Albert Wellek

Albert Wellek

Albert Wellek (* 16. Oktober 1904 in Wien; † 27. August 1972 in Mainz) war ein deutscher Psychologe. Er gilt als Mitbegründer der modernen Musikpsychologie.

Leben

Nach dem Studium der Musik, der neueren Literaturwissenschaft und der Philologie in Prag und Wien wurde er in Komposition und Dirigieren am Staatskonservatorium in Prag ausgebildet.

1928 wurde er in Wien mit einer Arbeit über die Wahrnehmung von Musik promoviert. 1937 trat er den NSDAP-Organisationen Nationalsozialistischer Lehrerbund und Nationalsozialistischer Deutscher Dozentenbund bei und war Blockwalter der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt. 1938 habilitierte er sich in Leipzig für Psychologie mit der Arbeit „Typologie der Musikbegabung im deutschen Volk“. Nach einem Einsatz im Kriegsdienst als Heerespsychologe wurde er 1942 mit der Vertretung der Professor für Psychologie an der Universität Halle beauftragt. Im Sommersemester 1943 war er gleichzeitig Lehrstuhlvertreter für Psychologie an der Universität Breslau. 1943 wurde er planmäßiger Extraordinarius für Psychologie an der Universität Breslau. Ab 1946 lehrte Wellek als Ordinarius an der Universität Mainz.

Sein Bruder ist der Literaturwissenschaftler René Wellek (1903–1995).

Werke

  • Typologie der Musikbegabung im deutschen Volke: Grundlegung einer psychologischen Theorie der Musik und Musikgeschichte. München: C.H. Beck, 1939 (2., durchges. u. erg. Aufl. Mit e. Nachtr.: Gegenwartsprobleme der Musikpsychologie und -ästhetik. München: C.H. Beck, 1970).
  • Das Problem des seelischen Seins: Die Strukturtheorie Felix Kruegers; Deutung und Kritik; zugleich ein Beitrag zur Wissenschaftslehre und zur Theorie des Charakters. Frankfurt a. M.: J.A. Barth, 1941.
  • Musikpsychologie und Musikästhetik: Grundrisse der systematischen Musikwissenschaft. Frankfurt a.M.: Akademische Verl.-Anstalt, 1963.
  • Psychologie (Dalp-Taschenbücher; 372 D). Bern: Francke, 1963.
  • Die Polarität im Aufbau des Charakters: System der konkreten Charakterkunde. 3., neubearb. und wesentl. erw. Aufl. Bern: Francke, 1966.
  • Wellek, Albert [Hrsg.]: Gesamtverzeichnis der deutschsprachigen psychologischen Literatur der Jahre 1942 bis 1960. Göttingen: Verlag f. Psychologie Hogrefe, 1965.
  • Der Rückfall in die Methodenkrise der Psychologie und ihre Überwindung. 2. Aufl. 1970. ISBN 3-8017-0027-5.
  • Witz, Lyrik, Sprache: Beiträge z. Literatur- u. Sprachtheorie. Mit e. Anh. über d. Fortschritt d. Wissenschaft. Bern: Francke, 1970.
  • Das absolute Gehör und seine Typen. 2., um ein Nachwort und ein neues Literaturverzeichnis verm. Aufl. Bern: Francke, 1970.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wellek — ist der Familienname folgender Personen: Albert Wellek (1904–1972), deutscher Psychologe; gilt als Begründer der modernen Musikpsychologie René Wellek (1903–1995), tschechisch amerikanischer Literaturwissenschaftler Diese Seite ist eine …   Deutsch Wikipedia

  • Wellek — Wẹllek,   1) Albert Josef Oskar, Psychologe und Musikforscher, * Wien 16. 10. 1904, ✝ Mainz 27. 8. 1972, Bruder von 2); absolvierte das Staatskonservatorium (Komposition und Dirigieren) in Prag und widmete sich der Synästhesieforschung. Danach… …   Universal-Lexikon

  • René Wellek — (* 22. August 1903 in Wien; † 10. November 1995 in Hamden, Connecticut) war ein tschechisch amerikanischer Literaturwissenschaftler. Wellek ist vor allem für das gemeinsam mit Austin Warren verfasste Werk Theorie der Literatur (1949) bekannt,… …   Deutsch Wikipedia

  • Rene Wellek — René Wellek (* 22. August 1903 in Wien; † 10. November 1995 in Hamden, Connecticut) war ein tschechisch amerikanischer Literaturwissenschaftler. Er ist vor allem für das gemeinsam mit Austin Warren verfasste Werk Theorie der Literatur (1949)… …   Deutsch Wikipedia

  • Helga de LaMotte-Haber — Helga de la Motte Haber (* 2. Oktober 1938 in Ludwigshafen) ist eine deutsche Musikwissenschaftlerin mit dem Lehrgebiet Systematische Musikwissenschaft. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Einflüsse auf die Entwicklung des Fachs Systematische …   Deutsch Wikipedia

  • Helga de la Motte-Haber — (* 2. Oktober 1938 in Ludwigshafen) ist eine deutsche Musikwissenschaftlerin mit dem Lehrgebiet Systematische Musikwissenschaft. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Einflüsse auf die Entwicklung des Fachs Systematische Musikwissenschaft …   Deutsch Wikipedia

  • Ganzheitspsychologie — Nach längerer Betrachtung „kippt“ der Würfel. Man hat dieses Kippen als Gestaltwechsel bezeichnet Als Gestaltpsychologie wird in der Regel eine Richtung innerhalb der Psychologie bezeichnet, die das Erleben (vor allem in der Wahrnehmung) als eine …   Deutsch Wikipedia

  • Gestaltfaktor — Nach längerer Betrachtung „kippt“ der Würfel. Man hat dieses Kippen als Gestaltwechsel bezeichnet Als Gestaltpsychologie wird in der Regel eine Richtung innerhalb der Psychologie bezeichnet, die das Erleben (vor allem in der Wahrnehmung) als eine …   Deutsch Wikipedia

  • Gestaltfunktion — Nach längerer Betrachtung „kippt“ der Würfel. Man hat dieses Kippen als Gestaltwechsel bezeichnet Als Gestaltpsychologie wird in der Regel eine Richtung innerhalb der Psychologie bezeichnet, die das Erleben (vor allem in der Wahrnehmung) als eine …   Deutsch Wikipedia

  • Gestaltgesetz — Nach längerer Betrachtung „kippt“ der Würfel. Man hat dieses Kippen als Gestaltwechsel bezeichnet Als Gestaltpsychologie wird in der Regel eine Richtung innerhalb der Psychologie bezeichnet, die das Erleben (vor allem in der Wahrnehmung) als eine …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”