Bahnstrecke Bitterfeld–Stumsdorf

Bahnstrecke Bitterfeld–Stumsdorf
Bitterfeld–Stumsdorf
Kursbuchstrecke (DB): 252 (2002)
Streckennummer (DB): 6832
Streckenlänge: 21,434 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse: D4
Maximale Neigung: 14,58 
Minimaler Radius: 285 m
Höchstgeschwindigkeit: 20 km/h
Legende
Strecke – geradeaus
von Leipzig
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Halle
Bahnhof, Station
0,0 Bitterfeld
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Berlin
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Dessau
Bahnhof ohne Personenverkehr
2,4 Grube Antonie
   
2,7 Infrastrukturgrenze DB/ZIG
Planfreie Kreuzung – unten
Regiobahn Bitterfeld
   
5,4 Sandersdorf
   
9,5 Heideloh
Straßenbrücke
Bundesautobahn 9
   
11,7 Großzöberitz
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
13,5 Anst Verbio Ethanol
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
14,2 Anst Verbio Ethanol
Bahnhof ohne Personenverkehr
15,5 Zörbig
   
nach Radegast (Dreischienengleis)
   
16,3
   
16,4 Anst Getreidehandel
   
von Halle
Bahnhof, Station
20,5 Stumsdorf
Strecke – geradeaus
nach Köthen

Die Bahnstrecke Bitterfeld–Stumsdorf ist eine 20,5 Kilometer lange Nebenbahn in Sachsen-Anhalt.

Geschichte

Eine Bahnstrecke zwischen Bitterfeld über Zörbig nach Stumsdorf zu errichten war schon 1882 geplant. 1884 genehmigte der preußische Landtag den Bau dieser Strecke. Aber erst als ab 1894 eine Schmalspurbahn zwischen Köthen und Zörbig über Radegast geplant wurde, wurde das Projekt weiter verfolgt, schließlich sagte die Stadt Zörbig 1896 eine finanzielle Beteiligung zu. Am 1. Oktober 1897 konnte die Strecke dem Verkehr übergeben werden. 1910 wurde die Strecke der in Zörbig anschließenden schmalspurigen Dessau-Radegast-Köthener Bahn (DRKE) nach Radegast dreischienig ausgebaut, um die Zuckerfabrik Radegast besser anzuschließen. Die Strecke war durch den Berufsverkehr nach Bitterfeld und Verkehr zum Braunkohle- und Chemierevier gut frequentiert. Aber auch landwirtschaftliche Produkte wurden auf ihr transportiert. Im Volksmund bekam sie den Namen „Saftbahn“, wegen des auf ihr transportierten Zuckerrübensirups.

Im Personenverkehr verkehrten 1944 werktags acht Zugpaare über die ganze Strecke, dazu noch Züge über Teilstrecken. 1990 waren es werktags zwölf Zugpaare auf der ganzen Strecke. Mit dem Niedergang der Bitterfelder Industrie nach 1990 ging auch der Verkehr rapide zurück. Der Güterverkehr wurde am 31. Dezember 1995 eingestellt. Am 28. September 2002 fuhr der letzte Personenzug. Die Strecke wurde zur Übernahme ausgeschrieben, allerdings waren die Übernahmebedingungen für die Interessenten nicht akzeptabel. Am 1. August 2004 wurde die Strecke zwischen Grube Antonie und Stumsdorf stillgelegt. Mit der Inbetriebnahme einer Bioethanolanlage in Zörbig änderten sich aber die Verhältnisse. Die Stadt Zörbig gründete die Zörbiger Infrastrukturgesellschaft mbH. Mit dem 1. Januar 2005 übernahm sie die Strecke zwischen Grube Antonie und Stumsdorf von der DB Netz in Pacht für 20 Jahre. Am 11. August fuhr der erste Güterzug des neuen Unternehmens zwischen Zörbig und Bitterfeld. Die Strecke zwischen Zörbig und Stumsdorf soll auch reaktiviert werden, allerdings ist der Anschluss in Stumsdorf noch nicht geklärt.

Literatur

  • Wolfgang Fiegenbaum, Wolfgang Klee: Abschied von der Schiene – Stillgelegte Bahnstrecken 2000–2005. ISBN 3-613-71295-4, S. 41 f.

Weblink


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