- Ba Maw
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Ba Maw (* 8. Februar 1893 in Ma-ubin; † 29. Mai 1977 in Rangun) war ein Politiker aus Burma, heute Myanmar, der zur Zeit des Zweiten Weltkrieges das Amt des Premierministers von Burma ausübte.
Inhaltsverzeichnis
Anfänge
Ba Maw wurde am 8. Februar 1893 in der Stadt Ma-ubin geboren. Sein Vater war ein Beamter im Gericht der früheren burmischen Könige Mindon und Thibaw, die sich beide für die Abtrennung Burmas von der britischen Krone einsetzten. In der Zeit des ersten Aufbegehrens gegen die Kolonialherrschaft durch Großbritannien lernte Ba Maw am Rangoon College und an der Universität im indischen Kalkutta. Nach seinem Studium arbeitete er zunächst als Lehrer am Rangoon College. 1917 ging er nach England, um an der Universität von Cambridge, einer der angesehensten in der ganzen Welt, mehr über Kriegswissenschaft zu erfahren. Im Jahre 1924 erhielt er ein Doktorat in Philosophie an der Universität von Bordeaux in Frankreich. Im gleichen Jahr kehrte er nach Burma zurück, wo er sich als praktizierender Anwalt niederließ.
Politische Karriere vor dem Zweiten Weltkrieg
In den Jahren, nachdem er sich als Anwalt in Burma niederließ, gelang Ba Maw der Aufstieg zum Anführer der burmischen Partei, die sich als landesweit erste nationalistische politische Organisation gegen die Kolonialpolitik Großbritanniens auflehnte. Der Teil dieser Partei, in dem Maw arbeitete, erreichte eine Mehrheit bei den Parlamentschaftswahlen im Jahre 1932, sodass Ba Maw nun Minister für Bildung und öffentliche Gesundheit war. Ein wesentlicher Grund für seine enorme Popularität in Burma war sein Verhältnis zu Saya San. Diese war eine nationalistische Politikerin Burmas, die von 1930-1932 mit ihren Gefolgsleuten eine kleine Rebellion gegen die Briten führte und dabei in der Bevölkerung großen Anklang fand. Saya San wurde 1932 verhaftet und fünf Jahre später wegen des Vorwurfs des Landesverrats hingerichtet. Ba Maw nutzte die Empörung über die Ermordung Sans in der Bevölkerung, um diese als Nationalheldin darzustellen, die Partei der Rebellen zu unterstützen und sich selbst als Mitglied dieser Partei in den Vordergrund zu stellen.
1936 gründete Ba Maw die erste Partei in Burma, die sich direkt mit den wirtschaftlichen Interessen der Menschen befasste. Zwar scheiterte diese Partei bei den Parlamentschaftswahlen 1936, aber trotzdem schaffte es Ba Maw, 1937 der erste burmische Ministerpräsident seit der Abtrennung von Indien zu werden. Während dieser Zeit erlebte seine Popularität in der Bevölkerung einen erheblichen Rückgang, da er die meisten seiner Wahlversprechen nicht einhielt.
Zweiter Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg kämpften die Briten auf Seiten der Alliierten gegen Hitlerdeutschland, unterstützt zum Beispiel von Italien und Japan. Mit eben diesen Japanern engagierte sich Ba Maw ab 1939 schon allein aus Rache dafür, dass Burma einmal britische Kolonie war. Als die Engländer 1940 Burma eroberten, wurde Ba Maw festgenommen. 1942 floh er aus dem Gefängnis. Zu dieser Zeit waren die Japaner schon weit ins Land vorgedrungen. Im gleichen Jahr wurde er zum Leiter des provisorischen Verwaltungsausschusses durch die Japaner, nachdem diese Burma komplett erobert hatten. 1943 wurde er zum Führer der Bewegung, die sich mit der Vorbereitung der Unabhängigkeit Burmas beschäftigte. Als dann die tatsächliche Unabhängigkeit von Japan erfolgte, wurde Ba Maw Premierminister von Burma.
Trotz der Loslösung von Japan war Burma dennoch weiter unter japanischer Kontrolle. Ba Maw, der nun als eine Art Diktator in Burma herrschte, wurde schnell aufmerksam auf die Missstände in der Gesellschaft, denn die Menschen wurde von den Japanern stark ausgenutzt und es herrschte große Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation. Er zeigte den Japanern die Not seiner Landsleute auf, woraufhin diese etwas unternahmen, um die Not etwas zu lindern.
Nach dem Krieg
Nachdem der Krieg in Europa bereits am 8. Mai 1945 mit der Kapitulation Deutschlands beendet war, erfolgte das Kriegsende in Asien erst nach Abwurf von Atombomben durch die Vereinigten Staaten über Hiroshima und Nagasaki im August 1945. Die Japaner waren aus diesem Krieg als Verlierer hervorgegangen, was natürlich auch Folgen für die japanische Provinz Burma hatte. Burma wurde von den Alliierten besetzt und Ba Maw musste das Amt des Premierministers aufgeben. Seitdem spielte er nie wieder eine wichtige Rolle in der Politik seines Landes. Dennoch blieb er als strenger Beobachter der jeweiligen Regierungen im heutigen Myanmar jederzeit in der Öffentlichkeit präsent. 1966 wurde er vom damaligen Militärdiktator General Ne Win wegen angeblicher Kooperation mit Rebellen verhaftet und in einem Gefängnis inhaftiert. Nach seiner Freilassung 1968 lebte er dann zurückgezogen in Rangun, wo er am 29. Mai 1977 im Alter von 84 Jahren starb.
Weblinks
- Biografie (englisch)
- Informationen (englisch)
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