- Alfred Drögemüller
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Alfred Drögemüller (* 22. September 1913 in Hamburg; † 8. Juli 1988 in Berlin) war ein deutscher Politiker (KPD/SED), Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime, Redakteur und Historiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Drögemüller, Sohn eines Malergehilfen, absolvierte nach dem Besuch der Volksschule eine kaufmännische Ausbildung. Er wurde 1928 Mitglied des Sozialistischen Schülerbundes, 1929 Mitglied der SAJ. Dem KJVD und der KPD schloss er sich 1930 an und wurde Volontär bei der kommunistischen Hamburger Volkszeitung. Ab 1932 war er hauptamtlicher KPD-Funktionär.
Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten betätigte er sich weiterhin illegal für die KPD. Im Mai 1934 emigrierte er nach Dänemark und betätigte sich an der Grenzarbeit in Nordschleswig. Von September 1937 bis März 1939 hielt er sich in Göteborg auf, wurde dort schließlich verhaftet und nach Dänemark abgeschoben. Dort zunächst KPD-Instrukteur für Kiel, war er ab 1941 Leiter der KPD-Emigration in Dänemark sowie Redakteur der Zeitung Deutsche Nachrichten nach der Gründung der Bewegung „Freies Deutschland“ in Dänemark.
Im Dezember 1945 kehrte Drogemüller nach Deutschland zurück und wurde Dritter Sekretär der KPD-Kreisleitung Schwerin. Von März bis Juni 1946 besuchte er die Parteihochschule in Liebenwalde, anschließend war er von Juli bis Oktober 1946 Instrukteur für Hamburg und Schleswig-Holstein. Ab Oktober 1946 war er Sekretär der KPD-Landesleitung Hamburg. Ab Mai 1948 war Drögemüller beim Parteivorstand (PV) der KPD in Frankfurt am Main, ab September 1950 beim PV in Düsseldorf für die Zeitschrift Wissen und Tat als Chefredakteur tätig.
Im Februar 1951 wurde Drögemüller in der DDR verhaftet und des „Trotzkismus“ beschuldigt. Er blieb bis September 1953 ohne Anklage inhaftiert, anschließend wurde er inoffiziell rehabilitiert. Im Dezember 1953 wurde er Redakteur der Sächsischen Zeitung in Dresden. Ab 1955 besuchte er das Institut für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED, von 1957 bis 1960 studierte er an der Parteihochschule der SED und promovierte dort 1961 zum Dr. phil. Anschließend war er dort als Dozent für die Geschichte der Arbeiterbewegung tätig. Von 1970 bis 1976 war er Dozent der Bildungseinrichtung der DKP in Berlin-Biesdorf.
Auszeichnungen
- 1978 – Vaterländischer Verdienstorden (VVO)
- 1983 – Ehrenspange zum VVO
Werke
- Die Spaltung Deutschlands durch die imperialistischen Westmächte und die deutsche Großbourgeoisie und der Kampf der Arbeiterklasse und der patriotischen Kräfte Westdeutschlands für ein demokratisches und friedliebendes Deutschland (Ende 1947 bis Mitte 1949). IfG beim ZK der SED, Berlin 1961 (Dissertation).
Literatur
- Michael F. Scholz: Skandinavische Erfahrungen erwünscht? Nachexil und Remigration: Die ehemaligen KPD-Emigranten in Skandinavien und ihr weiteres Schicksal in der SBZ/DDR. Franz Steiner, Stuttgart 2000, passim. auf Google Books
- Gottfried Hamacher et al. (Hgg.): Gegen Hitler. Deutsche in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung »Freies Deutschland«. Kurzbiografien (Reihe: Manuskripte/Rosa-Luxemburg-Stiftung; Bd. 53) Dietz, Berlin 2005, S. 48.
- Michael F. Scholz: Drögemüller, Alfred. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.
Weblinks
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