- LVR-Archäologischer Park Xanten
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Der Archäologische Park Xanten (APX) ist ein Freilichtmuseum mit originalen und rekonstruierten römischen Bauten der Colonia Ulpia Traiana in Xanten. Dem Park ist das LVR-RömerMuseum Xanten angegliedert. Der Eintrittspreis deckt beide Teile ab.
Inhaltsverzeichnis
Der archäologische Park
1975 begonnen, wurde der Park 1977 eröffnet. Er steht unter der Trägerschaft des Landschaftsverbands Rheinland und bietet neben rekonstruierten antiken Bauten auch ein Restaurant und weite Grünflächen. Das dem Park angeschlossene Regionalmuseum befindet sich direkt neben den großen Thermen. Die Großen Thermen werden derzeit in den Park integriert. Die Bundesstraße 57, die sie vom Rest des Parks abschnitt, wurde bereits verlegt. Die Erweiterung des Parks auf das komplette Areal der ehemaligen Colonia steht noch aus.
Die 73 Hektar und rund 10.000 Einwohner umfassende Colonia Ulpia Traiana, auf deren Überresten der Park erbaut wurde, war eine der zentralen Städte der Provinz Niedergermanien und wurde 275 beinahe vollständig von Franken zerstört. Die Bewohner errichteten daraufhin auf dem Gebiet der Colonia mit der Siedlung „Tricensimae“ das bedeutendste Festungswerk am Niederrhein, zu Beginn des 5. Jahrhunderts nahmen die Überfälle durch germanische Stämme jedoch dermaßen zu, dass die Siedlung endgültig aufgegeben wurde.
Zur Römerzeit führte ein Seitenarm des Rheins durch das Gebiet. Das Hafentor dient heute als Parkeingang. Die einstige Herberge ist heute ein Restaurant, das auch für Festivitäten im „römischen Stil“ gemietet werden kann. Die Stadt wurde durch Grundwasser-Brunnen, Becken zum Auffangen von Regen und durch ein Aquädukt mit frischem Wasser versorgt. Auch gab es ein unterirdisches Kanalisationssystem für Abwässer. Die Bürgersteige um einzelne Häuserblocks waren überdacht. Bemerkenswerte Bauwerke sind das Amphitheater und der Hafentempel.
In den Jahren 2011 und 2012 werden über 450 Linden gepflanzt, die den antiken drei Kilometer langen Straßenverlauf im APX nachzeichnen.[1]
Rekonstruktionsbauten
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Teil eines Aquädukts (Mitte), Meilenstein (rechts)
Veranstaltungen
Auf den Freilichtbühnen in der rekonstruierten Arena des APX und im Amphitheater des ehemaligen Legionslagers Vetera richtet die „Arena-Theater GmbH“ jährlich die Xantener Sommerfestspiele aus. Diese zeichnen sich durch ein jährlich wechselndes Programm aus Musicals und Opern aus und finden meist von Juni bis August statt. Begründet durch den Erfolg der Sommerfestspiele etablierte sich die Arena des APX aber auch abseits der Festspiele als Veranstaltungsort insbesondere für Konzerte, Musicals und weitere Veranstaltungen mit teils deutschlandweiter Übertragung. So wurden unter anderem im Juni 1984 zwei Konzerte der Gruppe BAP in einem Zusammenschnitt und am 29. Juni 1991 die erste Open-Air-Sondersendung von Wetten, dass..? im ZDF gesendet. Aber auch andere bekannte Bands wie die Ärzte, ZZ Top und Fury in the Slaughterhouse gaben mehrere Konzerte im Amphitheater.
Ebenfalls jährlich richtet der Landschaftsverband Rheinland seit 1998 den „Tag der Begegnung“ [2] aus, der inzwischen über 20.000 behinderte und nichtbehinderte Menschen auf das Gelände des APX lockt. Der LVR reagierte damit auf ein Urteil des Oberlandesgerichtes Köln, das in Folge einer Klage wegen Lärmbelästigung durch eine Wohnsiedlung behinderter Menschen festgestellt hatte „Bei den Lauten, die die geistig schwerbehinderten Heimbewohner von sich geben, ist der ‚Lästigkeitsfaktor‘ besonders hoch“. Für „mehr Akzeptanz und ein normales Miteinander zwischen Behinderten und Nicht-Behinderten“ wurde daraufhin der Tag der Begegnung ins Leben gerufen, bei dem beispielsweise 2003 auch Die Prinzen auftraten. Im Jahr 2009 präsentierte die Kölner Band KLEE auf dem Tag der Begegnung in Xanten erstmals vor einer großen Publikumsanzahl den eigens hierfür komponierten Song Wir halten zusammen [3]
Seit 1989 veranstaltet der Archäologische Park Xanten die „Internationale Archäologische Sommerakademie Xanten“ (IASX), eine Lehrgrabung in zwei Kampagnen, an denen jeweils 15 Studierende überwiegend aus Europa teilnehmen.
RömerMuseum
Das Museum wurde am 16. August 2008 eröffnet. Es umfasst den 1999 eröffneten Thermenschutzbau und einen Ausstellungsbau der Architekten Gatermann + Schossig aus Köln. Die Ausstellung wurde vom Atelier Brückner aus Stuttgart gestaltet.
Siehe auch
Literatur
- Martin Müller, Hans-Joachim Schalles, Norbert Zieling (Hrsg.): Colonia Ulpia Traiana. Xanten und sein Umland in römischer Zeit. Zabern, Mainz 2008, ISBN 978-3-8053-3953-7
Weblinks
Commons: LVR-Archäologischer Park Xanten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Der APX auf den Seiten des Landschaftsverbands Rheinland
- Multimediapräsentation über die römische Besiedlung des Xantener Raumes
Einzelnachweise
51.6666666666676.45Koordinaten: 51° 40′ 0″ N, 6° 27′ 0″ OKategorien:- Römisches Bad in Deutschland
- Xanten
- Museum in Nordrhein-Westfalen
- Parkanlage in Nordrhein-Westfalen
- Freilichtmuseum in Deutschland
- Archäologische Sammlung in Deutschland
- Kultur (Niederrhein)
- Rekonstruiertes Bauwerk in Nordrhein-Westfalen
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