Arthur Spanier

Arthur Spanier

Arthur Spanier (* 1889 in Magdeburg; † 30. März 1944 im KZ Bergen-Belsen) war ein deutscher Judaist.

Leben

Er nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. Im Jahre 1920 wurde er an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit einer Dissertation unter dem Titel Der Logos didaskalikos des Platonikers Albinus zum Dr. phil. promoviert, und von 1921 bis 1935 war er in der Preußischen Staatsbibliothek Leiter der Abteilung für Judaica und Hebraica. In dieser Zeit arbeitete er auch am Jüdischen Lexikon mit.

1937 wurde er Dozent für Talmud an der "Lehranstalt für die Wissenschaft des Judentums" in Berlin und publizierte u. a. Werke über die Tosefta und über masoretische Akzente.

1938 musste er mehrere Wochen im KZ Sachsenhausen verbringen. Er erhielt einen Ruf in die USA, ging nach Holland, um dort die Einwanderungserlaubnis abzuwarten, fiel dann in die Hände der Besatzer und wurde nach Bergen-Belsen deportiert, wo er ermordet wurde.

Literatur (Auswahl)

  • Siegmund Kaznelson (Hrsg.): Juden im deutschen Kulturbereich. Berlin 1962
  • Walter Tetzlaff: 2000 Kurzbiographien bedeutender deutscher Juden des 20. Jahrhunderts. Lindhorst 1982
  • Alwin Müller-Jerina: Jüdische Bibliothekare 1933 bis 1945. Ein Projektbericht, in: Peter Vodosek [Hrsg.]: Bibliotheken während des Nationalsozialismus Band 1, Wiesbaden : Harrassowitz , 1989 ISBN 3-447-02947-1



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