- Benjamin Mazar
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Benjamin Mazar geboren als Binyamin Zeev Maisler (* 28. Juni 1906 in Ciechanowiec, Polen; † 9. September 1995 in Jerusalem) war einer der ersten israelischen Historiker und der "Vater" der biblischen Archäologie im Heiligen Land.
Leben
Maisler studierte in den 1920er Jahren Archäologie und Assyrologie an den Universitäten in Berlin und Gießen, wo er promoviert wurde. 1929 wanderte er in das britische Mandatsgebiet Palästina aus, wo er 1932 in Bet Sche'arim an den Ausgrabungen der Katakomben teilnahm. Diese Ausgrabungen der Katakomben aus dem 2. bis 4. Jahrhundert nach Christus waren die ersten, die unter jüdischer Leitung in Palästina stattfanden. Man vermutete unter anderen dort auch das Grab des Rabbi Judah haNasi. In den 1940er Jahren veröffentlichte Maisler einen Atlas der historischen biblischen Stätten Palästinas.
Ab 1943 lehrte er an der Hebräischen Universität Jerusalem. Von 1951 bis 1977 war Mazar Professor für Biblische Geschichte und Archäologie an der Hebräischen Universität. 1952 wurde er deren Rektor und ab 1953 für acht Jahre der Präsident der Universität. In dieser Zeit nahm Maisler den hebräischen Namen Mazar an. Mazar war Gründer des Archäologischen Rates von Israel und Vorsitzender der Israel Exploration Society. Mazar war am Ausbau des Campus der Hebräischen Universität in Givat Ram und an der Einrichtung und Fertigstellung der Hadassah-Medical School und des dortigen Krankenhauses beteiligt.
Mazar begann 1948 mit den Ausgrabungen in Tell Qasile im heutigen Stadtgebiet von Tel Aviv. Dies war eine Stadt der Philister. Eine weitere Ausgrabung leitete er in En Gedi in der Nähe des Toten Meeres. Zwischen 1968 und 1978 war er für die Ausgrabungen südlich des Tempelbergs und an der südwestlichen Ecke des Tempelbergs verantwortlich, wo umfangreiche Reste des Zweiten Tempels gefunden wurden.[1]
Mazar ist der Schwager des dreimaligen Präsidenten Israels Jitzchak Ben Zwi. Aus Mazars Familie stammen weitere israelische Archäologen, so zum Beispiel sein Sohn Ory Mazar, seine Enkelin Eilat Mazar, sein Enkel Dan Mazar (der 2002 in London zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde[2]) und sein Neffe Amihai Mazar.
Ehrungen
- 1968: Israel-Preis für seine Studien über das Judentum
- 1968: Yakir Yerushalaim-Preis
Werke (Auswahl)
- Untersuchungen zur alten Geschichte und Ethnographie Syriens und Palästinas, Gießen 1930 (= Dissertation)
- Historical Atlas of Palestine, Szapiro,Tel Aviv 1942
- mit Moshe Davis: The Illustrated History of the Jews, Harper & Row, New York 1963
- zusammen mit Trude Dothan und I. Dunayevsky: En-Gedi: The First and Second Seasons of Excavations, 1961 - 1962; Department of Antiquities and Museums in the Ministry of Education and Culture, Jerusalem 1966
- World History of the Jewish People, Volume 2, Allen, London 1971
- Archäologie auf den Spuren des Christentums: Neue Ausgrabungen in Jerusalem, Pawlak, Herrsching 1988 ISBN 3-88199-383-5
- zusammen mit Eilat Mazar: Excavations in the South of the Temple Mount. The Ophel of Biblical Jerusalem, Qedem: Monographs of the Institute of Archaeology, The Hebrew University of Jerusalem, No. 29 1989 ISSN 0333-5844
- Sammlung von Artikeln zum 85. Geburtstag
- Biblical Israel: State and People, edited by Shmuel Aḥituv; Magnes Press, The Hebrew University, Jerusalem together with the Israel Exploration Society 1992 ISBN 965-223-797-3
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Excavations in the South of the Temple Mount. The Ophel of Biblical Jerusalem, siehe oben: Werke
- ↑ Bericht zur Verurteilung von Dan Mazar
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