- Bahnstrecke Haifa–Akko
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Haifa–Akko Streckenlänge: 20,2 km Spurweite: 1.050 mm Spurweite (ab 1937): 1.435 mm (Normalspur)
(zusätzlich, Dreischienengleis bis 1948)Legende0,0 Haifa-Mizrah Bahnstrecke Haifa–Dar'a 5,4 Qishon 9,1 Kiryat Motzkin 17,4 Mishmar Hayam 19,1 Na’am HBT nach Naharija 20,2 Akko-HR Die Bahnstrecke Haifa–Akko wurde seitens der Hedschasbahn und deshalb in der Spurweite von 1050 mm errichtet. Sie verband zwei wichtige Siedlungszentren Palästinas. Heute ist sie zum größten Teil in der Bahnstrecke Naharija–Be’er Sheva aufgegangen.
Geschichte
Nachdem die Bahnstrecke Haifa–Dar'a sich als wirtschaftlicher Erfolg erwies, verlängerte das Osmanische Reich sie 1911–1913 um 18 km von Haifa nach Akko. Dazu verwendet wurde Material, das 1908 für die geplante Verlängerung der Hedschasbahn von Medina nach Mekka beschafft und in Haifa eingelagert worden war, nachdem die Verlängerung der Hedschasbahn aus politischen Gründen nicht mehr umgesetzt wurde.
Im Ersten Weltkrieg besaß für die osmanische Regierung höchste Priorität, die den Briten gegenüberliegenden Garnisonen im Grenzgebiet zu Ägypten auf dem Landweg zu versorgen. Stoßrichtung der osmanischen Truppen war der Suezkanal, der für britische Schiffe unbenutzbar gemacht werden sollte. Dazu musste die Eisenbahn so weit wie möglich heran geführt werden. Da die Zufuhr von Baumaterial aus Europa nicht möglich war, wurde u.a. auch die Strecke Haifa–Akko 1915 demontiert, um deren Schienen und Schwellen für den militärischen Einsatz im Süden wieder zu verwenden.
Als nach dem Ersten Weltkrieg vermehrt Juden nach Palästina einwanderten, ließen sie sich schwerpunktmäßig im Bereich von Haifa und Akko nieder. Die Strecke zwischen den beiden Städten wurde 1919 von den Palestine Railways (PR) wieder errichtet. Dieser Abschnitt verzeichnete den dramatischsten Anstieg im Verkehrsaufkommen Palästinas. 1937 bedienten täglich 7 Züge die Strecke und 10 Züge verkehrten zusätzliche zwischen Haifa und Kiryat Motzkin.
Da im Zuge des Ersten Weltkriegs die britische Armee eine normalspurige Strecke über die Sinai-Bahn bis nach Haifa verlegt hatte, entschied sich die PR 1937, die Strecke bis Kiryat Motzkin als Dreischienengleis auszubauen, wo sich Einrichtungen des britischen Militärs befanden.
Im Zweiten Weltkrieg war die Strecke Ausgangspunkt der normalspurigen Bahnstrecke Haifa–Beirut–Tripoli, die wiederum im Auftrag des britischen Militärs entstand. Die Strecke wurde ab September 1941 durch Eisenbahn-Militär-Kontingente aus dem Britischen Commonwealth und Zivilingenieure gebaut. Das Dreischienengleis von Haifa nach Akko wurde bis Na'aman Junction genutzt und von dort die normalspurige Strecke nach Norden weiter geführt. Deren Abschnitt Haifa-Beirut ging im August 1942 in Betrieb. Der zivile Betrieb wurde am 1. Juli 1945 bis Naharija freigegeben.
Nach der durch den Palästinakrieg verursachten Unterbrechung des Verkehrs und der Unabhängigkeit des neuen Staates Israel übernahmen die Israel Railways auch die Strecke Haifa-Akko. Der schmalspurige Betrieb wurde nicht mehr aufgenommen und die Strecke nun als Teil der entstehenden Nord-Süd-Hauptverbindung, der Bahnstrecke Naharija–Be’er Sheva, der Israel Railways betrieben. Dabei wurde der alte Kopfbahnhof in Akko aufgegeben und ein neuer Durchgangsbahnhof östlich der Stadt neu eingerichtet, der in den letzten Jahren ausgebaut wurde.
Literatur
- Paul Cotterell: The Railways of Palestine and Israel. Tourret Books, Abingdon 1986, ISBN 0-905878-04-3.
- Walter Rothschild: Arthur Kirby and the last years of Palestine Railways 1945–1948. Selbstverlag, Berlin 2009 (Zugleich: Diss. King's College, London 2007).
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