el-Alamein

el-Alamein
العلمين
El-Alamein
El-Alamein (Ägypten)
El-Alamein
El-Alamein
Basisdaten
Staat Ägypten
Gouvernement Matruh
Einwohner 5.786 (1996)
ISO 3166-2 EG-MT
30.827528.956

El-Alamein (arabisch ‏العلمين‎, DMG al-ʿAlamain) ist eine ägyptische Kleinstadt an der Küste des Mittelmeers, knapp 110 km westlich von Alexandria und 240 km nordwestlich von Kairo, mit 5786 Einwohnern (1996).

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war el-Alamein ein Dorf mit einem kleinen Bahnhof und wenigen Häusern in der Umgebung. Durch 1966 gefundene Erdölvorkommen, die seit 1968 gefördert werden, konnte der Ort aber einen beachtlichen wirtschaftlichen Aufschwung verbuchen. Dazu kommt der Tourismus zu den hier angelegten Soldatenfriedhöfen für die hier Gefallenen des Zweiten Weltkriegs und heute die Bedeutung der Marina als Badeort.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Deutsche Kriegsgräberstätte bei el-Alamein
Commonwealth Kriegsgräberdenkmal

el-Alamein gelangte zu Weltruhm, da westlich der Stadt zwei entscheidende Schlachten des Zweiten Weltkrieges am afrikanischen Kriegsschauplatz stattfanden, in denen Großbritannien mit Hilfe der Verbündeten Südafrika, Freie Franzosen, (Britisch-)Indien, der griechischen Königlichen Armee und Australien die deutschen und italienischen Truppen entscheidend schlagen konnte.

In der Ersten Schlacht von el-Alamein (1. bis 31. Juli 1942) konnte der Vormarsch der deutsch-italienischen Truppen unter Generalfeldmarschall Erwin Rommel durch die Alliierten zum Stehen gebracht werden.

In der Zweiten Schlacht von el-Alamein (23. Oktober bis 4. November 1942) errangen die Alliierten unter Lieutenant General Bernard Montgomery einen Sieg und wendeten das Blatt auf dem afrikanischen Kriegsschauplatz. Anschließend begann ein langer, kontinuierlicher Rückzug der Achsenmächte in Richtung Westen.

Kriegsgräberstätten

In den Kämpfen 1942 bei el-Alamein fielen etwa 4.500 Angehörige des deutschen Afrikakorps. Sie wurden, soweit es die Frontlage erlaubte, von ihren Kameraden bestattet. Zwischen 1943–1947 überführten britische Umbettungskommandos rund 3.000 deutsche und etwa 1.800 italienische Gefallene auf einen Platz nahe der Bahnstation des Ortes. Wegen der Wüstenverhältnisse entstand 1959 die Kriegsgräberstätte el-Alamein als ummauerte Gedenkstätte für 4.213 deutsche Tote. Neben diesem Friedhof der früheren Achsenmächte gibt es auch den Commonwealth-Kriegsfriedhof, auf dem 7.500 Soldaten der Alliierten begraben liegen, sowie einen italienischen Soldatenfriedhof.

In el-Alamein gibt es ein Kriegsmuseum, in dem Gegenstände von den Kämpfen um el-Alamein und den Kämpfen in Nordafrika ausgestellt sind.

Archäologische Ausgrabungen

Hauptartikel: Marina el-Alamein

In den 1980er Jahren wurde in der Nähe der Stadt eine antike Siedlung gefunden, die 1987/1988 erstmals ergraben wurde. Die Reste der antiken Siedlung liegen etwa 6 km östlich der Stadt Marina el-Alamein, 1200 m lang in Ost-West-Richtung, 800 m landeinwärts von der Küste. Diese Siedlung sollte, insbesondere wegen der ungeheuren Vielfalt der Bestattungsformen auf dem dabeiliegenden Friedhof, zu einer der wichtigsten ägyptischen Nekropolengrabungen der jüngeren Zeit werden.

Tourismus

Den Strand um die neue Anlage Marina ziehen sich über viele Kilometer touristische Anlagen als Gated Communities.[1] Die schweizerische Hotelgesellschaft Mövenpick eröffnete im Jahr 2004 in el-Alamein ein 5-Sterne-Luxushotel. Verschiedene weitere Hotelketten haben außerdem ihr Interesse bekundet, ebenfalls Hotels im Ort zu errichten.

Verkehr

Der Ort wird erschlossen von der Küstenstraße Alexandria - Sollum sowie von der parallel laufenden Eisenbahnstrecke der Ägyptischen Staatsbahnen.

Weblinks

 Commons: el-Alamein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wissenschaftliches Papier zum Thema (engl.), abgerufen am 10. Juni 2011

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