Falke (1926)

Falke (1926)
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Schiffsdaten
Schiffstyp: Torpedoboot, Raubvogel-Klasse
Bauwerft: Reichsmarinewerft Wilhelmshaven
Kiellegung: 7. Dezember 1925
Stapellauf: 22. September 1926
Indienststellung: 1. August 1927
Dienstzeit: 1927 – 1944
Technische Daten
Länge:
  • über alles: 89,25 m
  • Wasserlinie: 85,74 m
Breite: 8,43 m
Tiefgang: 3,65 m
Verdrängung: Standardverdrängung: 923 ts
Einsatzverdrängung: 1.290 ts
Antrieb:
Elektrische Anlage: 1 Turbo- und 2 Dieselgeneratoren
Geschwindigkeit: 33 kn
Reichweite: 1.800 sm bei 17 kn
Bunkerinhalt: 316 ts / 321 t
Besatzung: 120–129 (davon 4 Offiziere)
Bewaffnung:
  • 3 x 10,5-cm Seeziel-Kanonen L/45 C/32 Modell 1916
  • 2 x 2-cm Fla-Geschütze L/65 C/39 (7 x ab 1940)
  • 6 x 50-cm Torpedorohre (6 x 53,3 cm ab 1931)
  • bis zu 30 Seeminen

Die Falke war eins von sechs Torpedobooten des Typs 1923 (Raubvogel-Klasse) der deutschen Reichsmarine und Kriegsmarine.

Das Boot wurde am 7. Dezember 1925 bei der Reichsmarinewerft Wilhelmshaven auf Kiel gelegt und lief dort am 22. September 1926 vom Stapel. Sie und die am gleichen Tage vom Stapel gelaufene Bearbeiten] Friedensjahre

Die Falke wurde am 1. August 1927 mit Oberleutnant zur See Hans Hartmann als erstem Kommandanten in Dienst gestellt, beendete ihre Versuchsfahrten am 3. November 1927, und wurde der 4. Torpedobootshalbflottille unter Korvettenkapitän Otto Schniewind zugewiesen. Das Boot unternahm die üblichen Ausbildungsfahrten, Manöver und Auslandsreisen (Juli 1928 Skandinavien, Juni 1931 Lettland, Juni 1932 Schweden, 1933 Norwegen, 1934 Dänemark). Vom Herbst 1928 bis Februar 1929 war es in Nachfolge des Schwesterboots Albatros Führerboot der 4. Torpedobootshalbflottille, diente dann drei Monate mit der 3. Torpedobootshalbflottille, und kehrte nach kurzem Werftaufenthalt zur 4. Torpedobootshalbflottille zurück, die am 1. Oktober 1935 in 4. Torpedobootsflottille umbenannt wurde.[1] Ab 20. August 1936 war das Boot zwei Monate lang in Spanien eingesetzt, wo es während des gerade ausgebrochenen Spanischen Bürgerkriegs an der Überwachung der Küstengewässer und Unterstützung der Putschisten beteiligt war. Auch im Juni-August 1937 und ein weiteres Mal von Oktober 1937 bis März 1938 war die Falke wieder in Spanien.

Zweiter Weltkrieg

Nach einer Grundüberholung in Wilhelmshaven von Juni 1938 bis März 1939 wurde das Boot am 4. April 1939 der 5. Torpedobootsflottille zugeteilt und nahm in den Kriegsjahren 1939 und 1940 an zahlreichen Minenlege-, Sicherungs- und Geleitunternehmen in der Nordsee teil. Dazu gehörte Sicherung für die Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau bei deren Durchbruchsversuchen in den Nordatlantik Ende Dezember 1940 (abgebrochen) und am 22. Januar 1941 (erfolgreich). Von Februar bis Mai 1941 wurde das Boot in Rotterdam generalüberholt und dann wieder vor Norwegen und Dänemark im Sicherungsdienst eingesetzt. In der zweiten Jahreshälfte 1941 diente es zeitweise als Torpedofangboot für die 24. Unterseebootsflottille im Trondheimfjord, als Schulboot für die Torpedoschule der Kriegsmarine und wiederum als Torpedofangboot für die 24. U-Flottille in der Ostsee.

