- Landkreis Landshut
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Wappen Deutschlandkarte 48.5612.2Koordinaten: 48° 34′ N, 12° 12′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Niederbayern Verwaltungssitz: Landshut Fläche: 1.348,07 km² Einwohner: 148.783 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 110 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: LA Kreisschlüssel: 09 2 74 NUTS: DE227 Kreisgliederung: 35 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Veldener Straße 15
84036 LandshutWebpräsenz: Landrat: Josef Eppeneder (CSU) Lage des Landkreises Landshut in Bayern Der Landkreis Landshut liegt im Westen des bayerischen Regierungsbezirks Niederbayern. Nachbarlandkreise sind im Nordwesten der Landkreis Kelheim, im Norden der Landkreis Regensburg, im Nordosten der Landkreis Straubing-Bogen, im Osten der Landkreis Dingolfing-Landau und der Landkreis Rottal-Inn, im Süden der Landkreis Mühldorf am Inn und der Landkreis Erding und im Westen der Landkreis Freising. Die kreisfreie Stadt Landshut liegt als Enklave mitten im Kreisgebiet.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Gebiet des Landkreises Landshut umfasst ein Hügelland, das von der in west-östlicher Richtung fließenden Isar, ein rechter Nebenfluss der Donau, durchzogen wird. Der Fluss teilt es in etwa zwei gleich große Teile. Nördlich des Flusses, am linken Ufer, bezeichnet man es als Donau-Isar-Hügelland, südlich des Flusses, am rechten Ufer, bezeichnet man es als Isar-Inn-Hügelland. Neben der Isar gibt es zwei weitere größere Flüsse: Im Süden des Kreises die Vils, ein bei Vilshofen außerhalb des Kreisgebiets mündender weiterer Nebenfluss der Donau. Die beiden Quellflüsse der Vils, die Große und die Kleine Vils, entspringen im Nachbarlandkreis Erding und vereinigen sich südlich der Kreisgemeinde Gerzen. Den Nordwesten des Kreises durchzieht die Große Laber (auch Laaber), die in nördlicher Richtung fließt und ebenfalls (in der Nähe von Straubing) in die Donau mündet.
Geschichte
Das Gebiet des Landkreises Landshut gehörte schon sehr früh zu Bayern. 1803 wurden die Landgerichte Landshut und Vilsbiburg errichtet, die zum Isarkreis gehörten. 1809 wurde die Stadt Landshut eine kreisunmittelbare Stadt. 1838 musste das Landgericht Vilsbiburg einige Gemeinden an das neu errichtete Landgericht Dingolfing abgeben. Ferner entstand das Landgericht Rottenburg. Sie alle kamen zum Unterdonaukreis, der gleichzeitig in Niederbayern umbenannt und dessen Sitz von Passau nach Landshut verlegt wurde. 1857 wurde das Landgericht Mainburg neu errichtet.
1862 entstand mit der Trennung der Akten für die Justiz und die Verwaltungsbehörde das königliche Bezirksamt Landshut aus dem bisherigen Landgericht Landshut. Ebenso entstanden das Bezirksamt Rottenburg aus den Landgerichten Rottenburg und Mainburg sowie das Bezirksamt Vilsbiburg aus dem gleichnamigen Landgericht. 1901 wurde in Mainburg ein eigenes Bezirksamt errichtet. 1938 wurden alle Bezirksämter in Landratsämter und die Bezirke in Landkreise umbenannt.
Bei der Gebietsreform in Bayern im Jahr 1972 wurde aus dem bisherigen Landkreis Landshut, dem Landkreis Vilsbiburg (ohne die Gemeinden Hölsbrunn, Dirnaich, Frontenhausen, Rampoldstetten und Teile der Gemeinde Aham), dem südlichen Teil des Landkreises Rottenburg an der Laaber, einigen Gemeinden des Landkreises Mallersdorf sowie drei Gemeinden aus dem Landkreis Mainburg der heutige Landkreis Landshut gebildet. Einige Gemeinden des Landkreises Landshut wurden jedoch in die kreisfreie Stadt Landshut eingegliedert. Der nördliche Teil des Landkreises Rottenburg kam damals zum vergrößerten Landkreis Kelheim, zwei Gemeinden zum Landkreis Regensburg.
Wirtschaft und Infrastruktur
Viele Bewohner des Landkreises Landshut arbeiten in den Werken von BMW in Dingolfing und Landshut. Weiterhin pendelt eine hohe Anzahl von Arbeitnehmern nach München.
Der Forschungsreaktor Kernkraftwerk Niederaichbach ist das erste Kernkraftwerk, das bis zur grünen Wiese 1995 abgerissen wurde. In Betrieb sind weiterhin die Reaktoren des Kernkraftwerkes Isar (KKI - KernkraftWerkIsar) Isar I und Isar II in der Gemarkung Essenbach.
