- Ara trium Galliarum
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Der Ara trium Galliarum, deutsch: „Altar der drei gallischen Provinzen“ (auch ara Romae et Augusti), war ein römisches Heiligtum bei Lugdunum, dem heutigen Lyon. Der Altar war der Göttin Roma und dem römischen Kaiser geweiht.
Drusus ließ diese Stätte als Teil der Vorbereitung seiner groß angelegten Germanienoffensive im 2. Jahrzehnt des 1. Jahrhunderts v. Chr. einrichten. Hier tagte an jedem 1. August eines Jahres das concilium provinciae, der Provinziallandtag, der gallischen Provinzen, zu dem die gallischen Stämme Vertreter entsandten. Ein Provinzialpriester übernahm den Vorsitz. Aufgabe des Landtages waren die Entrichtung des Kaiseropfers und die Ausrichtung von Spielen zu Ehren des Kaisers (Kaiserkult). Auf diese Weise bekundeten die unterworfenen gallischen Stämme ihre Loyalität zu Rom.
Analog zur Ara trium Galliarum entstand im Oppidum ubiorum, dem heutigen Köln, die Ara Ubiorum für den germanischen Provinziallandtag.
Zur Erinnerung an die Errichtung des ara Romae et Augusti wurden Münzen geprägt, die sogenannte Lyoner Altarserie. Die Prägeserien dieser Münzen sind ein bedeutender chronologischer Fixpunkt für die Datierung von Fundplätzen der augusteischen Germanenfeldzüge.
Literatur
- Werner Eck: Köln in römischer Zeit. Geschichte einer Stadt im Rahmen des Imperium Romanum. Köln 2004, ISBN 3-7743-0357-6, S. 86f.
- Duncan Fishwick: The dedication of the Ara trium Galliarum. In: Latomus Band 55, 1996, S. 87–100.
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