Um beim Unternehmen Cerberus (11.–13. Februar 1942), dem Kanaldurchbruch der Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau und des Schweren Kreuzers Prinz Eugen, als Begleitschutz für die drei Großkampfschiffe zu dienen, wurde die Falke mit der gesamten 5. Torpedobootsflottille Anfang 1942 an den Ärmelkanal verlegt; sie nahm an dem Unternehmen wie geplant teil. Am 13./14. März fuhren die Falke und vier weitere Torpedoboote von Vlissingen aus Geleit für den Hilfskreuzer Michel bei dessen Durchbruch nach Westfrankreich. Danach blieb die Flottille an der französischen Westküste. Bei einem britischen Angriff auf Saint-Nazaire am 28. März versenkte die Falke ein britisches Motortorpedoboot. Am 12./13. Mai geleiteten die Torpedoboote Iltis, Kondor, Falke und Seeadler und 16 Minenräumboote den Hilfskreuzer Stier von Rotterdam durch den Armelkanal in die Biskaya; dabei wurden die Iltis und die Seeadler durch britische Motortorpedoboote versenkt.

Die Falke blieb, mit kurzen Unterbrechungen, bis 1944 in Westfrankreich, weiterhin mit Sicherungs- und Geleitaufgaben betraut. In der Nacht vom 23. zum 24. Mai 1944, beim Marsch von Cherbourg nach Le Havre, wurde die Greif bei einem britischen Fliegerangriff von einer Bombe getroffen und kollidierte, vor ihrem Sinken, mit der Falke, die daraufhin in Le Havre in die Werft musste und erst ab 13. Juni, eine Woche nach der Alliierten Landung in der Normandie, wieder in die Abwehrkämpfe eingreifen konnte. Nur zwei Tage später, in der Nacht vom 14. zum 15. Juni 1944, erhielt die Falke bei einem schweren britischen Luftangriff auf die Hafenanlagen von Le Havre gegen 3 Uhr früh mindestens fünf Bombentreffer, kenterte und sank. 26 Mann ihrer Besatzung, darunter der Kommandant, Kapitänleutnant Günter Krüger, verloren dabei ihr Leben.

Kommandanten

Dienstgrad Name Zeitspanne
Oberleutnant zur See Hans Hartmann 1. August 1927 – 27. September 1928
Oberleutnant zur See Werner Ehrhardt 27. September 1928 – 15. Februar 1929
Kapitänleutnant Hans-Arnim Czech 15. Februar 1929 – 1. Juni 1929
Kapitänleutnant Fritz Berger 11. Oktober 1929 – September 1930
Kapitänleutnant Paul Ascher September 1930 – September 1932
Kapitänleutnant Ernst Thienemann September 1932 – September 1934
Kapitänleutnant Alwin Albrecht September 1934 – September 1936
Kapitänleutnant Walter Riede September 1936 – Juni 1938
Kapitänleutnant Günter Hessler 4. April 1939 – März 1940
Kapitänleutnant Jan Heinrich Hansen-Nootbaar März 1940 – Dezember 1941
Kapitänleutnant Heinrich Hoffmann Dezember 1941 – 17. Oktober 1942
Kapitänleutnant Konrad Loerke 17. Oktober 1942 – März 1943
Kapitänleutnant Günter Krüger September 1943 – 15. Juni 1944

Literatur

  • Volkmar Kühn: Torpedoboote und Zerstörer im Einsatz 1939–1945. Motorbuchverlag, Stuttgart, 4. Auflage, 1983

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Sie bestand zu diesem Zeitpunkt aus den vier Booton Greif (Führerboot), Falke, Kondor and Möwe.

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