- Bahnhof Arnsberg (Westfalen)
-
Bahnhof Arnsberg Empfangsgebäude Daten Kategorie 4 Betriebsart Durchgangsbahnhof Bahnsteiggleise 3 Eröffnung 1871 Lage Stadt Arnsberg Land Nordrhein-Westfalen Staat Deutschland Koordinaten 51° 23′ 30″ N, 8° 7′ 58″ O51.3916666666678.1327777777778Koordinaten: 51° 23′ 30″ N, 8° 7′ 58″ O Eisenbahnstrecken Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen Der Bahnhof Arnsberg (Westf.) entstand in Arnsberg mit dem Bau der oberen Ruhrtalbahn 1870/71[1]. Das Gebäude selbst wurde 1869 im Stil der Neorenaissance errichtet.[2] Der Bahnhof wird noch heute für den Personenverkehr genutzt. Außerdem befinden sich in dem Gebäude Räume für verschiedene soziale Gruppen und Einrichtungen.
Neben den heute noch vorhandenen Anlagen gab es am Bahnhof Arnsberg eine Hauptwerkstätte, ein Bahnbetriebswerk, ein Eisenbahn-Telegrafenamt sowie ein Zollamt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Dem Bau des Bahnhofs vorangegangen waren erhebliche Auseinandersetzungen innerhalb der Stadt sowie mit den Bahnbehörden über den Standort. Steuerrat Emmerich und andere plädierten für den Bau an der heutigen Jägerbrücke in Nähe der Altstadt. Aus Kostengründen wurde dies von den Bahnbehörden abgelehnt. Der Bahnhof wurde nun am Ausgang des Schlossbergtunnels und unterhalb des Lüsenberges errichtet. Damit lag die Station zum damaligen Zeitpunkt weit außerhalb der städtischen Bebauung. Am 1. Mai 1908 erhielt die Station den Namenszusatz „(Westf.)“.
Personenverkehr
Der Bahnhof besteht aus dem zentralen Hauptgebäude sowie einem angebauten Nebengebäude mit zwei Stockwerken und einem Nebengebäude mit einem Stockwerk. Das zentrale Gebäude wurde im Stil der Neorenaissance nach Plänen des Architekten Rauh aus Elberfeld erbaut. Von der ursprünglichen Fassadengestaltung ist heute kaum etwas erhalten. Original waren die Putzflächen mit einer geritzten Quaderimitation versehen und die Ecken waren plastisch hervorgehoben.
Am 12. März 1945 wurde der Bahnhof bei einem Bombenangriff stark beschädigt, danach aber wieder aufgebaut.
Güterverkehr
Im Hinblick auf die Abfertigungsbefugnisse unterlag der Bahnhof keinen Einschränkungen. Zum Güterumschlag stand ein Kran, Kopf- und Seitenrampen sowie eine 40-t-Gleiswaage zur Verfügung.[3] Der Güterverkehr wurde im Jahr 1976 eingestellt. Einige Jahre später wurde allerdings erneut ein Containerumschlagplatz errichtet.
Hauptwerkstätte
Im Jahr 1870 richtete die Staatsbahn eine Hauptwerkstätte für Lokomotiven und Wagen ein, die sich zu einem der wichtigsten Arbeitgeber der Stadt entwickelte. Im Zuge von Zentralisierungs- und Rationialisierungsmaßnahmen schloss die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft die Hauptwerkstätte im Jahr 1926 (andere Quellen: 1927). Die Unterhaltungsaufgaben gingen an die Ausbesserungswerke Schwerte (Ruhr) und Wedau über.
Bahnbetriebswerk
Das Bahnbetriebswerk Arnsberg hatte nur regionale Bedeutung und einen kleinen Lokomotivbestand, der sich aus preußischen Lokomotiven der Bauarten T 12, G 10 und P 8 zusammensetzte.
Organisatorisch gehörte das Betriebswerk zum Maschinenamt Altena (Westf.), die offizielle Abkürzung lautete „Ar“. Im Jahr 1941 zählte das Betriebswerk 130 Beschäftigte[4] . Im Jahr 1953 wurde das Betriebswerk als selbständige Dienststelle aufgelöst. Die Anlagen wurden noch einige Zeit als Außenstelle des Bw Bestwig genutzt.
