André Gursky

André Gursky

André Gursky (* 1959 in Lutherstadt Eisleben) ist ein deutscher Philosoph, Historiker und Heimatforscher. Er ist Leiter der Gedenkstätte „Roter Ochse“ in Halle (Saale).

Leben

Gursky studierte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Philosophie und Geschichte und schloss 1985 als Diplom-Philosoph ab. Anschließend war er an einer Parteischule der SED tätig, die er nach einer Eingabe an das Zentralkomitee der SED verlassen musste. Bis 1989 arbeitete er danach in einem Eisenhüttenwerk in Thale in der Erwachsenenbildung. 1989 wurde er mit einer Befristung Assistent an der Universität in Halle (Saale).

Seit 1994 leitet Gursky die Gedenkstätte „Roter Ochse“ in Halle (Saale), die sich mit der Aufarbeitung der politischen Verfolgung in der Nazi-Zeit und in der DDR beschäftigt. 2010 wurde Gursky am Institut für Ethnologie und Philosophie der Martin-Luther-Universität promoviert.

Seit 2010 ist André Gursky Beauftragter der Landesregierung Sachsen-Anhalts im Beirat des Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik.

Veröffentlichungen

  • Rechtspositivismus und konspirative Justiz als politische Strafjustiz in der DDR. Peter Lang, Frankfurt am Main 2011, ISBN 3-63161-307-5.
  • Zivilcourage: Der 17. Juni 1953 in Halle – Die Verfolgung und Verurteilung von Teilnehmern des Volksaufstandes, dargestellt auf der Grundlage von Akten der Justiz und des Ministeriums für Staatssicherheit. Ministerium des Innern des Landes Sachsen-Anhalt, Magdeburg 2003.
  • Zwischen Aufklärung und Zersetzung: Zum Einfluss des MfS auf die Zeugen Jehovas in der DDR am Beispiel der Brüder Pape. Landesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der Ehemaligen DDR Sachsen-Anhalt, Magdeburg 2003.
  • Die Vorgeschichte des Dessauer Schauprozesses. Landesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der Ehemaligen DDR Sachsen-Anhalt, Magdeburg 2000.
  • Hans Luther, Vater des Reformators: Ein Mansfelder Hüttenmeisterleben. Erzählt von Fr. Wöhlbier nach Akten der Mansfeldschen Kupferschieferbergbau AG zu Eisleben. Halle (Saale) 2000.
  • Vorgang „Riga“. Die „Bearbeitung“ eines evangelischen Studentenpfarrers 1953 in Halle (Saale) durch das Ministerium für Staatssicherheit. Landesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der Ehemaligen DDR Sachsen-Anhalt, Magdeburg 1998.
  • Erna Dorn: „… zum Tode verurteilt …“ – 22. Juni 1953 in Halle (Saale). Landesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der Ehemaligen DDR Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) 1996.
  • Martin Luthers Gymnasialvermächtnis. Eigenverlag, Halle (Saale) 1992, ISBN 3-928389-00-2 (formal falsche ISBN).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gursky — bzw. Gurský ist der Name folgender Personen: André Gursky (* 1959), deutscher Historiker Andreas Gursky (* 1955), deutscher Fotograf Karl Heinz Gursky (* 1943), ein deutscher Rechtswissenschaftler Zdeněk Gurský (* 1957), tschechischer Musiker und …   Deutsch Wikipedia

  • Affäre Conti — Als Affäre Conti wurde die nach Auffassung der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) Unterschlagung und illegale Übertragung von Firmenbeteiligungen der Deutschen… …   Deutsch Wikipedia

  • Dessauer Schauprozess — Als Affäre Conti wurde die nach Auffassung der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) Unterschlagung und illegale Übertragung von Firmenbeteiligungen der Deutschen… …   Deutsch Wikipedia

  • Eisleber Blutsonntag — Eisleben, Breiter Weg 30 (2010). Vor 1933 das „Klassenkampfgebäude“, von 1933 bis 1945 das „Paul Berck Haus“. Als Eisleber Blutsonntag wird der 12. Februar 1933 bezeichnet. An diesem Tag fand ein „Propagandamarsch“ von 600 Mitgliedern der SA und… …   Deutsch Wikipedia

  • Christliche Verantwortung — (CV) war eine religiöse Zeitschrift, die von 1965 bis 1990 in der DDR erschien. Sie wurde mit Unterstützung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) herausgegeben, um die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas, die in der DDR seit 1950… …   Deutsch Wikipedia

  • Erna Dorn — (* nach eigenen Angaben 17. Juli 1911 als Erna Kaminsky in Tilsit, Ostpreußen; † 1. Oktober 1953 in Dresden) behauptete, im KZ Ravensbrück in der „Politischen Abteilung“ gearbeitet zu haben und für den Tod von achtzig bis neunzig Häftlingen… …   Deutsch Wikipedia

  • Roter Ochse — Gefängnis „Roter Ochse“ Der Rote Ochse (heute JVA Halle I) ist eine Justizvollzugsanstalt in Halle (Saale), Am Kirchtor 20. Der Name ist seit Ende des 19. Jahrhunderts nachweisbar, seine Herkunft ist unklar. Er soll auf die Farbe des Mauerwerkes… …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen — Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik Staatliche Ebene Bund Stellung der Behörde Bundesoberbehörde …   Deutsch Wikipedia

  • Art, Antiques, and Collections — ▪ 2003 Introduction       In 2002 major exhibitions such as Documenta 11 reflected the diverse nature of contemporary art: artists from a variety of cultures received widespread recognition for work ranging from installation to video to painting …   Universalium

  • Liste der Biografien/Gu — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”