- Belships
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Belships ASA Rechtsform public limited company ISIN NO0010322100 Gründung 1918/1935 Sitz Oslo, Norwegen Leitung Asbjørn Larsen, Vorstandsvorsitzender Bilanzsumme 104,7 Mio. US-Dollar (2008)[1] Branche Schifffahrt Website www.belships.com (englisch) Das norwegische Reedereiunternehmen Belships besteht seit 1918 und gilt als Wegbereiter der Schwergutschifffahrt. Heute beschäftigt sich die Reederei mit der Trocken- und Tankschifffahrt, sowie im Schiffsmanagement.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gründungsjahre
1918 gründete Christen Smith, ein ehemaliger Offizier der norwegischen Marine, die Reederei Belships. Die ersten beiden Schiffsneubauten, Belgot und Belfri, wurden 1920 und 1921 abgeliefert, aber schon 1921 im Zuge der Schifffahrtskrise aufgelegt. Anfang der 1920er-Jahre stieg das Ladungsaufkommen an Lokomotiven und Eisenbahnwaggons aus Europa und den Vereinigten Staaten, die nach Südamerika und Asien verschifft wurden. Lokomotiven wurden seinerzeit nach dem Bau wieder in ihre Bestandteile zerlegt, um nach der Verschiffung über See im Bestimmungsland erneut wieder zusammengebaut zu werden. Das britische Unternehmen Armstrong, Whitworth & Company erhielt kurz nach dem Ende des Ersten Weltkrieg den Auftrag zur Lieferung von 200 schweren Tenderlokomotiven für die Belgische Staatsbahn. Smith überzeugte den Konzern von den Vorteilen der Verladung kompletter Lokomotiven und ließ daraufhin die beiden aufgelegten Schiffe Belgot und Belfri zu Schwergutschiffen mit zwei großen Luken und leistungsstarkem Ladegeschirr umbauen. Lokomotiven konnten auf diese Weise schon etwa einen Tag nach dem Anlandsetzen betriebsbereit sein. Smith hatte auf diese Weise ein neues Segment im Frachtenmarkt begründet.
Die ersten Schwergutfrachter
Bald darauf erhielt Smith den Auftrag zur Verschiffung einer größeren Anzahl von Lokomotiven für das im Ausbau befindliche Eisenbahnnetz Britisch-Indiens. Er reiste zunächst nach Bombay, um die örtlichen Gegebenheiten zu untersuchen und orderte daraufhin den ersten eigens für den Schwerguttransport konstruierten Schiffsneubau bei der renommierten Newcastler Werft Armstrong, Whitworth & Company. Der Entwurf der Beldis, des weltweit ersten eigens entwickelten Schwergutschiffs, ging noch einen Schritt weiter als bei den Schiffen Belgot und Belfri. Das Motorschiff Beldis verfügte über drei Laderäume mit großen Luken und verstärkter Tankdecke, neun Schwergut-Ladebäume und acht Ladewinden. Mit einer Tragfähigkeit von 3400 Tonnen war es außerdem auf den Transport extrem schwerer oder besonders sperriger Ladungen an Deck vorbereitet.
Bis zum Ende des Jahrzehnts verfügte die Reederei über sechs neuerbaute Schwergutfrachter. Diese seinerzeit noch ohne vergleichbare Mitbewerber eingesetzte Flotte wurde zunehmend auch für andere als Eisenbahntransporte eingesetzt. So wurden beispielsweise auch Schwerguttransporte für die wachsende Erdölindustrie durchgeführt. Ein weiterer Vorteil war die Möglichkeit, Häfen ohne oder mit unzureichender Infrastruktur bedienen zu können.
In den 1930er-Jahren geriet die Reederei Christen Smith’s in der Folge der Weltwirtschaftskrise und der Kosten des Flottenausbaus in eine tiefgreifende finanzielle Krise. Nach Restrukturierung und Kreditverhandlungen konnte das Unternehmen überleben, 1935 folgte die Umwandlung in die neugegründete Belships Company Limited Skibs-A/S, die zwei Jahre später an die Börse ging. Auf der Eignerseite stieg während des Umbaus die seit über einem Jahrhundert in der Schifffahrt involvierte Lorentzen-Familie in die Unternehmensführung ein.
Zweiter Weltkrieg
Der Reedereigründer Christen Smith starb im Sommer 1940, noch vor dem Einmarsch deutscher Truppen in Norwegen. Auf Seiten der Alliierten waren die „Belships“ indessen von besonders großem Wert, da während der Kriegsjahre viele schwere Kriegsgüter transportiert werden mussten. Wie groß die Bedeutung war, lässt sich daran ermessen, dass der Begriff „Belship“ während der 1930er- und 1940er-Jahre im angelsächsischen Sprachraum zum Synonym für Schwergutschiffe wurde. Die Reederei musste nach Kriegsende mit den britischen Behörden darum streiten, den Gebrauch des Begriffs auf heavy lift ships zu ändern.
