- Amos Vogel
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Amos Vogel (* 18. April 1921 in Wien als Amos Vogelbaum) war ein einflussreicher Cineast in New York City. Er ist vor allem durch seine unkonventionelle Filmgeschichte Film as a Subversive Art bekannt geworden.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Vogel floh im Herbst 1938 mit seinen Eltern, die Juden und Kommunisten waren, aus Wien.
Vogel studierte zunächst Landwirtschaft an der Georgia University und dann an der New School for Social Research in New York, wo er einen Abschluss in Ökonomie erwarb. Den Rassismus, den er im Süden der USA erlebte, fand Vogel so schlimm wie den Antisemitismus, den er aus Europa kannte.
Von 1947 bis 1963 betrieb er zusammen mit seiner Frau Marcia Cinema 16, den erfolgreichsten und einflussreichsten Filmclub in der Geschichte Nordamerikas, der zu seiner besten Zeit sich über 7000 Mitgliedern rühmen konnte.[1]
Er war der erste, der in den USA Filme von Roman Polanski, John Cassavetes, Nagisa Ōshima, Jacques Rivette und Alain Resnais ebenso wie amerikanische Avantgardefilmer der Zeit wie Kenneth Anger, Sidney Peterson, Bruce Conner, Carmen D'Avino und vielen anderen zeigte.
Zu Vogels ungewöhnlicher Programmarbeit gehörte es z.B. in einer Vorstellung Dokumentarfilme und Experimentalfilme zu zeigen. Vogel war zur Gründung des Clubs durch das Vorbild der Filmvorführungen, die Maya Deren organisiert hatte, angeregt worden.
Vogel gründete das Film Department am Lincoln Center und 1963 zusammen mit Richard Roud das New York Film Festival, für dessen Programm er bis 1968 verantwortlich war. 1973 gründete Vogel die Annenberg Cinematheque an der University of Pennsylvania und erhielt schließlich eine Professur für Filmwissenschaft an der Annenberg School for Communication, wo er zwei Jahrzehnte lang unterrichtete.
Vogel beteiligte sich an dem 2003 entstandenen Dokumentarfilm In the Mirror of Maya Deren von Martina Kudlácek.
Mit über 80 Jahren immer noch aktiv, sah und sieht Vogel seine Bemühungen, Filme, die die Grenzen des Mainstreamkinos in inhaltlicher und/oder formaler Hinsicht überschreiten, bekannter zu machen, als moralisch gebotenen Widerstand gegen die Homogenisierung der Erfahrung durch die Kulturindustrie und gegen die Infantilisierung durch die Massenmedien.[2]
Schriften
- How Little Lori Visited Times Square. Kinderbuch. 1963. Neuausgabe: HarperCollins, 2001, ISBN 0060284625.
- Film as a Subversive Art. 1974. Neuausgabe: Thames & Hudson, 2005, ISBN 0954707117. deutsch: Film als subversive Kunst. Kino wider die Tabus – von Eisenstein bis Kubrick. Hannibal, St. Andrä-Wördern 1997.
- Amos Vogel. Ein New Yorker Cineast aus Wien. (Red. Brigitte Mayr, Michael Omasta) Synema Publikationen, Wien 2011, ISBN 9783901644405.
Dokumentarfilm über Vogel
- Film as a Subversive Art: Amos Vogel and Cinema 16. Paul Cronin, UK, 2003; 56 min
Quellen
- ↑ http://www.thestickingplace.com/film/films/film-as-a-subversive-art/biography-of-amos-vogel/ abgerufen am 1. August 2009
- ↑ vgl. das Vorwort zur Neuausgabe von Film as a Subversive Art http://www.thestickingplace.com/film/films/film-as-a-subversive-art/extract-preface/ abgerufen am 1. August 2009
Weblinks
- Biografie von Amos Vogel
- Censoring Cuba
- The Subversive Nub
- Tribute to Amos Vogel (PDF-Datei; 619 kB)
Kategorien:- Filmkritiker
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