- KPD Schleswig-Holstein
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Die KPD Schleswig-Holstein war der Landesverband der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in Schleswig-Holstein.
Inhaltsverzeichnis
Weimarer Republik
1919 bilden sich auch in der preußischen Provinz Schleswig-Holstein lokale Organisationen der KPD. Reichsweit bekannt wurde 1930 die Blutnacht von Wöhrden und als Protagonist der KPD-Reichstagsabgeordnete Christian Heuck.
Bei den Wahlen zum Provinziallandtag erreichte die KPD 1921 5,3 % der Stimmen und 3 Sitze und 1925 7,3 % der Stimmen und 5 Sitze. 1929 waren es erneut 7,3 % und 5 Sitze, 1933 7,8 % und 5 Sitze.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde die KPD verboten.
Nach 1945
Im Februar 1946 wurde von der britischen Besatzungsmacht der Ernannter Landtag von Schleswig-Holstein ins Leben gerufen. Unter den 60 ernannten Mitgliedern waren 6 Abgeordnete, die sich in der Fraktion der KPD zusammenschlossen. Am 13. Oktober 1946 fanden Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein statt. Die Militärregierung verfügte nun über repräsentatives Bild der Stärke der einzelnen Parteien und nutzte diesen Maßstab zur Festlegung der Fraktionsstärken im Landtag der zweiten Ernennungsperiode. Damit entfielen auf die Kommunisten nur noch 3 von 60 Abgeordneten. Die Richtigkeit dieser Einschätzung ergab sich bei der ersten Landtagswahl in Schleswig-Holstein 1947: Mit 4,7 % der Stimmen erhielt die KPD keine Mandate.
Die KPD Schleswig-Holstein, die (wie die KPD insgesamt) unter der Kontrolle der SED stand, bildete mit Hamburg eine gemeinsame Organisation (den Bezirk Wasserkante), an deren Spitze anfangs Friedrich Dettmann und ab 1948 Gustav Gundelach und Alfred Drögemüller standen.
Bei der zweiten Landtagswahl in Schleswig-Holstein 1950 scheiterte die KPD mit 2,16 %, einem Ergebnis, dass bei der 1954 mit 2,07 % beinahe wieder erzielt wurde.[1]
Das KPD-Verbot 1956 beendete die legale Betätigung der KPD in Schleswig-Holstein. In der Tradition der KPD Schleswig-Holstein stand die DKP Schleswig-Holstein und heute Die Linke Schleswig-Holstein.
Personen
Minister
In der ersten ernannten Regierung Schleswig-Holsteins, dem Kabinett Steltzer I vertrat Emil Matthews vom 11. April 1946 bis zum 22. November 1946 als Minister für Gesundheitswesen die KPD. Dem Kabinett Steltzer II gehörte kein KPD-Minister mehr an.
Abgeordnete im ernannten Landtag
Name erste Ernennungsperiode zweite Ernennungsperiode Hans Ambs Mitglied Hugo Bischof (Zweiter Vizepräsident) Mitglied Julius Jürgensen Mitglied Mitglied Emil Matthews Mitglied Agnes Nielsen Mitglied Otto Preßler Fraktionsvorsitzender Gruppenvorsitzender Bertha Schulze Mitglied ab 6. Mai 1946 Ergebnisse bei den Landtagswahlen ab 1947
Landtagswahlergebnisse[2] Jahr Stimmen Sitze 1947 4,7 % 0 1950 2,2 % 0 1954 2,1 % 0 Literatur
- Jessica von Seggern: Alte und neue Demokraten in Schleswig-Holstein: Demokratisierung und Neubildung einer politischen Elite auf Kreis- und Landesebene, 1945 bis 1950, 2005, ISBN 3515088016, Online
- Schartl, Matthias: Rote Fahnen über Flensburg. KPD, linksradikale Milieus und Widerstand im nördlichen Schleswig-Holstein 1919-1945, Flensburg 1999
Einzelnachweise
- ↑ Landtagswahlen und Bundesrat - tagesschau.de
- ↑ Ergebnisse der Landtagswahlen in Schleswig-Holstein
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