Werner Eck

Werner Eck

Werner Eck (* 17. Dezember 1939 in Nürnberg) ist ein deutscher Althistoriker und Epigraphiker.

Leben

Eck besuchte von 1950 bis 1959 humanistische Gymnasien in Bamberg und Nürnberg. Anschließend studierte er bis 1966 in Erlangen Geschichte, Latein, Griechisch, Germanistik und Archäologie. 1965 erfolgte das Staatsexamen. Nach der Promotion an der Universität Erlangen bei Friedrich Vittinghoff 1968 und der Habilitation in Köln 1974/75 war Eck zunächst seit 1976 Professor an der Universität des Saarlandes. Von 1979 bis 2007 war er ordentlicher Professor für Alte Geschichte an der Universität zu Köln. Eck hatte außerdem Gastprofessuren an der Universität von Südafrika, der Universität La Sapienza, der Universität Bologna und war Visiting member am Wolfson College in Oxford. 1983/84 war er Mitglied des Institute for Advanced Study.

Eck gilt als einer der auch international profiliertesten Experten für die römische Kaiserzeit sowie für lateinische Epigraphik. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Verwaltungs- und Sozialgeschichte, der Prosopographie sowie der Geschichte des frühen Christentums. Größere Forschungsvorhaben, an denen Eck derzeit beteiligt ist, sind die Geschichte des römischen Köln im Rahmen der neuen Geschichte der Stadt Köln als Autor und stellvertretender Mitherausgeber, das Corpus inscriptionum Iudaeae/Palaestinae das er als Mitherausgeber gemeinsam mit einem Team von Kolleginnen und Kollegen der Hebräischen Universität Jerusalem und der Universität Tel Aviv (Langzeitprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft) betreut, die Herausgabe der vollständigen Fasti consulares aller römischen Konsuln in Kaiserzeit und Spätantike (von 30 v. Chr. bis 541 n. Chr.) und die systematische Darstellung der Administration der römischen Provinzen. Eck ist Projektleiter des Corpus Inscriptionum Latinarum an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, wo er zuvor Projektleiter der Prosopographia Imperii Romani war.

Eck ist Mitglied der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik in München, korrespondierendes Mitglied des Österreichischen Archäologischen Instituts und ordentliches Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts sowie Mitherausgeber der Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik (ZPE). Er ist Präsident der Archäologischen Gesellschaft Köln und früherer Präsident der Internationalen Gesellschaft für Griechische und Lateinische Epigraphik (Association Internationale d’Épigraphie Grecque et Latine, AIEGL).

1994 erhielt er den Kölnpreis der Universität Köln für sein Buch „Agrippina“. 2000 wurde Eck mit dem Max-Planck-Forschungspreis für Geisteswissenschaften ausgezeichnet. 2011 erhielt er den Ausonius-Preis. Er ist zudem Ehrendoktor der Babeș-Bolyai-Universität Cluj, der Universität Kassel und der Hebräischen Universität Jerusalem. 2009 übernahm Eck die Herausgeberschaft der auf 13 Bände angelegten Geschichte der Stadt Köln von Hugo Stehkämper, dem 2010 verstorbenen ehemaligen Direktor des Historischen Archivs der Stadt Köln.

Schriften

Ein ausführliches Publikationsverzeichnis findet sich auf Ecks Webseite.

