August Götze

August Götze

August Ludwig Götze (* 30. Januar 1814 in Glauchau; † 26. November 1881 in Chemnitz) war ein deutscher Industrieller und Kommunalpolitiker.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

August Götze wurde als Sohn eines Webermeisters bereits früh mit dem Textilgewerbe vertraut. Nach seiner Schulzeit in Glauchau nahm er in einem Naumburger Schnittwarengeschäft eine drei Jahre dauernde kaufmännische Lehre an, bevor er seine erste Anstellung in der Chemnitzer Maschinenfabrik Wiede fand.

1839 wurde August Götze Teilhaber der Maschinenfabrik Richard Hartmanns, wobei Hartmann für Technik und Götze für das Kaufmännische verantwortlich war. Anfang 1842 gründete er - nach der Trennung von Hartmann - die Maschinenfabrik Götze & Comp. Die Fabrik befand sich an der Zwickauer Straße und stellte Maschinen für die Textilindustrie sowie Dampfmaschinen und Turbinen her. Als er 1856 aus der Geschäftsführung ausschied, übertrug er seine Anteile seinen Schwägern Theodor und Ernst Wiede.

Götze gründete verschiedene Aktiengesellschaften, so 1855 die Gemeinnützige Baugesellschaft und die Chemnitz-Stollberger Eisenbahn, 1856 das Eisenbahnkomitee Dresden-Freiberg-Chemnitz, 1857 die Aktienspinnerei und 1861 die Chemnitz-Würschnitzer Eisenbahn. Er erwarb sich als kaufmännischer Direktor der Aktienspinnerei Verdienste.

1848 gehörte er zu den Abgeordneten der Zweiten Kammer des Sächsischen Landtages und war Mitglied der Kommission zur Erörterung der Gewerbs- und Arbeitsverhältnisse. Die Chemnitzer Stadtverordneten wählten ihn 1852 zum unbesoldeten Stadtrat, welches Mandat er bis 1856 ausübte. Von 1870 bis 1872 wirkte er als Stadtverordneter in Chemnitz. Nach Götzes Plänen entstanden die Anlagen des Schillerplatzes als auch die städtische Wasserleitung. Er revisionierte gemeinsam mit dem Stadtrat Robert Zipper die Chemnitzer Straßennamen und beteiligte sich an der Finanzierung des St.-Georg-Hospitals und an der Förderung der Handelsschule der Errichtung des Statdbads.

Götze ließ sich 1862 in der direkten Nachbarschaft seines Unternehmens eine Villa erbauen (heute Dresdner Straße 18).[1]

Ehrungen

In Anerkennung seiner Verdienste wurde er zum Kommerzienrat und zum Handelsrichter ernannt.

Literatur

  • Birgit Schubert: August Ludwig Götze. In: Von Alberti bis Zöppel – 125 Biografien zur Chemnitzer Geschichte. Edition Reintzsch, 2000, S. 36 ISBN 3-930846-22-5

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Uhlmann: Die Dresdner Straße.

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