Astrid Boner

Astrid Boner

Astrid Boner (auch Astrid Bohner; * 1935) ist eine deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Boner spielte ab Mitte der 1960er Jahre in einigen deutschen Unterhaltungsfilmen. Als ihren ersten Filmauftritt führt die Filmdatenbank IMDb den Kriminalthriller Der Mörder mit dem Seidenschal unter der Regie von Adrian Hoven aus dem Jahr 1966. 1969 wirkte sie in einer Episode der Fernsehserie Pater Brown mit.

Ab Ende der 1960er Jahre trat sie in zahlreichen, dem damaligen Zeitgeschmack entsprechenden Sexfilmen und Erotikfilmen als Darstellerin auf. Dabei arbeitete sie unter anderem mit den Sexfilm-Regisseuren Ernst Hofbauer, Walter Boos, spielte aber auch in den eher selbst-ironischen Erotik-Komödien von Michael Verhoeven (Engelchen macht weiter – Hoppe, hoppe Reiter) und Rolf Thiele (Komm nur, mein liebstes Vögelein). Boner übernahm in diesen Filmen auch Softcore-Sexszenen; in Hardcore-Filmen war sie im Laufe ihrer Filmkarriere nicht zu sehen.[1] 1970 spielte sie in dem Film Josefine Mutzenbacher die unter den Sexexzessen ihres Ehemanns leidende Mutter der weiblichen Titelfigur. Der Regisseur des Films, Kurt Nachmann, engagierte sie auch für sie Fortsetzung mit dem Titel Mutzenbacher II. Teil – Meine 365 Liebhaber als Prostituierte Milli. Boner wirkte von 1974 bis 1977 auch in mehreren Filmen aus der Reihe Schulmädchen-Report mit. Sie übernahm dabei mehrfach die Rolle der Mutter der jungen Mädchen, aber auch autoritäre Charaktere als Staatsanwältin, Sozialfürsorgerin oder Jugendpsychologin.[2]

Während ihrer Karriere in Softsexfilmen hatte sie immer wieder auch „seriöse“ Rollen, beispielsweise in einer Folge der Gerichtsserie Ehen vor Gericht (1972), in der Fernsehserie Gemeinderätin Schumann (1974) und in dem TV-Film Rest des Lebens - Die Herausforderung (1975) von Michael Verhoeven. 1973 wirkte sie in einer Episode von Peter Frankenfelds TV-Unterhaltungssendung Peters Bastelstunde mit.[3] 1978 hatte sie eine kleine Rolle in der Episode Der Fotograf in der ZDF-Serie Derrick. 1981 spielte sie in Running Blue, der von Dominik Graf inszenierten Gangsterfilm-Miniatur, aus dem Episodenfilm Neonstadt.[4] Bis Anfang der 1990er Jahre ist Boner noch als Darstellerin in Nebenrollen in einigen Fernseh- und Kinoproduktionen in Erscheinung getreten.

Boner arbeitete auch als Synchronsprecherin. Sie sprach 1981 die Rolle der Iris in der deutschen Synchronfassung der italienischen Komödie Gib dem Affen Zucker mit Adriano Celentano. 1984 sprach sie die Rhonda in dem amerikanischen TV-Film R.S.V.P. - Hollywood flippt völlig aus. Sie synchronisierte außerdem die Schauspielerin Jane Carr in ihrer Rolle als Mary Reed in der Fernsehserie Star Trek: Enterprise.[5] Sie war auch als Sprecherin bei mehreren Hörspielen tätig, unter anderem als Mutsch, Billes Mutter, in den Produktionen Bille und Zottel, die nach den Jugendbüchern von Rosemarie Eitzert entstanden.[6][7]

Boner arbeitete auch als Theaterschauspielerin. Bei den Burgfestspielen Forchtenstein in Forchtenstein im Burgenland spielte sie 1966 die Kammerzofe der Kunigunde in Franz Grillparzers Trauerspiel König Ottokars Glück und Ende.[8][9] In den 1970er Jahren spielte sie Theater in München.[10]

Filmographie

  • 1966: Der Mörder mit dem Seidenschal
  • 1968: Das Kriminalmuseum – Der Bohrer
  • 1968: Komm nur, mein liebstes Vögelein
  • 1969: Engelchen macht weiter – Hoppe, hoppe Reiter
  • 1969: Pater Brown (Folge: „Die Form stimmt nicht“)
  • 1969: Die Mädchen der Madame
  • 1969: Weiße Haut auf schwarzem Markt
  • 1970: Josefine Mutzenbacher
  • 1970: Cream – Schwabing-Report
  • 1970: Wie sag ich's meinem Kinde?
  • 1970: Das Gelbe Haus vom Pinnasberg
  • 1970: Die Jungfrauen von Bumshausen
  • 1971: Hausfrauen-Report 1: Unglaublich, aber wahr
  • 1971: Schüler-Report
  • 1971: Erotik im Beruf – Was jeder Personalchef gern verschweigt
  • 1971: Josefine Mutzenbacher 2. Teil – Meine 365 Liebhaber
  • 1971: Wir haben abgetrieben, Herr Staatsanwalt
  • 1971: Die Klosterschülerinnen
  • 1971: Mache alles mit
  • 1972: Die Dressierte Frau
  • 1972: Lehrmädchen-Report

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Astrid Boner Eintrag in: The European Girls Adult Film Database
  2. Astrid Boner Eintrag bei Filmportal
  3. Peters Bastelstunde Eintrag bei Fernsehserien.de
  4. Neonstadt Programmheft des Kinofests Lünen
  5. Star Trek: Enterprise Eintrag bei Seriensynchron
  6. Astrid Boner Eintrag in der Datenbank Hörspielland
  7. Bittel und Zottel Produktionsdetails bei Schneider Ton
  8. Theatergeschichte des Burgenlandes von 1921 bis zur Gegenwart, Band 8, S. 350 (Auszüge bei Google Books)
  9. Grillparzer-Forum Forchtenstein 1966, S. 110 (Auszüge bei Google Books)
  10. Deutsches Bühnen Jahrbuch, Band 84 1976, S. 290 (Auszüge bei Google Books)

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