  • Senatoren von Vespasian bis Hadrian. Prosopographische Untersuchungen mit Einschluss der Jahres- u. Provinzialfasten der Statthalter. Beck, München 1970, ISBN 3-406-03096-3 (Vestigia, Band 13).
  • Die staatliche Organisation Italiens in der hohen Kaiserzeit. Beck, München 1979, ISBN 3-406-04798-X (Vestigia, Band 28).
  • Die Statthalter der germanischen Provinzen vom 1. - 3. Jahrhundert. Rheinland-Verlag, Köln 1985, ISBN 3-7927-0807-8 (Epigraphische Studien, Band 14).
  • Agrippina, die Stadtgründerin Kölns. Eine Frau in der frühkaiserzeitlichen Politik. Greven, Köln 1993, ISBN 3-7743-0271-5.
  • Die Verwaltung des Römischen Reiches in der Hohen Kaiserzeit. Ausgewählte Beiträge. 2 Bände, Reinhardt, Basel 1995, ISBN 3-7245-0866-2; 1998, ISBN 3-7245-0962-6.
  • (mit Antonio Caballos und Fernando Fernández) Das Senatus consultum de Cn. Pisone patre. Beck, München 1996, ISBN 3-406-41400-1 (Vestigia, Band 48).
  • Augustus und seine Zeit. Beck, München 1998, 4. Auflage 2006, ISBN 3-406-41884-8 (auch englische, spanische, italienische und tschechische Übersetzung).
  • Cambridge Ancient History. Band XI, Cap. IV–VII, 2000, S. 195-293.
  • Köln in römischer Zeit. Geschichte einer Stadt im Rahmen des Imperium Romanum. Greven, Köln 2004, ISBN 3-7743-0357-6 (Geschichte der Stadt Köln, Band 1).
  • Rom und Judaea. Fünf Vorträge zur römischen Herrschaft in Palästina. Mohr Siebeck, Tübingen 2007, ISBN 978-3-16-149460-4 (Tria Corda, Band 2).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • ECK — bezeichnet folgende Orte: Eck (Gemeinde Brand Laaben) in Niederösterreich Eck (Gemeinde Kirchschlag) in Niederösterreich Eck (Gemeinde Weinburg) in Niederösterreich Deutsches Eck, eine Landzunge in Koblenz an der Mündung der Mosel in den Rhein… …   Deutsch Wikipedia

  • Eck — bezeichnet folgende Orte: Eck (Gemeinde Brand Laaben) in Niederösterreich Eck (Gemeinde Kirchschlag) in Niederösterreich Eck (Gemeinde Weinburg) in Niederösterreich Deutsches Eck, eine Landzunge in Koblenz an der Mündung der Mosel in den Rhein… …   Deutsch Wikipedia

  • Werner Düttmann — (* 6. März 1921 in Berlin; † 26. Januar 1983 ebenda) war ein deutscher Architekt, Stadtplaner und Maler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Bauten 2.1 …   Deutsch Wikipedia

  • Ku-Damm-Eck — Das Ku Damm Eck, 1996 Das Berliner Ku Damm Eck (auch: Ku damm Eck) war ein von dem Architekten und Senatsbaudirektor Werner Düttmann (1921–1983) errichtetes Multifunktionsgebäude am Kurfürstendamm Ecke Joachimstaler Straße im Berliner Ortsteil… …   Deutsch Wikipedia

  • Sulz am Eck — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsches Eck — Das Deutsche Eck an der Mündung der Mosel in den Rhein, am linken Bildrand die Rheinseilbahn, die Kastorkirche und das Deutschherrenhaus, Ansicht von der Festung Ehrenbreitstein, 2011 …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Eck — Die Moselmündung und das Deutsche Eck von der Festung Ehrenbreitstein aus gesehen, am linken Bildrand die Kastorkirche und das Deutschherrenhaus Das Deutsche Eck ist eine Landzunge an der Mündung der Mosel in den Rhein in …   Deutsch Wikipedia

  • Barbarino-Eck (Heilbronn) — Das „Barbarino Eck“ (linkes Eckgebäude mit Turmhelm und Laterne) in Heilbronn um 1900 Das Barbarino Eck am Kiliansplatz an der Kreuzung Kaiser /Sülmerstraße ist einer „der markantesten Standorte“ der Heilbronner Innenstadt.[1] Das im Jahre 1898… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsches Eck — For the transport link from Salzburg to West Austria through the southeast corner of Germany, see Deutsches Eck (transport link). Deutsches Eck in Koblenz Deutsches Eck ( German Corner ) is the name of a headland in Koblenz where the Moselle… …   Wikipedia

  • Colonia Claudia Ara Agrippinensium — (kurz CCAA, deutsch: Claudische Kolonie und Opferstätte der Agrippinensier, frei übersetzt: Stadt römischen Rechtes und Stadt der Agrippinenser, unter Kaiser Claudius gegründet am Ort des Altars für den Kaiserkult) ) war der Name der römischen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”