Hortense Anda-Bührle

Hortense Anda-Bührle

Hortense Anda-Bührle (* 18. Mai 1926 in Zürich) ist eine Schweizer Unternehmerin, Kunstsammlerin und Mäzenin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hortense Bührle kam 1926 als Tochter des deutschen Industriellen Emil Georg Bührle und seiner Frau Wilhelmine Charlotte, geborene Schalk, in Zürich zur Welt. Der Vater hatte sich mit seiner Familie in der Schweiz niedergelassen, nachdem er 1923 der Geschäftsführung der Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon übernahm. Ihr Bruder ist der 1921 geborene Dieter Bührle. 1937 erhielt die Familie das Bürgerrecht der Stadt Zürich und damit die Schweizer Staatsangehörigkeit.

Ihre schulische Ausbildung erhielt Hortense Bührle zunächst am Hochalpinen Töchterinstitut Ftan und setzte sie anschliessend an der St. George’s School in Clarens fort. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1956 wurde die damals Zwanzigjährige Miterbin und Grossaktionärin des Bührle-Konzerns. Sie bekleidete in der Folgezeit Verwaltungsratsmandate in der Oerlikon-Bührle Holding AG, beim Schuhhersteller Bally, bei der Familien eigenen Beteiligungsgesellschaft IHAG Holding und der Privatbank IHAG Zürich. Ferner trat sie als Anteilseignerin am italienische Nudelhersteller Barilla [1] und als Besitzerin des Hotel zum Storchen in Zürich und des Hotel Castello del Sole in Ascona in Erscheinung.[2]

1964 heiratete Hortense Bührle den Pianisten Géza Anda. Aus dieser Ehe ging der 1969 geborene Sohn Gratian Anda hervor. Nach dem Tod von Géza Anda gründete Hortense Anda-Bührle 1978 zum Andenken an ihren Mann die Géza-Anda-Stiftung und steht ihr seitdem als Präsidentin vor. Diese der Förderung des Pianistennachwuchses gewidmete Stiftung richtet den dreijährlich vergebenen Concours Géza Anda aus.[3]

Gemeinsam mit ihrem Bruder erbte sie die bedeutende Kunstsammlung ihres Vaters. Drei Fünftel dieser Sammlung überführten die Kinder 1960 in die Stiftung Sammlung E. G. Bührle, deren Präsidentin Hortense Anda-Bührle seit dieser Zeit ist. Die Kunstwerke der Stiftung sind seither in einer dem Elternhaus benachbarten Villa der Öffentlichkeit zugänglich und sollen ab 2015 in den geplanten Erweiterungsbau des Kunsthaus Zürich einziehen. Die in Privatbesitz verbliebenen zwei Fünftel der Kunstsammlung liehen die Erben wiederholt zu Ausstellungen aus. Zudem ist Hortense Anda-Bührle Kuratoriumsmitglied des Kunsthistorischen Institut in Florenz[4] Darüber hinaus war sie langjähriges Mitglied im Stiftungsrat der Goethe-Stiftung für Kunst und Wissenschaft Zürich und im Stiftungsrat der Stiftung Kartause Ittingen.

Literatur

  • Stiftung Sammlung E. G. Bührle (Hrsg.): Meisterwerke aus der Sammlung Emil Georg Bührle. Artemis-Verlag, Zürich 1990, ISBN 3-7608-1029-2.
  • Dietmar Grieser, In Deinem Sinne: Begegnungen mit Künstlerwitwen, Langen-Müller, München 1985, S. 122-136.

Einzelnachweise

  1. Deborah Orr: Barilla's patrimony im Forbes Magazin vom 25. November 2002.
  2. Beschreibung des Hotel zum Storchen
  3. Géza Anda-Stiftung
  4. Kuratorium des Kunsthistorischen Institut in Florenz

Weblinks


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