- Atze Glanert
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Hans-Joachim „Atze“ Glanert (* 8. Februar 1941 in Berlin) ist ein deutscher Kameramann.
Leben
Glanert hatte sich fotografische Kenntnisse autodidaktisch beigebracht und begann seine Arbeit als Kameramann 1965. Seine erste erwähnenswerte Arbeit leistete er bei der 1967 ausgestrahlten, amerikanischen TV-Dokureihe Outdoor World. Unmittelbar nach der mit dem 1. Internationalen Sportfilmpreis ausgezeichneten Arbeit am dokumentarischen Wintersportfilm Happening in Weiß wechselte Glanert im Frühjahr 1969 in die Pornobranche und fotografierte einige Sexfilme des Münchner Produzenten Alois Brummer. 1969/70 führte er unter dem Pseudonym Albert Trenalg – rückwärts gelesen für Glanert – auch Regie bei zwei dieser Produktionen.
Anschließend startete Glanert seine Tätigkeit als Chefkameramann bei regulären Kinospielfilmen durchgehend minderer Bedeutung, war aber auch immer wieder in untergeordneter Position tätig: bei dem im Winter 1973/74 in Deutschland (u. a. in Hamburg) entstandenen Ronald-Neame-Thriller Die Akte Odessa und 1976 bei dem prominent besetzten Film Das Ultimatum als Second-Unit-Fotograf. Bei dem Pferdefilm Lucky Star konnte er 1979 nur als Kameraassistent Beschäftigung finden. 1974 war er an Norman Jewisons Hollywoodproduktion Rollerball beteiligt. In der Zwischenzeit fotografierte Glanert aber auch weiterhin Dokumentationen; so war er unter anderem als Kameramann bei der Erstellung der Olympiafilme zu München 1972 (Sommerspiele) und Innsbruck 1976 (Winterspiele) beteiligt.
Glanert hat auch eine Reihe von Fernsehfilmen fotografiert, bisweilen durchaus hochwertige Qualitätsarbeit wie 1978 das Jugend- und Zeitporträt Flamme empor. Bis ins neue Jahrtausend hinein blieb er diesem Medium treu und stand bei Episoden beliebter Serien wie Disneyland, Ich heirate eine Familie, Die Hausmeisterin, Unser Lehrer Doktor Specht, Ein Bayer auf Rügen, Wir sind auch nur ein Volk, Die Straßen von Berlin, Freunde fürs Leben, Ein Bayer auf Rügen, Zwei vom gleichen Schlag, Die Feuerengel, Frauenarzt Dr. Markus Merthin und Nesthocker – Familie zu verschenken hinter der Kamera. Glanert hat auch weit über 1000 Werbetrailer fotografiert.
Filmografie
- 1968/69: Happening in Weiß (Dokumentarfilm)
- 1969: Eros-Center Hamburg
- 1969: Graf Porno und die liebesdurstigen Töchter
- 1969: Dr. Fummel und seine Gespielinnen (auch Regie)
- 1970: Vollendung der Liebestechnik (Dokumentarfilm)
- 1970: Gestatten … Vöglein vom Dienst (auch Regie, Drehbuch)
- 1972: München 1972 (Dokumentarfilm)
- 1973: Libero
- 1974: Parapsycho – Spektrum der Angst
- 1976: White Rock (Dokumentarfilm)
- 1978: Blank Generation
- 1979: Warum die UFOs unseren Salat klauen
- 1981: Kopfschuß
- 1982: Mittelgebirge, Rheinharz (Dokumentarfilm)
- 1983: Spider Murphy Gang
- 1986: Geld oder Leber!
- 1988: Zärtliche Chaoten II
- 1988: Die Senkrechtstarter
Weblinks
- Atze Glanert in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Kategorien:- Kameramann
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