Albert Bachmann (Geheimdienstler)

Albert Bachmann (Geheimdienstler)

Albert «Bert» Bachmann (* 26. November 1929[1] in Albisrieden, heute Zürich[2]; † 12. April 2011 in Irland) war ein Schweizer Nachrichtendienstoberst.

Bachmann sympathisierte in seiner Jugend mit dem Kommunismus. Während des Kalten Krieges sah er die Schweiz durch die Sowjetunion bedroht. Als Oberst der Untergruppe Nachrichten und Abwehr des Eidgenössischen Militärdepartements initiierte er 1976 den Aufbau der 2000 Mann starken Geheimarmee P-26 für den Fall einer Besetzung der Schweiz.[3] Sein irischer Landsitz sollte dabei als Unterschlupf des Bundesrates dienen. Über Tarnfirmen liess Bachmann in Irland Hotels sowie in Kanada Grundstücke kaufen, die als Sitz der Exilregierung dienen sollten. Bachmann Pläne beinhalten auch die Evakuierung der Goldreserven der Schweizerischen Nationalbank durch die Swissair. Mit dem Spezialdienst D des Bundesnachrichtendienstes pflegte Bachmann unter dem Decknamen «Schwarze Hand» einen regen Informationsaustausch.

Nachdem die Bachmann-Pläne 1979 der Öffentlichkeit bekannt geworden waren, versetzte der Leiter des EMD, Bundesrat Chevallaz, Bachmann in den vorzeitigen Ruhestand. Bachmann übersiedelte auf sein irisches Landgut und verstarb dort 81-jährig am 12. April 2011.

Literatur

  • Markus Ahmadi: Der Oberst und sein geheimes Reich – Die Affäre Bachmann. In: Heinz Looser u.a. (Hrsg.): Die Schweiz und ihre Skandale. Limmat, Zürich 1995, ISBN 3-85791-236-7, S. 131–150.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Todesanzeige im Tages-Anzeiger vom 20. April 2011, S. 24.
  2. Komitee Schluss mit dem Schnüffelstaat (Hrsg.): Schnüffelstaat Schweiz: Hundert Jahre sind genug. Limmat, Zürich 1990, ISBN 3-85791-170-0, S. 142 (Ausschnitt).
  3. Albert Bachmann gestorben. In: NZZ Online. 20. April 2011. Abgerufen am 21. April 2011.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Albert Bachmann — ist der Name verschiedener Personen: Albert Bachmann (Dialektologe) (1863–1934), Chefredaktor des Schweizerischen Idiotikons Albert Bachmann (Geheimdienstler) (1929–2011), Schweizer Geheimdienstler Diese Seite ist eine Begri …   Deutsch Wikipedia

  • Bachmann — ist ein Familienname aus dem deutschsprachigen Raum. Herkunft Der weit verbreitete deutschsprachige Familienname gilt als Wohnstättenname für jemanden, der am Bach wohnt, z. B. Hofstatt am Bach, genannt Bachmanns Hofstatt in der Gegend von… …   Deutsch Wikipedia

  • Nekrolog 2. Quartal 2011 — Nekrolog ◄◄ | ◄ | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 Nekrolog 2011: 1. Quartal | 2. Quartal | 3. Quartal | 4. Quartal Weitere Ereignisse | Nekrolog (Tiere) | Filmjahr 2011 | Literaturjahr 2011… …   Deutsch Wikipedia

  • 1920 — Portal Geschichte | Portal Biografien | Aktuelle Ereignisse | Jahreskalender ◄ | 19. Jahrhundert | 20. Jahrhundert | 21. Jahrhundert   ◄ | 1890er | 1900er | 1910er | 1920er | 1930er | 1940er | 1950er | ► ◄◄ | ◄ | 1916 | 1917 | 1918 | 1919 |… …   Deutsch Wikipedia

  • 16. Januar — Der 16. Januar (in Österreich und Südtirol: 16. Jänner) ist der 16. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit bleiben noch 349 Tage (in Schaltjahren 350 Tage) bis zum Jahresende. Historische Jahrestage Dezember · Januar · Februar 1 …   Deutsch Wikipedia

  • 1995 — Portal Geschichte | Portal Biografien | Aktuelle Ereignisse | Jahreskalender ◄ | 19. Jahrhundert | 20. Jahrhundert | 21. Jahrhundert   ◄ | 1960er | 1970er | 1980er | 1990er | 2000er | 2010er     ◄◄ | ◄ | 1991 | 1992 | 1993 | 1994 | …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”