Die Nachkriegsjahre bis zur Aufgabe der Schwergutfahrt
Die Aufbaujahre nach dem Krieg zeigten sich durch den weltweit großen Wiederaufbaubedarf auch für Belships als äußerst erfolgreich. Neue Schwergutschiffe wurden bestellt und der Koreakrieg verstärkte die Nachfrage Anfang der 1950er-Jahre ein weiteres Mal. Die Brüder Jørgen Johannes, Axel und Frithjof Lorentzen hatten die Unternehmensführung übernommen und änderten den Fokus der Belships-Reederei im Laufe der nächsten Jahre von Christen Smiths’ technischer Herangehensweise zu einem stärker marktorientierten Ansatz.
Im Laufe der 1960er-Jahre war ein Großteil des kriegsbedingten Wiederaufbaus fertiggestellt, wodurch sich eine Verringerung der Schwergut-Transportnachfrage abzeichnete. Weitere Faktoren, die den Transportbedarf weiter verringerten, waren mehr und mehr mit leistungsstärkerem Ladegeschirr wie Stülcken-Schwergut-Ladebäumen oder Kränen ausgestattete konventionelle Linienfrachtschiffe, sowie der von Protektionismus begleitete Aufbau eigener Flotten vieler neuer Nationalstaaten. Belships verkaufte 1972 sein letztes Schwergutschiff und verließ das Marktsegment, das es ein halbes Jahrhundert zuvor selbst geschaffen hatte.
Neuausrichtung
Seit den 1960er-Jahren begann Belships seine Aktivitäten auf die Tank- und Trockenschifffahrt, sowie auf die Kühlschifffahrt und den Autotransport auszuweiten. Als die erste Ölkrise der frühen 1970er-Jahre die Schifffahrt traf, war man in der Trockenfahrt, besonders in der Holzfahrt, überwiegend aber auf den Betrieb großer Tanker fokussiert.
Nacheinander brachen sowohl der Tankermarkt, als auch der Bulkmarkt zusammen. Verschlimmert wurde die Krise für Belships durch eine Reihe von neugeorderten Schiffen, für die zu diesem Zeitpunkt keine Beschäftigung zu finden war. So wurde der 1975 gebaute Turbinentanker Belfri mit 311.000 Tonnen Tragfähigkeit nach fünfjähriger Charter zu billigen Raten zunächst aufgelegt und später verschrottet. Die Reederei stand vor der Entscheidung, das Geschäft mit Unterstützung des staatlichen Guarantee Institute for ships and drilling vessels weiterzuführen, oder den Verlust selber zu tragen. Man entschied sich für die letzteres, veräußerte eine Reihe von Schiffen zu einem Bruchteil des ehemaligen Wertes und verschwand wieder aus dem Tankergeschäft.
Zum Ende der 1970er-Jahre besserten sich die Raten wieder. Belships begann eine Neuausrichtung auf Handysize-Massengutschiffe mit rund 35–40.000 Tonnen Tragfähigkeit und beteiligte sich nach den 1960er-Jahren erneut wieder im neu aufgelegten Western Bulk Carriers Pool. Darüber hinaus engagierte man sich mit einigen großen Schüttgut- und OBO-Schiffen am Zeitchartermarkt.
1980er-Jahre bis heute
Während eines Ratentiefs zu Beginn der 1980er-Jahre erwarb Belships mit Partnern in kurzer Zeit eine Reihe von Handysize-Bulkschiffen. Die Zukäufe war mit einem großen Risiko verbunden, da sie die Kapitaldecke des Unternehmens bis zur Grenze ausschöpften, wurden aber bald durch steigende Raten belohnt. Die Zukäufe hatten das Unternehmen jedoch stärkeren Währungsrisiken ausgesetzt, als zunächst von der Führung angenommen, was zu einem Aktien-Kaufangebot führte, auf das aber schließlich nur fünf Prozent der Anteilseigner eingingen. Bis Mitte der 1990er-Jahre partizipierten Reederei und Western Bulk Carriers von der steigenden Ratenentwicklung im Handysize-Segment und bauten im Lauf der 1990er-Jahre ihre Beteiligung an Produktentankern und Panamax-Schiffen aus.