Zustand und Entwicklung
Das Bahnhofsgebäude steht heute unter Denkmalschutz.
Der Bahnhof ist zur Zeit nur bedingt behindertengerecht.[5] Seit einigen Jahren gehört der Bahnhof der Stadt Arnsberg. In einem Seitenflügel sind verschiedene soziale Einrichtungen untergebracht.
Bahnhof und Bahnhofsumfeld wurden bis August 2011 grundlegend neu gestaltet. Durch Umbau der ehemaligen Bahnhofsschreinerei wird ein neues Feuerwehrmehrmuseum des Vereins für Feuerwehrhistorie entstehen. Das Vorhaben „Haus der Geschichte“ als Ausstellungs- und Kommunikationszentrum wird unter anderem von der NRW-Stiftung bezuschusst.[6][7]
Bedienungsangebot
Der Bahnhof Arnsberg (Westf) wird im Bahnverkehr von folgenden Linien angefahren:
Linie Linienbezeichnung Linienverlauf RE 17 Sauerland-Express Hagen–Fröndenberg–Arnsberg (Westf)–Brilon Wald–Warburg (Westf) (–Kassel Hbf–Kassel-Wilhelmshöhe) RE 57 Dortmund-Sauerland-Express Dortmund–Fröndenberg–Arnsberg (Westf)–Bestwig–Winterberg (Westf) Die RLG und BRS bieten folgende Busverbindungen an:
- C1 Arnsberg, Bahnhof – Neumarkt – Niedereimer – Bruchhausen – Hüsten – Neheim, Busbahnhof
- R21 Arnsberg, Bahnhof – Neumarkt – Waldfriedhof – Ochsenkopf – Sundern – Sundern-Hagen
- R22 Arnsberg, Bahnhof – Neumarkt – Wennigloh – Hachen – Langscheid
- R71 Arnsberg, Bahnhof – Neumarkt – Rumbeck – Oeventrop – Glösingen – Freienohl – Wennemen – Meschede, Busbahnhof
Literatur
- Heinz Rüschenbaum: Geschichte der Eisenbahn in Arnsberg. In: Michael Gosmann (Red.): 750 Jahre Arnsberg. Zur Geschichte der Stadt und ihrer Bürger. Strobel, Arnsberg 1989, S. 277–280.
Weblinks
- Entwicklungskonzept der Stadt Arnsberg (PDF-Datei; 886 kB)
- Bahnen in Wuppertal
- Gleisplan des Bahnhofs Arnsberg (Westfalen) (PDF-Datei, 142,02 kB)
Einzelnachweise
- ↑ Thomas Vährmann, Susanne Brockfeld, Michael Funk: Quellen zur Geschichte der Eisenbahn im nördlichen Rheinland, in Westfalen
- ↑ Eberhard Neumann: Gedanken zur Industriearchäologie. Hildesheim, 1986 S. 57.
- ↑ Verein Mitteleuropäischer Eisenbahnverwaltungen: Stationsverzeichnis der Eisenbahnhen Europas, Ausgabe 1939
- ↑ Deutsche Reichsbahn: Verzeichnis der Maschinenämter, Bahnbetriebswerke, Bahnbetriebswagenwerke, Lokomotivbahnhöfe, Bahnhofsschlossereien und Hilfszüge, Ausgabe 1941
- ↑ Bahnhofsdaten
- ↑ Hauptziel ist Wiederbelebung des Bahnhofs (Westfälische Rundschau vom 4. März 2009
- ↑ Feuerwehr Arnsberg: NRW-Stiftung Pressemitteilung (17. August 2007)
Kategorien:- Bahnhof (Nordrhein-Westfalen)
- Baudenkmal in Arnsberg
- Baudenkmal im Hochsauerlandkreis
- Neorenaissancebauwerk in Nordrhein-Westfalen
- Erbaut in den 1860er Jahren
Wikimedia Foundation.