Alfred Gysi

Alfred Gysi

Alfred Gysi (* 31. August 1865 in Aarau; † 9. November 1957 in Zürich, reformiert, heimatberechtigt in Aarau) war ein Schweizer Zahnmediziner.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Alfred Gysi kam am 31. August 1865 in Aarau als Sohn des Reisszeugfabrikanten und Fotografen Arnold Gysi und der Anna Henriette geborene Studler zur Welt. Nach dem Besuch des Polygymnasiums und der Industrieschule in Aarau begann er 1883 ein Studium der Zahnmedizin an der Ecole Dentaire in Genf, das er 1885 am Pennsylvania College of Dental Surgery in Philadelphia fortsetzte, an dem er 1887 das Doktorat ablegte. 1889 erwarb Gysi schliesslich das eidgenössische Diplom für Zahnheilkunde, nachdem er 1887 nach Zürich zurückgekehrt war.

In der Folge fungierte Gysi im Jahr 1895 als Mitbegründer des Zahnärztlichen Instituts der Universität Zürich, an der er von 1906 bis 1930 als Professor für Zahnheilkunde lehrte. Alfred Gysi heiratete 1949 Elisabetha geborene Giger aus Aarau. Er verstarb am 9. November 1957 im Alter von 92 Jahren in Zürich.

Wirken

Alfred Gysi forschte über die Probleme der Unterkieferbewegungen in Beziehung zu den Zahnformen. Dazu entwickelte er den ersten Artikulator und Gesichtsbogen, Maschinen, welche die Kaubewegungen des Menschen nachahmten. Damit gelang es ihm, individuell angepasste Prothesenzähne zu konstruieren, mit denen der Patient kauen konnte.

Daneben verfasste Alfred Gysi Publikationen im Bereich der Artikulations- und Okklusionsforschung. Alfred Gysi wird zu den bedeutendsten Vertretern der schweizerischen und internationalen wissenschaftlichen Prothetik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gezählt.

Werke (Auswahl)

  • Beitrag zum Artikulationsproblem, 1908
  • Das Aufstellen künstlicher Zähne in Prof. Dr. Alfred Gysis Dreipunkt-Artikulator «Simplex», 1920
  • Artikulation, In: Handbuch der Zahnheilkunde, 1926
  • Die Herstellung einer totalen Prothese nach Prof. Gysi,1929
  • Practical Application of Research Results in Denture Construction, 1929

Ehrungen

Literatur

  • Harald Funke: Wissenschaftliche Arbeiten von Abteilungsvorstehern des Zahnärztlichen Instituts der Universität Zürich, 1995, S. 20-55

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gysi — ist der Familienname folgender Personen: Alfred Gysi (1865 1957), Schweizer Zahnmediziner Andrea Gysi (* 1957), deutsche Rechtsanwältin und Politikerin (KB, PDS, parteilos) Fritz Gysi (1888 1967), deutscher und Schweizer Musikwissenschaftler… …   Deutsch Wikipedia

  • Alfred Hrdlička — Alfred Hrdlicka, 2005 Alfred Hrdlicka [ˌalfʁeːt ˈhʁdlɪtʃka] (* 27. Februar 1928 in Wien) ist ein österreichischer Bildhauer, Zeichner, Maler …   Deutsch Wikipedia

  • Alfred Hrdlicka — Alfred Hrdlicka, 2005 Alfred Hrdlicka (* 27. Februar 1928 in Wien; † 5. Dezember 2009 ebenda) war ein österreichischer Bildhauer, Zeichner, Maler, Grafiker und …   Deutsch Wikipedia

  • Marcel-Benoist-Preis — Der Marcel Benoist Preis ist ein schweizerischer Wissenschaftspreis. Der Preis wird jährlich von der Marcel Benoist Stiftung an in der Schweiz etablierte Wissenschaftler vergeben. Gemäss Testament von Marcel Benoist (1864–1918) soll der Preis an… …   Deutsch Wikipedia

  • B-Source — SA Rechtsform Aktiengesellschaft Gründung 1995 Sitz Lugano, Schweiz Leitung Markus Groeninger (CEO) Alfred Gysi (VR Präsident) …   Deutsch Wikipedia

  • Boss Lab — B Source SA Unternehmensform Aktiengesellschaft Gründung 1995 Unternehmenssitz Lugano, Schweiz Unternehmensleitung …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Persönlichkeiten aus Aarau — Diese Liste enthält Persönlichkeiten, die in der Schweizer Stadt Aarau im Kanton Aargau geboren wurden oder später hier gelebt haben. In Aarau geboren Dieter Ammann (* 1962), Musiker und Komponist Hektor Ammann (1894–1967), Historiker und… …   Deutsch Wikipedia

  • Fraktionsvorsitzende — Bundestagsfraktion Vorsitzende Volker Kauder …   Deutsch Wikipedia

  • DDR-Regierung — Sitz des Ministerrates war von 1955 bis 1990 das Alte Stadthaus – das entfernte DDR Emblem ist im Bild gut zu erkennen …   Deutsch Wikipedia

  • MdI — Sitz des Ministerrates war von 1955 bis 1990 das Alte Stadthaus – das entfernte DDR Emblem ist im Bild gut zu erkennen …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”