- Mirosławiec
-
Mirosławiec Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Westpommern Landkreis: Wałcz Gmina: Mirosławiec Fläche: 2,13 km² Geographische Lage: 53° 20′ N, 16° 6′ O53.33333333333316.1Koordinaten: 53° 20′ 0″ N, 16° 6′ 0″ O Höhe: 120 m n.p.m Einwohner: 2671
(31. Dez. 2010)[1]Postleitzahl: 78-650 Telefonvorwahl: (+48) 67 Kfz-Kennzeichen: ZWA Wirtschaft und Verkehr Straße: DK 10 Lubieszyn ↔ Płońsk DW 177 Czaplinek ↔ Wieleń Schienenweg: nur Güterverkehr: Złocieniec–Mierosławiec Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów Gemeinde Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde Gemeindegliederung: 24 Ortschaften 7 Schulzenämter Fläche: 203,3 km² Einwohner: 5625
(31. Dez. 2010) [2]Bevölkerungsdichte: 28 Einw./km² Gemeindenummer (GUS): 3217033 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeisterin: Elżbieta Rębecka-Sabak Adresse: ul. Wolności 37
78-650 MirosławiecWebpräsenz: www.miroslawiec.pl Mirosławiec (deutsch: Märkisch Friedland; kaschubisch: Frédlądk) ist eine polnische Stadt mit Sitz einer Stadt- und Landgemeinde im Powiat Wałecki (Kreis Deutsch Krone) der Woiwodschaft Westpommern.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Mirosławiec liegt im Südosten der Woiwodschaft Westpommern am Nordufer des kleinen Körtnitzsees. Im Norden und Süden erstrecken sich die Draheimer und die Kroner Seenplatten, die über eine durch den Ort führende Landstraße in jeweils etwa 30 Kilometer Entfernung zu erreichen sind. Außerdem verläuft durch Mirosławiec die Landesstraße 10 Stettin–Bydgoszcz (Bromberg)-Płońsk (Plöhnen) (ehemalige deutsche Reichsstraße 104 Lübeck - Schneidemühl). Die Stadt hat eine Ausdehnung von etwa 4.000 Hektar.
Stadt Mirosławiec (Märk. Friedland)
Geschichte
Die Gründung des heutigen Mirosławiec hängt mit der im 13. Jahrhundert von den slawischen Fürsten und dem Templerorden betriebenen Besiedlung zusammen, an der sich später auch die brandenburgischen Markgrafen beteiligten. Der Name Friedland ist von „Vredeland“ abgeleitet und wurde 1303 erstmals mit der Ortsbezeichnung „Nova Vredeland“ urkundlich erwähnt. Neu Friedland wurde die Siedlung deshalb genannt, weil sich offenbar Siedler aus dem mittelmärkischen Friedland dort niedergelassen hatten. Die Ortsgründung erfolgte durch die brandenburgischen Markgrafen Waldemar, Otto, Konrad und Johann, vermutlich sogleich mit der Verleihung des Stadtrechts. Sie überließen die Stadt der Adelsfamilie von Wedell zum Eigentum, und im Jahre 1314 übertrugen die Brüder Heinrich und Johann von Wedell der Stadt endgültig das Stadtrecht nach Magdeburgischem Modus. Zum Schutz der Stadt schlossen die von Wedells 1333 mit dem benachbarten Königreich Polen einen Verteidigungsvertrag ab, der sich aber 1386 erledigt hatte, als Markgraf Otto der Faule die Stadt samt Umland verkaufte. Dagegen wehrten sich die von Wedells und suchten die Unterstützung des Deutschen Ordens, der schließlich 1409 Friedland besetzte. Nach der Niederlage des Ordens im Krieg gegen die Polen erhielten diese mit dem Zweiten Thorner Frieden 1466 die Stadt zurück.
1543 traten die Bürger Friedlands zum Luthertum über und konnten sich im Gegensatz zu ihren südlichen Nachbarn erfolgreich der vom polnischen Klerus betriebenen Gegenreformation widersetzen. Im Jahre 1593 ging die Stadt in den Besitz der Familie von Blanckenburg über. Diese förderte den Zuzug von aus dem westlichen Brandenburg vertriebenen Juden, eine Maßnahme, die zu einer wesentlichen Stärkung der Wirtschaftskraft führte. In späterer Zeit betrug der Anteil der Juden an der Einwohnerzahl bis zu 50 Prozent. Ein großer Brand vernichtete im Jahre 1719 große Teile der Stadt, darunter das Herrschaftsschloss und die Kirche. 1758 wiederholte sich die Katastrophe. Der daraufhin in Angriff genommene Wiederaufbau erfolgte durch Errichtung meist zweistöckiger Wohnhäuser.
Mit der Ersten Teilung Polens von 1772 kam die Stadt zum preußischen Königreich und erhielt nun offiziell den Zusatz „Märkisch“. Mit der preußischen Verwaltungsreform von 1815 kam Friedland zum Kreis Deutsch Krone im westpreußischen Regierungsbezirk Marienwerder. 1836 starb der letzte Spross der Familie von Blanckenburg und Friedland wurde reichsunmittelbare, d.h. nicht mehr im Privatbesitz befindliche Stadt. Im Jahre 1900 kam es zum Anschluss an die Bahnstrecke Kallies–Falkenburg. Zu diesem Zeitpunkt lebten etwa 2.500 Menschen in der Stadt. Darunter waren nur noch um die dreihundert Juden, da nach der preußischen Inbesitznahme durch Friedrich II. zahlreiche Juden nach Polen ausgewiesen worden waren.
