- Ausnahmesituation
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Filmdaten Deutscher Titel Ausnahmesituation Originaltitel Extraordinary Measures Produktionsland Vereinigte Staaten Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 2010 Länge 106 Minuten Altersfreigabe FSK ohne Altersbeschränkung Stab Regie Tom Vaughan Drehbuch Robert Nelson Jacobs Produktion Michael Shamberg,
Stacey Sher,
Carla Santos,
Harrison FordMusik Andrea Guerra Kamera Andrew Dunn Schnitt Anne V. Coates Besetzung - Brendan Fraser: John Francis Crowley
- Harrison Ford: Dr. Robert Stonehill
- Keri Russell: Aileen Crowley
- Courtney B. Vance: Marcus Temple
- Meredith Droeger: Megan Crowley
- Diego Velazquez: Patrick Crowley
- Sam M. Hall: John Crowley, Jr.
- Patrick Bauchau: Eric Loring
- Jared Harris: Dr. Kent Webber
- Alan Ruck: Pete Sutphen
- David Clennon: Dr. Renzler
- Dee Wallace-Stone: Sal
- John Francis Crowley: Cameo
Ausnahmesituation ist ein US-amerikanisches Filmdrama, mit Brendan Fraser und Harrison Ford in den Hauptrollen, aus dem Jahr 2010. Basierend auf einer wahren Geschichte und dem Roman The Cure von Greeta Anand erzählt der Film die Geschichte von John Francis Crowley, wie er seinen Job aufgibt, ein Bio-Tech-Unternehmen gründet, um zwei seiner Kinder von der unheilbaren Krankheit Morbus Pompe therapieren zu können.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die beiden jüngster Kinder, Megan und Patrick, von John Francis Crowley leiden an der unheilbaren Krankheit Morbus Pompe. Die Lebenserwartung von Pompe-Kindern beträgt nicht mehr als neun Jahre, weswegen es John umso härter trifft, dass Megan nach ihrem achten Geburtstag wegen einer Erkältung ins Krankenhaus eingeliefert wird und dort gerade noch dem Tod von der Schippe springen kann. Das lässt bei John derartig die Sicherungen durchbrennen, dass er während einer Konferenz, die er leitet, einfach den Raum verlässt und sich nach Nebraska aufmacht, um dort Dr. Robert Stonehill zu treffen. Dieser hat die bisher erfolgversprechendste Theorie zur Behandlung von Morbus Pompe aufgestellt. Nur gibt ihm seine Universität, die University of Nebraska-Lincoln, nicht die benötigte Forschungsgelder, um sie in der Praxis zu erproben. Allein für die erste Forschungen bräuchte Stonehill mindestens 500.000 US-Dollar.
Und so verspricht John ihm das Geld mit Hilfe seiner Stiftung zu besorgen und schafft auch innerhalb von einem Monat 100.000 US-Dollar zu sammeln, doch Stonehill ist wenig begeistert, denn allein die Forschung würde mehr verschlingen als das Geld, was gesammelt wurde und so macht er John den Vorschlag selbst eine Biotechnologie-Firma zu gründen mit ihm als CEO. John verlässt daraufhin seinen gut bezahlten und mit einer Krankenversicherung ausgestatteten Job, um das Risiko einzugehen, seine Kinder zu retten. Doch als er auf der Suche nach potenten Geldgebern ist, zeigt sich, dass Stonehill teilweise unberechenbar ist und ihm so manches gutes Geschäft nicht gelingen kann. Dabei muss John immer wieder unliebsame Entscheidungen treffen, die gegen Stonehills Willen gehen, nur um das Projekt nicht zu gefährden.
Nachdem John 10 Mio. US-Dollar auftreiben konnte, scheint die Forschung zu laufen. Doch nach einigen Monaten werden die Investoren ungeduldig und wollen die Firma abwickeln, weswegen John erneut vor der Entscheidung steht, wie er das Projekt am Laufen halten kann. Er entscheidet sich erneut gegen Stonehills Willen und für einen lukrativen Verkauf an ein Pharma-Unternehmen, was nicht nur die Finanzierung sichert sondern auch, Dank des Orphan-Arzneimittel-Gesetzes, erhöht und weitere Forscherteams garantiert. Doch auch hier entstehen immer wieder Schwierigkeiten, insbesondere durch den schwierigen Charakter Stonehills, die die Forschung behindern und die John managen muss.
Als endlich das entscheidende Enzym zur Behandlung gefunden wurde, welches die klinischen Studien einleitet, bekommt John allerdings einen Schock, denn das Pharma-Unternehmen stellt lediglich eine Säuglingsstudie auf, was dazu führen würde, dass seine Kinder nicht die erhofften Medikamente erhalten würden. Also versucht John die Medikamente zu stehlen und wird dabei erwischt, wobei ihm Stonehill schnell helfen kann, da er einen besseren Weg kennt, dessen Kinder zu helfen. Mit Hilfe einer angemeldeten Geschwisterstudie könnten auch seine Kinder die Medikamente erhalten. Als der Pharmakonzern dies bemerkt, sehen sie sich gezwungen John zu entlassen, um jedem Interessenkonflikt aus dem Weg zu gehen. John packt also seine Sachen und kann noch miterleben, wie seine beiden Kinder die lebensrettenden Medikamente erhalten.
