- babybedenkzeit
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babybedenkzeit ist eine Initiative zweier Sozialpädagoginnen aus Delmenhorst.
In ihrer täglichen Berufsarbeit waren sie häufig mit Kindesvernachlässigung und Kindesmisshandlungen konfrontiert und suchten nach einem Weg, Jugendlichen ein Praktikum als Eltern zu ermöglichen, bevor sie mit den unerwarteten Anforderungen elterlicher Verantwortungen überfordert sein könnten. Aus dem anfänglich regionalen Projekt entwickelte eine Institution, welche Multiplikatorenschulungen und Seminare für Fachleute aus Sozialarbeit, Pädagogik und Medizin, die eigene babybedenkzeit-Projekte aufbauen wollen, durchführt. Seit 2000 ist babybedenkzeit GbR Handelspartner der Herstellerfirma Realityworks, Inc. USA die Säuglingssimulatoren RealCareBaby und weitere pädagogische Produkte vertreibt.
Das Projekt babybedenkzeit lässt Jugendliche und junge Paare während einer mehrtägigen Betreuung des RealCare Babys einen realitätsnahen Alltag mit einem „Säugling“ erleben. Das Programm beinhaltet zudem Unterrichtsmaterialien zu verschiedenen Themen der Bereiche Schwangerschaft, Säuglingspflege, Elternverantwortung und Lebenspläne. Ziel ist es, ein Bewusstsein für Schwangerschaft und Elternsein zu schaffen und jungen Leuten zu helfen verantwortungsvolle und informierte Entscheidungen über ihre Familienplanung zu treffen.
Das babybedenkzeit-Baby RealCare Baby ist ein lebensechter Säuglingssimulator. Es hat „Bedürfnisse“ wie ein echtes Baby, schreit, wenn es „Hunger“ hat oder gewindelt werden will. Es gibt verschiedene Ausgaben des RealCare Babys: weiße, schwarze und asiatische.
Für Unterricht und Aufklärung über Alkohol- und Drogenmissbrauch während der Schwangerschaft gibt es ein Baby mit den Symptomen des Fetalen Alkoholsyndroms und ein drogengeschädigtes Babymodell. Zur Prävention des Shaken Baby Syndroms (kindliches Schütteltrauma) wurde der Shaken Baby Syndroms Simulator entwickelt. Diese geschädigten Modelle werden nicht für Elternpraktika eingesetzt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte des Programms
In den USA ist das Projekt bekannt als RealCare Parenting Program (früher Baby Think It Over Program). Es konnte nachgewiesen werden, dass Schülerinnen, in deren High-Schools das Projekt angeboten wurde, seltener Teenage-Mütter werden. Seit gut zwei Jahren gibt es das Projekt babybedenkzeit in Mecklenburg-Vorpommern. Ziel ist es gewesen, auf die steigende Zahl von Teenagerschwangerschaften zu reagieren. Inzwischen gibt es etwa 300 Einrichtungen (Stand Juni 2007) in Deutschland, die mit unterschiedlichen Zielsetzungen mit dem Programm arbeiten.
Vorher-Nachher-Vergleich
Ein Vorher-Nachher-Vergleich an der Ernst-Penzoldt-Hauptschule zeigt, dass Babybedenkzeit Schüler und Schülerinnen dazu bringt ihre Lebensplanung zu überdenken. Im Schnitt wollen die Beteiligten vorher mit 18, 19 Jahren eine Familie gründen. Danach wird 23, 24 angekreuzt.[1] Internationale Studien belegen die Effektivität des Programms.
Siehe auch
Weblinks
- Eltern im Praktikum: Jugendliche testen mit Computer-Babys ihre Fähigkeiten als Vater und Mutter
- Schüler der Overberg Hauptschule in Koblenz nahmen am Projekt Babydenkzeit teil (mit vielen Bildern)
- In der Haßfurter Berufsschule lernen Jugendliche mit einer Baby-Simulationspuppe, was es im Alltag heißt, einen Säugling zu versorgen
- Und plötzlich seid ihr Eltern
- Hier können Schulklassen ein Elternpraktikum machen
Referenzen
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