Heute wirken bereits die Enkel der Lorentzen-Brüder an der Unternehmensführung mit
Die Schiffe der Reederei Belships
Schiffstyp Name Baujahr Tragfähigkeit (tdw) Bereederungszeit Dampfer
Belgot
1920
3400
1920-1929
Dampfer
Belfri
1921
3400
1921-1934
Motorschiff
1924
3440
1924-1936
Motorschiff
Belnor
1926
3940
1926-1956
Motorschiff
Belray
1926
4904
1926-1959
Motorschiff
Belpareil
1926
10.282
1926-1965
Motorschiff
Beljeanne
1926
10.282
1926-1937
Motorschiff
Belmoira
1928
4518
1928-1940
Motorschiff
Belpamela
1928
4518
1928-1947
Dampfer
Beldagny
1930
7100
1933-1938
Turbinenschiff
Beljeanne
1946
10.330
1947-1964
Dampfer
MotorschiffChristen Smith
Belforest1947
7420
1947-1968
1968-1972Motorschiff
Belocean
1947
9830
1947-1968
Dampfer
Belevelyn
1948
7850
1948-1954
Motorschiff
Belbetty
1949
5100
1949-1969
Dampfer
Belfri
1943
10.650
1949-1960
Motorschiff
Belkarin
1954
6758
1954-1972
Motortankschiff
Belfast
1955
19.004
1955-1970
Motorschiff
Bellis
Bellully1955
7000
1955-1967
1967-1970Motorschiff
Belevelyn
1957
7000
1957-1972
Motorschiff
Bellully
1957
13.400
1957-1959
Motortanker
Belstar
1958
15.350
1958-1964
Motorschiff
Belnor
1959
15.260
1959-1968
Motorschiff
Belvera
1959
15.250
1957-1967
Motortanker
Belfri
1951
24.700
1962-1969
Motorschiff
Belisland
1963
15.300
1963-1970
Motortanker
Belmaj
1964
50.210
1964-1971
Motorschiff
Belnippon
1964
6150
1964-1973
Motorschiff
Belcargo
1966
17.700
1966-1973
Motorschiff
Belblue
1968
18.420
1968-1975
Motorschiff
Belocean
1968
17.900
1968-1975
Motorschiff
Belnor
1971
37.800
1971-1977
Motorschiff
Belstar
1972
37.800
1972-1988
Motorschiff
Belobo
1974
78.080
1974-1985
Turbinentanker
Belfri
1975
311.440
1975-1976
Motorschiff
Belcargo
1975
108.700
1974-1994
Motorschiff
Belnor
Stove Campbell
Western Bell1977
38.050
1983-1986
1986-1987
1987-1987Motorschiff
Belwood
1985
39.240
1985-1993
Motorschiff
Beltimber
1985
39.260
1985-1993
Motorschiff
Belforest
1985
39.220
1985-1993
Motorschiff
Jessie Stove
1972
110.340
1986-1988
Motorschiff
Norbella
Western Traveller
Western Trust1982
45.508
1986-1995
1995-1996
1997-1997Motorschiff
Western Tiger
1984
37.180
1987-2000
Motorschiff
Western Avenir
1984
36.995
1989-1995
Motorschiff
Western Trial
1974
38.410
1989-1991
Motorschiff
Western Leopard
1984
34.607
1989-1992
Motorschiff
Western Friend
1982
45.526
1989-1996
Motorschiff
Western Lion
1984
34.607
1990-1992
Motorschiff
Belisland
Western Key1985
42.083
1990-1995
1995-1999Motorschiff
Western Bell
1991
42.004
1991-1996
Motorschiff
Belstar
1992
43.419
1992-2001
Motortanker
Belgrace
1984
43.534
1993-2004
Motorschiff
Western Shore
1984
43.296
1993-1996
Motorschiff
Western Ocean
1995
47.460
1995-1995
Motorschiff
Western Tide
1995
45.406
1995-2003
Motorschiff
Belanja
1995
28.840
1995-1998
Motortanker
Magnolia
1983
84.656
1995-2001
Motorschiff
Belnor
1996
47.369
1996-2007
Motorschiff
Western Transporter
1996
45.402
1996-2001
Motortanker
Beltrader
1983
40.520
1996-1999
Motorschiff
Western Orion
1996
47.639
1996-2001
Motorschiff
Western Ondina
Ondina1996
47,639
1996-2004
2004-Motorschiff
Super Adventure
IVS Super Adventure
Super Adventure1996
28.630
1996-2002
2002-2003
2003-Motorschiff
Super Challenge
IVS Super Challenge
Super Challenge1996
28.581
1996-2002
2002-2003
2003-Motorschiff
Belmaj
1990
149.519
1997-2003
Gastanker
Yarrow
1982
7500
1997-1998
Motorschiff
Western Iris
1998
42.556
1998-2004
Motorschiff
Western Island
1998
42.556
1998-2004
Motorschiff
Western Opal
Stove Tradition1998
46.223
1998-2001
2001-Motorschiff
Western Olivin
Stove Transport1998
46.223
1998-2001
2001-Motorschiff
Belguardian
1987
43.435
1998-2005
Motorschiff
Western Onyx
Stove Campbell1999
46.223
1999-2001
2001-Motorschiff
Western Obelisk
Stove Trader1999
46.223
1999-2001
2001-Motorschiff
Lake Harumi
2006
55.699
-2007
Motorschiff
Virana
1979
42.424
-2007
Motorschiff
Bulkavenir
2002
50.399
-2007
Motorschiff
Cypress Pass
1988
12.763
2007-2008
Motorschiff
Triton Osprey
2007
81.448
-2007
Weblinks
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