Kritik
Der Film erhielt teils vernichtende Kritiken. So zählte die Internetseite Rottentomatoes von 134 gewerteten professionellen Kritiken 36 positive, was einem Wert von 27% entspricht. Allerdings wurde der Film vom breiten Publikum eher mit gemischten Reaktionen aufgenommen, denn gleichzeitig werteten 55% von 72,477 Usern den Film positiv.[1] Dies wiederum wird vom Onlinefilmarchiv IMDb, einer weiteren Plattform, auf der normale User ihre Filmkritiken abgeben können, tendenziell bestätigt, denn dort gaben 6,647 User dem Film durchschnittlich 6,3 von 10 möglichen Punkten. (Stand: 12. Oktober 2011)
Allerdings wurde der Film von wissenschaftlicher Seite aus gelobt. So schrieb die Medizinerin Ramona Bates im EmaxHealth, dass es gut sei, dass der Film die Aufmerksamkeit auf die Pompe-Krankheit bringe.[2] Peter Rainer vom Christian Science Monitor fand es gut, dass der Film den Kampf der Pharmaunternehmen und deren Finanzierungen zeige, welche nötig sind, um Medikamente für eine seltene Krankheit zu entwickeln.[3] Auch Jef Akst schrieb in The Scientist, dass der Film die Probleme um die Finanzierung von Medikamentenforschungen gut darstelle.[4]
„Das Drehbuch von Robert Nelson Jacobs (Chocolat) nimmt sich Freiheiten, dampft den mehrjährigen Kampf des Vaters auf etwa ein Jahr ein [...] und bemüht auch in der Spannungserzeugung konventionelle Hollywood-Dramaturgie. Tatsächlich ist auch die Wirksamkeit des schließlich entwickelten Medikaments umstritten, doch alle Einwendungen verpuffen letztlich, weil der Film emotional funktioniert.“
– kino.de
„Ausnahme[situation] ist gut gemeint und vermittelt eine hoffnungsvolle Botschaft. Visuell und stilistisch bleibt der Film aber hinter Lorenzos Öl zurück. Das Pathos ist recht dick aufgetragen: die Sonne erleuchtet die lichten Hallen der Pharmafirma, während die Crowleys nebst betroffenen Familien an Manager und Wissenschaftler appellieren“
„Das Drama setzt eher auf die emotionalen Aspekte als auf die Entlarvung von Mechanismen der Pharma-Industrie, wobei Rührung und Pathos allzu dick aufgetragen werden, sodass die auf einer wahren Begebenheit fußende Geschichte unglaubwürdig erscheint.“
Hintergrund
- Das Medikament Myozyme, welches die Pompe-Krankheit therapiert, wurde gleichzeitig von der Europäischen Arzneimittelagentur und der amerikanischen Food and Drug Administration zugelassen, sodass seitdem über 1000 Neugeborene behandelt werden konnten und nicht bereits im ersten Lebensjahr starben.
- Das Start-Up-Unternehmen Priozyme, welches im Film vorkommt, basiert auf dem wirklichen Unternehmen Novyzyme, welches von Crowley gegründet wurde. Auch das größere Pharma-Unternehmen Zymagen hat ein reales Vorbild, nämlich das in Cambridge (Massachusetts) beheimatete Genzyme. Das Unternehmen selbst nahm auf seiner Homepage Stellung zu dem Film und dem Wahrheitsgehalt der Geschichte.[5]
- Die Filmfigur Dr. Robert Stonehill basiert sowohl auf den jahrelangen Erfahrungen Crowleys mit unterschiedlichen Wissenschaftlern als auch dem realen Forscher William Canfield.
Auszeichnungen
- Die Political Film Society nominierte den Film 2010 für den Political Film Society Award für Exposé.
Veröffentlichung
Der Film kam am 22. Januar 2010 in die US-Kinos und konnte am Startwochenende lediglich 6 Mio US-Dollar seiner 31 Mio US-Dollar Produktionskosten in 2549 Kinos wieder einspielen.[6] Damit musste er sich den ebenfalls neu gestarteten Filmen Legion und Zahnfee auf Bewährung geschlagen geben und kam lediglich auf Platz 8 der Kinocharts.[7] Insgesamt spielte der Film weltweit nur 15 Mio. US-Dollar ein, was weniger als die Hälfte seines Budgets ist und dementsprechend als Flop angesehen werden kann. Seinen deutschen Kinostart feierte der Film am 11. März 2010 und die DVD-Veröffentlichung am 5. August 2010.
Literatur
- Anand, Greeta: The Cure, Harper Paperbacks 2009, ISBN 9780060734398
Weblinks
- Ausnahmesituation in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Ausnahmesituation in der Deutschen Synchronkartei
- Ausnahmesituation im Lexikon des Internationalen Films
- Offizielle englische Internetpräsenz
Einzelnachweise
- ↑ Ausnahmesituation. rottentomatoes.com, abgerufen am 12. Oktober 2011 (englisch).
- ↑ EmaxHealth: "Extraordinary Measures" Brings Attention Pompe Disease. Abgerufen am 22. Juli 2010.
- ↑ Peter Rainer (22. Januar 2010): Extraordinary Measures Movie Review. Abgerufen am 22. Juli 2010.
- ↑ "A review of Extraordinary Measures. Abgerufen am 22. Juli 2010.
- ↑ FAQs auf genzyme.com (englisch), abgerufen am 16. Juli 2011
- ↑ Ausnahmesituation auf boxofficemojo.com, abgerufen am 16. Juli 2011
- ↑ January 22-24, 2010 auf boxofficemojo.com, abgerufen am 16. Juli 2011
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