Aleanca Kuq e Zi

Aleanca Kuq e Zi

Aleanca Kuq e Zi (dt. „Die Schwarz-Rote Allianz“) ist der Name einer albanischen Bürgerinitiative, die in Albanien, Kosovo, Mazedonien und der albanischen Diaspora tätig ist. Laut eigenen Aussagen vertritt sie die Interessen des albanischen Volkes überall auf der Welt. Kreshnik Spahiu ist der Vorsitzende der Organisation.

Inhaltsverzeichnis

Petitionen

Gegen Ethnie- und Religionsabfragungen in Volkszählungen

2011 begann die Allianz mit dem Einsammeln von Unterschriften für eine Petition an das Albanische Parlament, welche vorsieht, in zukünftigen Volkszählungen Fragen über Ethnie und Religion gesetzlich zu verbieten. Grund für dieses Vorgehen ist die nächste große Volkszählung in Albanien, die am 1. Oktober 2011 stattfinden soll, in der zum ersten mal seit dem Fall des Kommunismus auch die Religion und Ethnie befragt werden sollen. Die Aleanca Kuq e Zi ist gegen eine solche Idee, da sie den laizistischen Staat Albanien damit gefährdet sieht. Viele Südalbaner könnten bei der Ethnie-Frage sich als Griechen ankreuzen; denn damit verhoffen sich viele, eine Arbeitsbewilligung in Griechenland zu erhalten. Falls diese Fälle eintreten sollten, könnten sich griechische Autonomiebestrebungen in einigen Gebieten Südalbaniens (siehe hierzu: Nordepirus) intensivieren, so die Allianz.

Am 22. Juni überreichte die Allianz ihre von Tausenden Unterstützern unterzeichnete Petition an das Parlament; einige Abgeordnete bekundeten bereits schon ihre Sympathie gegenüber der Idee. Doch am 28. Juni wurde im Parlament eine außerordentliche Sitzung einberufen (die Opposition war wiederum nicht anwesend), um einen Gesetzesentwurf über die Befragung von Ethnie und Religion in Volkszählungen anzunehmen, welcher vorsieht, regelmäßig die erwähnten Angaben von der Bevölkerung abzufragen. Der Entwurf wurde mit 71 Stimmen angenommen. Vor dem Parlamentsgebäude protestierten die Sympathisanten der Allianz vergebens.[1][2]

Das Mitglied des Europäischen Parlaments Nikolaos Salavrakos bezeichnete die Aleanca Kuq e Zi als ultrarechte, finanziell gut ausgestattete Organisation zur Verbreitung von Fremdenfeindlichkeit. Das Mitglied des Obersten Justizrates Lorena Kodra soll nach seinen Angaben wegen ihrer Ablehnung der von der Aleanca Kuq e Zi geforderten Abschaffung der Religionszugehörigkeit und der ethnischen Herkunft in künftigen Volkszählungen entlassen worden sein, was auf die Leitung der Allianz durch ein hochrangiges Mitglied des Justizrates hindeute.[3].

„Ein Volk, ein Pass“

In der Vorbereitungsphase befindet sich eine weitere Petition der Aleanca Kuq e Zi. Një Komb Një Pashaport („Ein Volk, ein Pass“) sieht vor, die Verfassung Albaniens von 1998 in einigen Abschnitten bezüglich der Albanischen Staatsbürgerschaft zu verändern. Neu soll jeder (ethnische) Albaner den albanischen Pass bekommen können. Also auch diejenigen, die außerhalb Albaniens in Kosovo, Mazedonien, Serbien, Montenegro und in der Diaspora leben. Sie begründet dieses Vorgehen einerseits mit dem Recht jedes Albaners, die Staatsbürgerschaft seines Mutterlandes zu bekommen, andererseits mit dem Vorgehen der Nachbarländer Griechenland, Serbien und Bulgarien, die diese Regelung schon lange anwenden.[4] Mit dieser Initiative werden die Praktiken der Region besonders gegen die bosnische und albanische Bevölkerung identifiziert, aufgedeckt und öffentlich gemacht. Obwohl die Regierungen der jeweiligen Länder Harmlosigkeit vortäuschen, stellt Serbien Pässe für die serbischen Bürger in Bosnien und Kosovo, Kroatien für kroatische Bürger in Bosnien und Griechenland macht das gleiche in Südalbanien.

Weblinks

Belege

  1. Aleanca Kuq e Zi kanë mbërritur sot në kuvend për të dorëzuar peticionin kundër regjistrimit të popullsisë mbi baza etnike dhe fetare. United Albania, 22. Juni 2011, abgerufen am 25. Juni 2011 (albanisch).
  2. Mazhoranca vendos të miratojë projektligjin për regjistrimin, Aleanca Kuq e Zi proteston para Kuvendit. Tema, 28. Juni 2011, abgerufen am 28. Juni 2011 (albanisch).
  3. Verfolgungen aus rassischen Gründen in Albanien, Anfrage im Europäischen Parlament von Nikolaos Salavrakos
  4. NJE KOMB NJE PASHAPORT. aleancakuqezi.org, 28. Juni 2011, abgerufen am 28. Juni 2011 (albanisch).

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