Anna Schaffelhuber

Anna Schaffelhuber
Anna Katharina Schaffelhuber
Ski Alpin Sitzend
Anna Schaffelhuber.jpg
Persönliche Informationen
Art der Behinderung (Klass.): Querschnittslähmung (LW 10-2)
Nationalität: DeutschlandDeutschland Deutschland
Verein: TSV Bayerbach
Geburtstag: 26. Januar 1993
Geburtsort: Regensburg
Größe: 1,50 m

Anna Katharina Schaffelhuber (* 26. Januar 1993 in Regensburg) ist eine deutsche Monoskifahrerin.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Anna Schaffelhuber beim Training am Hintertuxer Gletscher, November 2010

Im Alter von fünf Jahren stand Anna Schaffelhuber erstmals auf Monoski.[1] 2007 absolvierte sie einen Sichtungslehrgang beim Deutschen Paralympic-Skiteam und wurde in den Rennkader aufgenommen. Nachdem sie beim Europacup in Kühtai im Dezember 2008 erstmals auf das Podest gefahren war, gelangen ihr Anfang Februar 2009 im schwedischen Sollefteå zwei Siege im Slalom. In der Gesamtwertung des Europacups 2008/2009 belegte sie den zweiten Rang und qualifizierte sich damit für den Weltcup des Folgejahres. Als Höhepunkt ihrer ersten Weltcupsaison beendete sie die Gesamtwertung des Slalomweltcups nach drei zweiten Plätzen in dieser Disziplin auf Rang zwei. Zudem war sie im Europacup erfolgreich und siegte Ende Januar 2010 im spanischen La Molina in der Super-Kombination sowie im Riesenslalom. Bei ihrer ersten Teilnahme an den Paralympics 2010 krönte Schaffelhuber als 17-Jährige ihre Saison mit dem Gewinn der Bronzemedaille im Super-G. Darüber hinaus verbuchte sie zwei vierte Plätze in der Super-Kombination und im Slalom.

Schaffelhuber steigerte sich in der Weltcupsaison 2010/2011 erneut und erreichte mehrere Podestplätze in Europacup- und Weltcuprennen. Mit Siegen in den letzten drei Wettkämpfen im italienischen Arta Terme triumphierte sie Mitte Januar 2011 zum ersten Mal im Gesamtweltcup. Bei der Alpinen Skiweltmeisterschaft der Behindertensportler 2011 in Sestriere gewann Schaffelhuber anschließend drei Goldmedaillen und eine Silbermedaille. Dabei verwies sie die Österreicherin Claudia Lösch jeweils in der Super-Kombination, im Slalom und im Riesenslalom auf Platz zwei. Ende März 2011 errang sie zusammen mit Nachwuchsathletin Anna-Lena Forster zwei Doppelsiege beim Europacupfinale in La Molina und sicherte sich nach dem Weltcuperfolg auch die Gesamtwertung im Europacup.

Schaffelhuber ist seit ihrer Geburt aufgrund einer inkompletten Querschnittslähmung an den Rollstuhl gebunden. Sie lebt zusammen mit ihrer Familie in Bayerbach bei Ergoldsbach und ist seit Januar 2011 Mitglied des TSV Bayerbach. Nach dem Abitur begann sie im Oktober 2011 das Studium der Rechtswissenschaft in München. Als Sportbotschafterin unterstützte sie die Bewerbung Münchens für die Olympischen Winterspiele 2018.

Auszeichnungen

Anna Schaffelhuber auf dem Podium nach Platz zwei beim Weltcupslalom am Patscherkofel bei Rinn, 9. Januar 2010

Der damalige Bundespräsident Horst Köhler verlieh Schaffelhuber am 30. April 2010 zusammen mit den anderen deutschen Medaillengewinnern der Olympischen Winterspiele in Vancouver das Silberne Lorbeerblatt.[2] Bei der Schlussfeier der Paralympics trug sie die deutsche Fahne.[3]

Im Oktober 2010 gewann sie bei der Wahl zum Juniorsportler des Jahres den Sonderpreis Behindertensport.[4]

Das Internationale Paralympische Komitee kürte sie 2010 zur Welt-Behindertensportlerin des Monats November.[5]

Von der Stiftung Deutsche Sporthilfe wurde sie Anfang Februar 2011 vor Skispringer Severin Freund und Rennrodlerin Tatjana Hüfner zur Sportlerin des Monats Januar gewählt.[6]

Am 21. März 2011 erhielt sie den vom Bayerischen Fernsehen vergebenen Winterstar in der Kategorie Herausragende Leistungen im Behindertensport.[7] Im Rahmen dieser Veranstaltung überreichte Randolf Rodenstock außerdem den Preis Bayerische Behindertensportlerin des Jahres 2010, der vom Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern (BVS) in Kooperation mit der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) gestiftet wurde.[8]

Bei der Gala des Sports am 10. April 2011 in Bodenmais gewann sie die Leser-, Hörer- und Zuschauerwahl zur niederbayerischen Behindertensportlerin des Jahres.[9]

Am 22. Juni 2011 wurde Schaffelhuber von Landrat Josef Eppeneder mit der Medaille des Landkreises Landshut geehrt. Bei dem Anlass trug sie sich auch in das Goldene Buch des Landkreises ein.[10]

Weblinks

 Commons: Anna Schaffelhuber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Beate Schaffelhuber: Anna Schaffelhuber – mein Weg – meine Ziele. In: Konzepte für Barrierefreiheit. 10. März 2010, abgerufen am 23. März 2011.
  2. Olympioniken erhalten Silbernes Lorbeerblatt. Deutscher Olympischer Sportbund, 30. April 2010, abgerufen am 8. Oktober 2011.
  3. Sport-Informations-Dienst: Ski alpin: Schaffelhuber zur Fahnenträgerin auserkoren. FOCUS Online, 20. März 2010, abgerufen am 22. März 2011.
  4. 2010 – Sonderpreis Behindertensport. Stiftung Deutsche Sporthilfe, 2010, abgerufen am 22. März 2011.
  5. Anna Schaffelhuber – November 2010. International Paralympic Committee, November 2010, abgerufen am 22. März 2011 (englisch).
  6. Anna Schaffelhuber ist „Sportlerin des Monats“ Januar. Stiftung Deutsche Sporthilfe, 2011, abgerufen am 22. März 2011.
  7. WinterStar 2011: Das sind Bayerns erfolgreichste Wintersportler. Bayerischer Rundfunk, 22. März 2011, abgerufen am 22. März 2011.
  8. SPOKA, 57. Jahrgang, Ausgabe 2/2011. Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern (BVS), April 2011, abgerufen am 8. Oktober 2011 (PDF: 3,28 MB).
  9. Gala des Sports 2011. DONAU TV Regionalfernsehen, 2011, abgerufen am 13. April 2011.
  10. Landkreis-Medaille für große Sportlerin. Landkreis Landshut, 22. Juni 2011, abgerufen am 9. Juli 2011.

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