938 vom Stapel gelaufene Sperber (SP 11) und ihr im Mai 1942 in Dienst gestelltes Schwesterschiff Bussard (SP 21).

Inhaltsverzeichnis

Bau und Technische Daten

Das Schiff lief am 29. Juli 1940 bei der F. Schichau-Werft in Pillau mit der Baunummer 1502 vom Stapel und wurde am 22. November 1942 in Dienst gestellt. Es war 98,3 m lang und 14,0 m breit, hatte 2,33 m Tiefgang, und verdrängte 2.040 Tonnen (Standard). Die Falke und ihr Schwesterschiff Bussard waren damit beinahe doppelt so groß wie die Sperber. Zwei 8-Zylinder-Viertakt-Dieselmaschinen der Firma KHD gaben ihr 1800 PS; mit ihren zwei Voith-Schneider-Propellern erreichte sie eine Höchstgeschwindigkeit von 12 Knoten. Der Aktionsradius, bei einem Gesamtbunkervorrat von 230 Tonnen Dieselöl, betrug 2900 Seemeilen bei 12 Knoten Marschgeschwindigkeit bzw. 4400 Seemeilen bei 10 Knoten. Die Bewaffnung bestand zunächst aus drei, später fünf 20-mm-Fla-Geschützen. Die Besatzung bestand aus 3 Offizieren und 51 Mann.

Das Schiff hatte ein langes, flaches Oberdeck mit einem 20-Tonnen Heinkel-Katapult für Flugboote der Typen Do 18, Do 24 und BV 138 und einem 20-Tonnen-Kran der Firma Kampnagel am Heck. Die Startschleuder konnte Flugzeuge mit einem Startgewicht von bis zu 20 Tonnen katapultieren und diese innerhalb von 2,5 Sekunden auf bis zu 4 g beschleunigen, sodass sie am Ende des Katapultvorganges eine Geschwindigkeit von 180 km/h erreichten. Das Schiff konnte bis zu 120 Tonnen Flugzeugkerosin bunkern und bis zu drei Flugboote oder Wasserflugzeuge gleichzeitig an Deck transportieren.

Geschichte

Ab Januar 1943 war die Falke bei Bergen (Norwegen), dann 1944 und 1945 in Tromsø und Trondheim stationiert, wo sie, dem „Seenotdienstführer 5 (Nord)“ unterstellt, Seeaufklärern und Seenotrettungsfliegern als Katapultschiff und Tender diente. Am Tage der deutschen Kapitulation (8. Mai 1945) war das Schiff in Trondheim, wo es in britische Hände fiel.

Nach Kriegsende wurde das Schiff 1946 als Kriegsbeute an die Sowjetunion ausgeliefert, die es ab 25. Oktober 1946 unter dem Namen Aeronaft als Versorgungs- und Bergungsschiff in der Nordmeerflotte einsetzte. Die Aeronaft wurde 1968 ausgemustert.

Literatur

  • Simon Mitterhuber: Die deutschen Katapultflugzeuge und Schleuderschiffe. Bernard & Graefe, Bonn, 2004, ISBN 3-7637-6244-2
  • Erich Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945, Band 7

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Falke — Der Begriff Falke oder Falken wird in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet. Falke steht für: die Greifvogelgattung Falco, siehe Falken Falke (Wappentier), ein Wappentier in der Heraldik Falke (Unternehmen): deutsches Strumpfunternehmen Der… …   Deutsch Wikipedia

  • Falke (1926) — Schiffsdaten Schiffstyp: Torpedoboot, Raubvogel Klasse Bauwerft …   Deutsch Wikipedia

  • Albert Falke — (* 5. Januar 1922 in Schmallenberg; † 3. März 2010 ebenda) war ein deutscher Unternehmer und Politiker (CDU). Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Partei 3 Politik …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Falke — (* 22. März 1909 in Ascheberg; † 9. Dezember 1994 in Ibbenbüren) war ein deutscher Politiker (CDU). Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter …   Deutsch Wikipedia

  • Konrad Falke — (* 19. März 1880 in Aarau; † 28. April 1942 in Eustis, Florida; eigentlicher Name Karl Frey) war ein Schweizer Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Herausgeberschaft …   Deutsch Wikipedia

  • Alexander Schleicher Falke — Alexander Schleicher GmbH Co Alexander Schleicher GmbH Co Création 1927 Personnages clés Rudo …   Wikipédia en Français

  • U-69 (1940) — U 69 La Vache qui Rit История корабля Государство флага …   Википедия

  • U-71 (1940) — U 71 U …   Википедия

  • Bussard (1940) — Die Bussard (SP 21) war das zweite von drei für die deutsche Luftwaffe gebauten Schleuderschiffen. Sie folgte auf die 1938 vom Stapel gelaufene Sperber (SP 11) und wurde gefolgt von ihrem im November 1942 in Dienst gestellten Schwesterschiff… …   Deutsch Wikipedia

  • List of Axis named operations in the European Theatre — The list of Axis named operations in the European Theatre represents those military operations that received a codename, predominantly from the Wehrmacht commands. It does not represent all operations that were carried out by the Axis powers, or… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”