- Bembé
-
Bembé ist ein Parketthersteller aus Bad Mergentheim, der ursprünglich in Mainz gegründet wurde. Die Unternehmensform ist eine GmbH & Co. KG.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Johann Benedikt Bembé gründete im kurfürstlichen Mainz im Jahre 1780 ein Tapisserie- und Dekorationsgeschäft. Sein Sohn Martin erweiterte später das Geschäft und stieg als Ebenist in die Möbelproduktion ein.[1] Bembé eröffnete 1840 eine eigene Parkettfabrikation in Köln-Ehrenfeld und stellte einen französischen Parkettexperten zur Ausbildung seiner Handwerker ein.
In rascher Folge erhielt die Firma Auszeichnungen auf Ausstellungen wie etwa
- 1836 eine Preis-Medaille auf einer gewerblichen Ausstellung in Darmstadt,
- 1844 eine Preis-Medaille auf der ersten Allgemeinen Deutschen Gewerbe-Ausstellung
- eine Medaille „Honoris causa“ auf der Weltausstellung London 1862
- die silberne Medaille auf der Weltausstellung Paris 1867.[2]
Bereits um 1870 war das Unternehmen Anton Bembé „Königlich Preußischer“, „Königlich Württembergischer“, „Großherzoglich Hessischer“, „Großherzoglich Weimarischer“ und „Herzoglich Nassauischer Hoflieferant“.[2]
Besonders nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 stieg die Nachfrage nach Parkettböden während der Gründerzeit.[1]
Mit neuesten Maschinen startete im Jahre 1878 die Parkett-Fertigung in Bad Mergentheim. Bembé wurde zu einer der führenden Parkett- und Holzunternehmen, mit Aufträgen für die Ausstattung von Schloss Peleș,[3] Schloss Bran,[4] Schloss Neuschwanstein und von Schloss Charlottenburg sowie Hotel Adlon in Berlin, in der Kaiserlich-Deutschen Botschaft in Istanbul und in den Villen der Gründerzeit.[1] Auch die Salons der Nordatlantikschnelldampfer des Norddeutschen Lloyds wurden mit Möbeln, entworfen von Johann Georg Poppe, ausgeführt von Bembé bestückt.[5]
Den Ersten Weltkrieg konnte das Unternehmen bestehen. 1925 kauften die Erfurter Möbelfabrikanten Ziegenhorn und Jucker die Parkettfabrik in Bad Mergentheim und wurden Inhaber. Der Name des Unternehmens wurde in Bembé-Parkettfabrik Jucker & Co. KG umgeändert.[6]
Den Zweiten Weltkrieg überlebte die Firma mit Verlusten, konnte sich aber mit dem Wirtschaftsaufschwung der 1950er Jahre wieder erholen und wurde wieder zu einer führenden Parkettfabrik in Deutschland.[6] Im Jahre 2004 übernahm die Unternehmerfamilie Wirthwein aus Creglingen die Anteile von Peter Juckers. 2007 hatte Bembé seine eigene Ausstellung in London. Bembé ist weltweit auch im Export tätig.[6]
Literatur
- Jörg Meiner: Wohnen mit Geschichte, Deutscher Kunstverlag, 2009, ISBN 3422068562 Seiten 161, 213
Weblinks
Commons: Bembé – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Webpräsenz von Bembé
- Musterbuch: Musterbuch der Parquetböden-Fabrik von Anton Bembé in Mainz, Victor von Zabern, Mainz, um 1870; Original in Stadtbibliothek Mainz
- Biedermeier Sessel-Stuhl, in Nußbaum und Wurzelholz, des Mainzer Hoflieferanten Philipp Anton Bembé (1799-1861)
Einzelnachweise
- ↑ a b c 1780 bis 1925. Bembé Parkett, 2011, abgerufen am 10. März 2011.
- ↑ a b Musterbuch der Parquetböden-Fabrik von Anton Bembé in Mainz. Hofmöbelfabrik A. Bembé (Mainz), ca. 1870, abgerufen am 22. September 2011.
- ↑ Speisesaal des Schloss Peleș bei Sinaia
- ↑ Neorokoko Salon im Westturm
- ↑ The whole outfit of the saloons has been executed by the firm of A. Bembé of Mainz
- ↑ a b c 1925 bis heute. Bembé Parkett, 2011, abgerufen am 10. März 2011.
Kategorien:- Produzierendes Unternehmen (Holz)
- Königlich Preußischer Hoflieferant
- Ehemaliges Unternehmen (Mainz)
- Unternehmen (Main-Tauber-Kreis)
- Bad Mergentheim
- Königlich Württembergischer Hoflieferant
- Großherzoglich Hessischer Hoflieferant
Wikimedia Foundation.