Nach dem Ersten Weltkrieg erweiterte sich Friedland durch den Zuzug von Bewohnern der verloren gegangenen Provinzen Posen und Westpreußen, und es entstand das Bahnhofsviertel. Aus den Resten der abgegebenen Provinzen wurde 1922 die preußische Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen gebildet, zu der nun auch Friedland gehörte. 1928 erwarb die Stadt das ehemalige Blanckenburgische Schloss mit dem dazugehörigen Gut. Als 1938 die Grenzmark wieder aufgelöst wurde, kam Friedland zu Pommern. Die Bevölkerungszahl war jetzt auf 2.700 angewachsen. Im Februar 1945 eroberte die Rote Armee die Stadt und wenige Wochen später hatten polnische Behörden die Verwaltung übernommen. Sie gaben der Stadt den slawischen Namen Mirosławiec.
Städtepartnerschaften
Söhne und Töchter der Stadt
- Josef Liebermann, * 14. Juni 1783 in Märkisch Friedland, Industrieller
- Heinrich von Friedberg, * 27. Januar 1813 in Märkisch Friedland, Jurist und Politiker
- Wilhelm Benoit, * 12. August 1826 in Märkisch Friedland, Baumeister und Reichstagsabgeordneter
- Julius Wolff, *21. März 1836 in Märkisch Friedland, Chirurg
- Katharina Blümcke, * 28. Januar 1891 in Märkisch Friedland, Schriftstellerin
Gmina Mirosławiec
Allgemeines
Die Stadt- und Landgemeinde Mirosławiec nimmt eine Fläche von 203,27 km² ein und beansprucht damit 14,4% des gesamten Powiat Wałecki (Kreis Deutsch Krone). Knapp 6.000 Einwohner leben im Gemeindegebiet.
Nachbargemeinden sind:
- Tuczno (Tütz) und Wałcz (Deutsch Krone) im Powiat Wałecki, sowie
- Kalisz Pomorski (Kallies) und Wierzchowo (Virchow) im Powiat Drawski (Kreis Dramburg).
Gemeindegliederung
Die Gmina Mirosławiec ist in sieben Ortsteile ("Schulzenämter") untergliedert, denen 24 Ortschaften zugeordnet sind:
- Ortsteile:
- Bronikowo (Brunk), Hanki (Henkendorf), Jabłonowo (Appelwerder), Jadwiżyn (Marienthal), Łowicz Wałecki (Alt Lobitz), Mirosławiec (Märkisch Friedland), Piecnik (Petznick) und Toporzyk (Langhof)
- Übrige Ortschaften:
- Drzewoszewo, Gniewosz, Hanki Kolonia, Jabłonkowo, Kalinówka, Kierpnik, Kolonia Chojnice, Kolonia Polne, Kolonia Zacisze, Mirosławiec Górny, Nieradź (Nierosen), Orle (Wordell), Pilów, Próchnowo, Sadowo (Zadow) und Setnica.
Verkehr
Straßen
Die Gmina Mirosławiec liegt an der wichtigen polnischen Landesstraße 10 (Stettin - Płońsk (Plöhnen)), die auf der Trasse der früheren deutschen Reichsstraße 104 (Lübeck - Schneidemühl) verläuft, und ist nur 26 Kilometer von dem Straßenknotenpunkt Wałcz (Deutsch Krone) entfernt. Die Woiwodschaftsstraße 177 verbindet die Gemeinde außerdem mit Czaplinek (Tempelburg) im Norden und Człopa (Schloppe) siwue Wieleń (Filehne, schon in der Woiwodschaft Großpolen gelegen) im Süden.
Schienen
Seit dem Jahr 1900 war das heutige Gemeindegebiet an das Eisenbahnnetz angeschlossen über die Strecke Kallies (Kalisz Pomorski) - Virchow (Wierzchowo) - Falkenburg (Złocieniec). Diese Bahnlinie wurde im Jahre 1996 für den Personenverkehr geschlossen, so dass eine Bahnanbindung nur noch für Güterverkehr besteht.
Luftverkehr
Mirosławiec besitzt einen Fliegerhorst und ist Sitz der 12. Fliegerbasis der Polnischen Luftstreitkräfte. Im Januar 2008 kam es zu einem folgenschweren Absturz einer Militärmaschine CASA C-295 nahe dem Fliegerhorst.
Verweise
Literatur
- Bernhard Lindenberg, Geschichte der israelitischen Schule zu Märkisch-Friedland, Mirosławiec (Märkisch-Friedland), 1855
siehe auch
Fußnoten
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.
Städte: Człopa (Schloppe) | Mirosławiec (Märkisch Friedland) | Tuczno (Tütz) | Wałcz (Deutsch Krone)
Landgemeinden: Wałcz – Gmina (Deutsch Krone – Land)
Wikimedia Foundation.