- Liste von Meridiandenkmälern
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Meridiandenkmal nennt man ein Denkmal, das einen der wichtigen Meridiane – die Linie gleicher Längengrade – markiert.
Inhaltsverzeichnis
Liste der Meridiandenkmale
Nullmeridian
In Greenwich am Nullten Längengrad ist die Meridian Line in Form einer architektonischen Spalte markiert, die sich quer durch das Flamsteed House zieht, das früher das Royal Greenwich Observatory beherbergte und heute Teil des National Maritime Museum ist.[1] Außerdem gibt es eine alte Steintafel[2]. Der heutige Längengrad 0 des WGS84 (Wegkreuz 0°51.4776780) liegt etwa 100 m vom alten Observatorium (51° 28′ 40″ N, 0° 0′ 6″ W51.477838-0.0015909999999906) entfernt.
Meridian von Paris
Der Meridian von Paris auf 2° 20' 14" ist ein alter Referenzmeridian, der vom Greenwich-Nullmeridian abgelöst wurde, aber von 1718–1884 (Internationale Meridian-Konferenz) in Verwendung war. Er ist im Salle méridienne (Salle Cassini) im Pariser Observatorium (48° 50′ 11″ N, 2° 20′ 11″ O48.8363842.336499), durch einige Monumente (Außengelände48.8351422.336496, Montsouris48.8222222.3372291) und die Arago-Medaillons in Paris markiert. Auch die Mittelachse des Jardin du Luxembourg mit dem Palais du Luxembourg (48° 50′ 54″ N, 2° 20′ 14″ O48.8482742.337255) wie auch der Louvre (48° 51′ 41″ N, 2° 20′ 14″ O48.8615212.337229) und etliche andere Repräsentations-Bauwerke in Paris sind nach dem Meridian ausgerichtet.
Altonaer Meridian
Der Altonaer Meridian war die Ausgangslinie für die Vermessung des Dänischen Gesamtstaates und Altona sowie für die topographische Aufnahme von Holstein, Hamburg und Lauenburg durch den Astronomen und Geodäten Heinrich Christian Schumacher im 19. Jahrhundert. Der von Schumacher ermittelte Wert von 0 s (Stunden), 30’ (Minuten) 25’’ (Sekunden) entspricht in der heute üblichen geografischen Längengrad-Angabe dem Wert von 7° 36’ 15’’ (bezogen auf Paris).
Der Altonaer Meridian ist heute durch eine an der Haltestelle „Königstraße“ der Hamburger S-Bahn (Ausgang „Struenseestraße“) in den Boden eingelassene Bronzeschiene mit der Inschrift „Altonaer Meridian 0s 30’ 25“ östlich von Paris“ markiert. Eine senkrechte Fortsetzung verläuft an der Wand des Bauwerkes, neben der sich noch eine Gedenktafel für Heinrich Christian Schumacher befindet.
6. Längengrad
- In Kiischpelt, einer Gemeinde im Norden Luxemburgs, befindet sich mit 50°N-6°E (50° 0′ N, 6° 0′ O506) der einzige Schnittpunkt zwischen einem Breiten- und einem Längengrad in Luxemburg. Am Schnittpunkt befindet sich heute der Kiischpelter Sonnenkreis.[3]
10. Längengrad
- In Quarnbek bei Kiel wurde 2009 der Verlauf des 10. Längengrades im Pflaster markiert. [4]
- In Hamburg-Altstadt befinden sich auf der Kennedybrücke und in der Mönckebergstraße jeweils in die Fußwege eingelassene Markierungen, die den Verlauf des 10. Längengrades durch die Stadt anzeigen.
- Im Landkreis Main-Spessart befindet sich bei Arnstein mit 50°N-10°E (50° 0′ N, 10° 0′ O5010) der einzige Schnittpunkt zwischen einem Haupt-Breiten- und einem Haupt-Längengrad in Deutschland. 1990 wurde in der Nähe ein Schnittpunktdenkmal aufgestellt. [5]
- Auf dem Marktplatz (Petrusplatz) der Stadt Neu-Ulm ist eine Markierung im Boden eingelassen (48° 24′ N, 10° 0′ O48.394410) die den Verlauf des 10. Längengrades durch die Stadt anzeigt.
12. Längengrad
- Deutschland:
- Merseburg, im Schloßgarten befindet sich eine Markierung im Boden und eine Säule
15. Längengrad
Für Mitteleuropa ist der 15. Grad östlicher Länge der Referenzmeridian, an dem mittlere Ortszeit und mitteleuropäische Zeit übereinstimmen.
- Dänemark:
- Bornholm, ‚Knudepunt‘ im Süden der Insel, Granitplatte markiert Kreuzung von 15. Längen- und 55. Breitengrad
- Deutschland:
- Görlitz, nahe der Stadthalle, 1961 errichtet
- Österreich:
- Rottal, im Rottaler Forst am Stankauer Teich an der Grenze zu Tschechien
- Schrems, beim Gasthof zum Meridianstein, an den Weitwanderwegen 07 Ostösterreichischer Grenzlandweg und 08 Eisenwurzenweg[6]
- Gmünd, 1960, Gmünd ist der traditionelle österreichische Bezugspunkt, der Ort liegt fast direkt am Längengrad
- Siebenlinden bei Schweiggers, 1992, von Willi Engelmayer[7]
- Gresten-Land, 1988[8]
- Kroatien:
Weitere europäische Meridiandenkmäler
- Norwegen
- Eine bekannte, zur Touristenattraktion gewordene Meridiansäule steht in Hammerfest. Sie wurde nach einem Entwurf von Wilhelm von Hanno (1856) gebaut und erinnert an den Struve-Bogen, einen Meridianbogen.
140. Längengrad
Eine Skulptur, die den Schnittpunkt zwischen 140. Längengrad und 40. nördlichem Breitengrad markiert, steht in Hachimantai, Iwate, Japan.
180. Längengrad
Der 180. Längengrad trifft nur an wenigen Plätzen auf Land, und auch die sind meist sehr entlegen. Der 180. Längengrad trifft insgesamt auf vier der Fidschi-Inseln, nämlich Taveuni, Aveuni, Rambi und Vanua Levu sowie auf die Wrangelinsel in der Tschuktschensee des Nordpolarmeeres. Außerdem durchschneidet der 180. Längengrad auf einer Länge von 440 km die Tschuktschen-Halbinsel (Chukotskiy Poluostrov) im östlichsten Sibirien.
- Auf der Insel Taveuni der Fidschis ist er mit einem Denkmal markiert.
Einzelnachweise
- ↑ History of the Royal Observatory, Greenwich, National Maritime Museum
- ↑ The Prime Meridian, Greenwich Guide, www.greenwich-guide.org.uk
- ↑ 50°N-6°E, webwalking.lu
- ↑ http://www.kn-online.de/lokales/rendsburg_eckernfoerde/90908_Quarnbek_376_Kilometer_Radweg_auf_dem_10._Laengengrad.html
- ↑ http://www.confluence.org/confluence.php?lat=50&lon=10
- ↑ Gasthof zum Meridianstein, Eintrag im Hüttenfinder des OeAV
- ↑ Meridianstein bei Siebenlinden, Marktgemeinde Schweiggers auf tiscover.at
- ↑ Meridianstein, Gemeinde Gresten-Land
- ↑ Insel Pag, kroatien-lexikon.de
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