- Akiba Eger
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Akiba Eger[1] (Aqiba Eger, Akiba ben Mose Eger, Akiba der Jüngere[2], Akiba ben Moses Gins aus Eisenstadt; * 8. November 1761 in Eisenstadt, Ungarn; † 12. Oktober 1837 in Posen) war Rabbiner in Märkisch-Friedland und Posen und gilt als die größte talmudische Autorität seiner Zeit.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Akiba Eger besuchte die Jeschiwa seines Onkels, Rabbiner Benjamin Wolf Eger in Breslau, und wurde dann selbst Rosch-Jeschiwa in Polnisch-Lissa, Rabbiner in Märkisch-Friedland (1791–1815) und später in Posen.
Eger galt als einer der bedeutendsten jüdischen Gelehrten seiner Zeit sowie als inoffizieller Oberrabbiner der Provinz Posen. Er trat dabei wiederholt als Verteidiger der Orthodoxie gegen die Neuerungen der Maskilim auf, machte andererseits aber auch wichtige Reformvorschläge, z. B. im Schulwesen, und engagierte sich auch politisch für die Verbesserung der Stellung der Juden gegenüber der Obrigkeit. Eine Reihe der von ihm begründeten Wohlfahrtseinrichtungen hatte bis zum Zweiten Weltkrieg Bestand.
Im Oberrabbinat Posens folgte ihm sein Sohn Salomon Eger nach.
Schriften (Auswahl)
- Giljon ha-Schas (zum Talmud)
- Haggahot (zur Mischna und zum Schulchan Aruch)
- Responsen
Literatur (Auswahl)
- S. I. Kämpf, Biographie des hochberühmten hochseligen Herrn Akiva Eger Oberrabinen zu Posen, Verfasser einer Sammlung von Rechtgutachten, nebst einem hebräischen Trauergedicht auf sein Hinscheiden, Lissa-Salzuflen 1838
- Heinrich Loewe, Artikel Akiba Eger der Jüngere, in: Jüdisches Lexikon, Berlin 1927, Bd. II.
- Lexikon des Judentums, Gütersloh etc. 1971
- Julius H. Schoeps, Hrsg., Neues Lexikon des Judentums, Gütersloh/München 1992
- Biographisches Handbuch der Rabbiner, hrsg. von Michael Brocke und Julius Carlebach, bearbeitet von Carsten Wilke, Teil 1: Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen, böhmischen und großpolnischen Ländern 1781-1871, Band 1, München 2004
Einzelnachweise
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