Verkehr
Der Landkreis Landshut wird von der Hauptstrecke München–Landshut–Regensburg durchzogen, die in diesem Abschnitt in den Jahren 1858/59 von der AG der Bayerischen Ostbahnen erbaut wurde. Sie führte ursprünglich von Neufahrn in Richtung Mallersdorf - Geiselhöring weiter, seit 1873 aber auch direkt über Eggmühl.
Die Bayerische Staatsbahn führte 1880 eine Strecke von Landshut isarabwärts nach Landau und Plattling. Die Verbindung nach Mühldorf über Vilsbiburg besteht seit 1883.
Den Knoten Landshut vervollständigte im Jahre 1900 das „Bockerl“ der Bahnstrecke Landshut–Rottenburg. Diese Strecke wird seit 1998 nicht mehr planmäßig befahren und wurde 2002/03 nördlich von Unterneuhausen abgebaut. Auf dem verbleibenden Abschnitt plant ein lokaler Verein die Einrichtung eines Museumsbahnbetriebs.
Der Markt Velden an der Vils war seit 1898 durch eine Stichbahn nach Dorfen an die Hauptbahn München - Mühldorf angeschlossen.
Das Eisenbahnnetz im Landkreis umfasst heute insgesamt 100 km Strecke; weitere 32 km sind stillgelegt worden:
- Dorfen–Babing–Velden 4 km (Stilllegung Personenverkehr 1968, Güterverkehr 1992)
- Landshut Hbf–Altdorf–Rottenburg 28 km (Stilllegung Personenverkehr 1974, Güterverkehr 1998)
Das Straßennetz im Landkreis Landshut wird von 2 Hauptverkehrsadern geprägt: zum einem von der A 92 von München nach Deggendorf, die von West nach Ost verläuft, zum anderen von der B 299, die von Nord nach Süd verläuft. Die A 92 ist die Hauptroute für den Fernverkehr von München Richtung Tschechien. Durch die EU-Osterweiterung ist mit einer starken Erhöhung des Verkehrsaufkommens im niederbayerischen Abschnitt der A 92 zu rechnen.
Politik
Landrat
- 1. Juni 1948 - 30. April 1964: Franz Graf von Spreti
- 1. Mai 1964 - 30. Juni 1972: Toni Beck (CSU)
- 1. Juli 1972 - 27. Juli 1985: Hans Geiselbrechtinger (CSU)
- 1. November 1985 - 3. August 1991: Ludwig Meyer (CSU)
- 26. September 1991 - 30. April 2002: Josef Neumeier (CSU)
- seit 1. Mai 2002: Josef Eppeneder (CSU).
Kreistag
Die Sitzverteilung im 2008 gewählten Kreistag ist:
- CSU : 25 Sitze
- SPD : 8 Sitze
- Freie Wähler : 15 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen: 4 Sitze
- ödp: 3 Sitze
- FDP: 2 Sitze
- Junge Liste: 3 Sitze
Kreispartnerschaften
Partnerschaften bestehen mit der Provinz Vicenza in Italien und dem Bezirk Nowosibirsk in Russland.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2010[2])
- Rottenburg a.d.Laaber (7617)
- Vilsbiburg (11.426)
- Altdorf (11.164)
- Ergolding (11.787)
- Ergoldsbach (7484)
- Essenbach (11.207)
- Geisenhausen (6435)
- Pfeffenhausen (4732)
- Velden (6572)
- Altfraunhofen
(Gemeinden Altfraunhofen und Baierbach) - Ergoldsbach
(Markt Ergoldsbach und Gemeinde Bayerbach b.Ergoldsbach) - Furth
(Gemeinden Furth, Obersüßbach und Weihmichl) - Gerzen
(Gemeinden Aham, Gerzen, Kröning und Schalkham) - Velden
(Markt Velden und Gemeinden Neufraunhofen und Wurmsham) - Wörth a.d.Isar
(Gemeinden Postau, Weng und Wörth a.d.Isar)
Keine Gemeindefreien Gebiete- Adlkofen (3850)
- Aham (1906)
- Altfraunhofen (2027)
- Baierbach (789)
- Bayerbach b.Ergoldsbach (1739)
- Bodenkirchen (5351)
- Bruckberg (5021)
- Buch a.Erlbach (3499)
- Eching (3752)
- Furth (3354)
- Gerzen (1695)
- Hohenthann (3843)
- Kröning (1912)
- Kumhausen (5161)
- Neufahrn i.NB (3787)
- Neufraunhofen (1073)
- Niederaichbach (3655)
- Obersüßbach (1727)
- Postau (1621)
- Schalkham (963)
- Tiefenbach (3638)
- Vilsheim (2386)
- Weihmichl (2481)
- Weng (1396)
- Wörth a.d.Isar (2409)
- Wurmsham (1324)
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende)
Weblinks
Commons: Landkreis Landshut – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website des Landkreises
- Landkreis Landshut: Wappengeschichte vom HdBG
- Literatur von Landkreis Landshut im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Landkreis Landshut: Amtliche Statistik des LStDV
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