Balduin, der Trockenschwimmer

Balduin, der Trockenschwimmer
Filmdaten
Deutscher Titel Balduin der Trockenschwimmer
Originaltitel Le Petit Baigneur
Balduin der trockenschwimmer.svg
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1968
Länge 96 Minuten
Altersfreigabe FSK 6
Stab
Regie Robert Dhéry
Drehbuch Claude Clèment, Robert Dhéry
Produktion Robert Dorfmann, Maurice Jacquin, Bertrand Javal
Musik Gérard Calvi
Kamera Jean Tournier
Schnitt Albert Jurgenson
Besetzung
  • Louis de Funès: Louis-Phillippe Fourchaume
  • Robert Dhéry: André Castagnier
  • Andréa Parisy: Marie-Béatrice Fourchaume
  • Franco Fabrizi: Marcello Cacciaperotti
  • Colette Brosset: Charlotte Castagnier
  • Michel Galabru: Scipio
  • Jacques Legras: Pfarrer Henri Castagnier
  • Pierre Dac: Minister
  • Michèle Alexandre: Ministergattin
  • Nicole Vervil: Francis Mutter
  • Phillipe Dumat: Schaffner Ralston
  • Henri Génès: Bauer
  • Pierre Tornade: Scheinwerfermann
  • Gérard Calvi: Kapellenleiter

Balduin der Trockenschwimmer ist eine französische Filmkomödie aus dem Jahr 1968 mit Louis de Funes und Robert Dhéry. Letzterer führte auch Regie. Der Film ist auch unter dem Titel „Der kleine Sausewind“ bekannt. Der Film startete am 22. Mai 1968 in den bundesdeutschen Kinos.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Angestellten einer kleinen Bootswerft für Sportjachten zittern vor Louis-Phillippe Fourchaume: der Firmenchef ist ein jähzorniger und cholerischer Zeitgenosse, der seine Mitarbeiter des Öfteren lautstark beschimpft. Als André Castagnier, ein etwas tollpatschiger Konstrukteur, beim Stapellauf eines neuen Schiffes dieses während der Sekttaufe zum Kentern bringt, bekommt er die volle Wirkung von Fourchaumes Zorn zu spüren und wird fristlos entlassen.

Als sich wenig später herausstellt, dass Castagnier mit dem Designentwurf des Segelbootes „Der kleine Wasservogel“ (franz.: „Le petit baigneur“, daher der Originaltitel) einen bedeutenden Preis gewonnen hat, ist guter Rat teuer. Denn Fourchaume braucht den Segler und Castagnier, um einen lukrativen Großauftrag zu ergattern. Notgedrungen muss der Choleriker zu Kreuze kriechen, um seinen Chefkonstrukteur zurück zu gewinnen.

Gemeinsam mit seiner Frau Marie-Beatrice macht Fourchaume sich zu Castagnier auf, der an einem Küstenstrich mit seiner (nahezu ausschließlich rothaarigen) Familie lebt. Da Fourchaumes aufbrausendes Temperament Castagniers Sippschaft bekannt ist, wird er sehr reserviert und teils feindselig empfangen. Zudem mischt sich der italienische Bootsbauer Cacciaperotti in die Verhandlungen ein, welcher Castagnier ebenfalls gern verpflichten möchte.

Im Verlauf der nun folgenden Handlung versuchen die beiden Industriellen Castagnier mit aller Macht auf ihre jeweilige Seite zu ziehen, was teilweise in heillosem Chaos endet. Schließlich gelingt es aber Fourchaume, über seinen Schatten zu springen, sich mit Castagnier wieder zu versöhnen und ihn in die Firma zurückzuholen.

Am Ende sieht man, dass Fourchaume und Castagnier als gleichwertige Partner die Werft weiterführen. Bei einer neuerlichen Schiffstaufe kentert (augenscheinlich durch Castagniers Einwirken) wiederum ein Schiff. Fourchaume erleidet eine neuerliche Wutattacke und jagt hinter Castagnier her, der mit seiner Familie flüchtet. Alles ist wieder beim Alten …

Trivia

  • Nicht nur Castagnier – Darsteller und Regisseur Robert Dhéry wirkte bei der Produktion vor und hinter der Kamera mit. Gérard Calvi, der die Filmmusik verantwortlich gefertigt hat, spielt eine kleine Rolle als Leiter einer Musikkapelle.
  • Bekannteste Szene des Filmes ist die Predigt von Pfarrer Castagnier in einer baufälligen Kirche, wobei dieser mit den Tücken der maroden Inneneinrichtung zu kämpfen hat.
  • Die deutsche Fassung des Filmes wurde um zirka fünf Minuten gekürzt. Es fehlen zwei Handlungsstränge: zum einen ist die Szene mit de Funes und dem führerlosen Traktor im Original etwas länger, zum anderen fehlt eine Sequenz, bei der Fourchaume verschiedene von Castagnier verunstaltete Bilder von sich findet. Er reißt sich angesichts des Schmusekurses aber zusammen und agiert ferner, als spiele er verzückt auf einer imaginären Geige.
  • Wie zur damaligen Zeit bei einigen ausländischen Filmen üblich, wurden auch bei „Balduin der Trockenschwimmer“ zwei unterschiedliche deutsche Synchronversionen gefertigt: eine BRD- und eine DDR-Fassung. „Le petit baigneur“ ist eine der wenigen Ausnahmen, bei der die DDR – Synchronisation (hier sprach Willi Narloch de Funes) auch in Westdeutschland für die Vermarktung in Kino und TV verwendet wurde. Die BRD - Fassung existiert allerdings unter dem Titel „Der kleine Sausewind“ in einer Super 8 – Version. Hier ist de Funes Standardsprecher Gerd Martienzen zu hören. Diese Version ist sehr rar und daher unter den deutschen Fans des Schauspielers äußerst begehrt.

Kritik

„Komischer Film, der seinen anfänglichen Witz nicht ganz halten kann und einige Längen aufweist, in dem man sich aber doch einigermaßen unbeschwert amüsieren kann. Für Freunde des französischen Erzkasperls Louis de Funès.“

Evangelischer Filmbeobachter, Kritik Nr. 261/1968

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