- Alain Resnais
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Alain Resnais (* 3. Juni 1922 in Vannes, Frankreich) ist ein französischer Filmregisseur.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Resnais ist ein Regisseur der Nouvelle Vague. Bereits als Jugendlicher experimentierte er mit Schmalfilm, studierte Film in Paris und drehte nach dem Krieg eine Reihe von Kurzfilmen über berühmte Künstler wie Vincent van Gogh oder Paul Gauguin.
Nach Arbeiten als Cutter für andere Regisseure und etlichen Dokumentarfilmen drehte er 1959 seinen ersten Spielfilm: Hiroshima, mon amour. Dessen literarisch höchst anspruchsvolles Drehbuch wurde von der französischen Schriftstellerin Marguerite Duras verfasst und erhielt eine Oscar-Nominierung. Der Film nahm am Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Cannes 1959 teil. Das Werk zählt heute zu den Klassikern der Nouvelle Vague, ebenso wie das Nachfolgeprojekt Letztes Jahr in Marienbad aus dem Jahr 1961, dem ein Drehbuch des Schriftstellers und Regisseurs Alain Robbe-Grillet zugrunde liegt.
Resnais erhielt in Anerkennung für seine Verdienste um die Filmkunst 1995 den Goldenen Löwen des Filmfestivals von Venedig und den Silbernen Bären der Berlinale 1998 für sein Lebenswerk; 2007 erhielt Resnais im Rahmen des Europäischen Filmpreises für Herzen den Europäischen FIPRESCI-Preis. Zwischen 1936 und 2006 hat Resnais insgesamt 47 Filme gedreht. 2009 erhielt er für Vorsicht Sehnsucht eine Einladung in den Wettbewerb der 62. Internationalen Filmfestspiele von Cannes, bei dem er davor zum letzten Mal 1980 mit Mein Onkel aus Amerika vertreten war.
Alain Resnais ist verheiratet mit der Schauspielerin Sabine Azéma, die in den letzten Filmen des Regisseurs auch Hauptrollen übernahm.
Filmografie (Auswahl)
- 1947: Paris 1900 – Dokumentarfilm, nur Drehbuch
- 1954: Les statues meurent aussi – Kurzfilm
- 1955: Nacht und Nebel (Nuit et brouillard)
- 1959: Hiroshima, mon amour
- 1961: Letztes Jahr in Marienbad (L’année dernière à Marienbad)
- 1963: Muriel oder die Zeit der Wiederkehr (Muriel)
- 1966: Der Krieg ist vorbei (La guerre est finie)
- 1968: Ich liebe dich, ich liebe dich (Je t’aime, je t’aime)
- 1974: Stavisky
- 1977: Providence
- 1980: Mein Onkel aus Amerika (Mon oncle d’amérique)
- 1983: Das Leben ist ein Roman (La vie est un roman)
- 1984: Liebe bis in den Tod (L’amour à mort)
- 1986: Mélo
- 1989: I want to go home
- 1992: Gershwin – Dokumentarfilm
- 1993: Smoking / No Smoking
- 1997: Das Leben ist ein Chanson (On connaît la chanson)
- 2003: Pas sur la bouche
- 2006: Herzen (Cœurs)
- 2009: Vorsicht Sehnsucht (Les herbes folles)
Literatur
- Scarlett Winter: Robbe-Grillet, Resnais und der neue Blick. Heidelberg: Winter, 2007, ISBN 978-3-8253-5271-4
- Didier Deschamps (Hg) & François Thomas (Hg) & Françoise Castello: Das Atelier von Alain Resnais Hg. CICIM Centre d'Information Cinématographique Munich & Filmtage Tübingen. Übersetzerin Karola Bartsch. Institut Français, München 1992 (Reihe: Revue CICIM No. 35 / 36). Mit Bibliographie. ISBN 3-920727-06-1 (deutsch; nicht in DNB unter Resnais gelistet!)
- François Thomas: „I want to go home“ Interviews mit Laura Benson Schauspielerin, Catherine Leterrier (Kostüme), Charlie van Dumme (Kamera) und Jean-Claude Laureux (Ton), in: ebd. Heft 29, 1990 ISSN 0938-233x S. 104 - 118
- Christoph Müller: "Je t'aime je t'aime". in Filmstellen VSETH & VSU, Hgg.: Science Fiction. - Andrzej Wajda. Dokumentation. Verband Studierender an der Universität VSU, Zürich 1990, ohne ISBN, S. 107 - 114 (mit Bio-Filmografie)
Siehe auch
Weblinks
- Literatur von und über Alain Resnais im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Alain Resnais in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Jan-Frederik Bandel: Mit Moos bewachsen. Eine kleine Rezeptionsgeschichte von Alain Resnais' Film „Nacht und Nebel“
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