Süd-Lausitzer Bahn

Süd-Lausitzer Bahn
Die Strecken der Süd-Lausitzer Bahn

Die Süd-Lausitzer Bahn[1], auch Südlausitzer Staatseisenbahn genannt, war ein Projekt zur Erschließung der südlichen Oberlausitz mit Eisenbahnen. Realisiert wurde die Strecken in den Jahren 1874 bis 1879, sie sind heute unter anderem Teil der überregionalen Hauptbahnverbindung von Dresden über Zittau nach Liberec.

Geschichte

Bereits 1864, als die Verbindung Zittau–Großschönau genehmigt worden war, bestanden erste Projekte diese Trasse in der südlichen Oberlausitz auf direktem Weg in Richtung Dresden fortzusetzen. Erste Planungen sahen eine Strecke über Warnsdorf und Sohland und dann weiter zur Sächsisch-Schlesischen Eisenbahn bei Bischofswerda oder Fischbach vor. Später wurde dann eine Trassenführung über Warnsdorf, Eibau, Ebersbach, Sohland und Neukirch in Richtung Pirna genehmigt.

Grundlage für den Bau war ein am 29. September 1869 in Dresden abgeschlossener Staatsvertrag zwischen Österreich und dem Königreich Sachsen, der die Eisenbahnanschlüsse an der böhmisch-sächsischen Gränze bei Weipert, Georgswalde und Warnsdorf zum Inhalt hatte. Dieser Vertrag regelte insbesondere die rechtlichen Bedingungen für die Durchquerung des österreichischen Staatsgebietes bei Warnsdorf, Ebersbach und Neusalza[2]. Im Mai 1871 wurde dieser Staatsvertrag ratifiziert.

Der Bau der Strecke begann im Jahr 1872. Für die auf österreichischem Gebiet gelegenen Abschnitte erteilte das k.k. Handelsministerium im Juli 1872 Baukonsens. Am 1. November 1874 konnte im Anschluss an die im Bau befindliche Strecke Zittau–Seifhennersdorf der erste Abschnitt von Seifhennersdorf über Eibau bis Ebersbach in Betrieb genommen werden. Am 1. Mai 1875 war auch die Fortsetzung bis Sohland fertiggestellt.

Der weitere Streckenbau verzögerte sich jedoch. Grund dafür waren vor allem die Schwierigkeiten bei der Planung der Bahnstrecke Bautzen–Schandau, die ursprünglich über das böhmische Schluckenau verlaufen sollte. Da Österreich hier jedoch die erforderliche Konzession verweigerte, musste eine neue Trassenführung ausschließlich auf sächsischem Gebiet gesucht werden. Die Strecke mündete schließlich in Wilthen in die geplante Trasse der Süd-Lausitzer Bahn ein und benutzte diese bis Neustadt in Sachsen mit. Dieser Abschnitt wurde deswegen dann zweigleisig geplant und gebaut. Eröffnet wurden die restlichen Abschnitte bis zum Bahnhof Dürrröhrsdorf der Bahnstrecke Kamenz–Pirna am 1. September 1877 gleichzeitig mit der Bahnstrecke Bautzen–Schandau.

Um die Streckenführung zu verkürzen, wurden im sächsischen Landtag 1875/76 noch die kurzen Verbindungsbahnen Oberoderwitz–Eibau und Niederneukirch–Bischofswerda genehmigt. Der Bau der Strecken begann 1877. Am 15. August 1879 (Niederneukirch–Bischofswerda) und 15. Oktober 1879 (Oberoderwitz–Eibau) wurden die Strecken in Betrieb genommen.

Für weitere Informationen zu den Strecken der Süd-Lausitzer Bahn siehe Hauptartikel:

Literatur

  • Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991, ISBN 3-344-70700-0.

Einzelnachweise

  1. Volkswirthschaftliche Zeitung. […] (Süd-Lausitzer Bahn.) Das Vaterland, 7. August 1872[1]
  2. R. G. Bl. Nr. 61/1871

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