Bernd von Brauchitsch

Bernd von Brauchitsch
Bernd von Brauchistsch als Zeuge bei den Nürnberger Prozessen.

Bernd von Brauchitsch (* 30. September 1911 in Berlin; † nach 1974) war ein deutscher Offizier.

Leben

Bernd von Brauchitsch wurde als ältester Sohn des späteren Oberbefehlshabers des Heeres und Generalfeldmarschalls Walther von Brauchitsch und dessen erster Frau Elisabeth, geborene von Karstedt, geboren.

1932 trat von Brauchitsch in ein Reiterregiment der Reichswehr ein und wurde 1934 zum Leutnant befördert. 1935 trat er zur Luftwaffe über, in der er zum Piloten ausgebildet wurde, und diente zuletzt als Staffelkapitän. Bei Kriegsausbruch besuchte der die Luftkriegsakademie in Berlin-Gatow, nach deren Abschluss er als Hauptmann zum Chefadjutanten des Oberbefehlshabers der Luftwaffe Hermann Göring, ernannt wurde. Diesen Posten bekleidete er bis zum Kriegsende, zuletzt im Rang eines Obersten. 1944 wurde ihm von Göring das Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen in Gold mit Brillanten verliehen. Er wurde Ende April 1945 zusammen mit Göring in Berchtesgaden von der SS verhaftet, die den Befehl hatte, diesen und seine Familie und nähere Mitarbeiter nach der Kapitulation Berlins zu erschießen. Dieser Befehl wurde jedoch von den Wachen nicht ausgeführt.

Im Mai 1945 nahm von Brauchitsch in Görings Auftrag mit der 36. US-Division der 7. amerikanischen Armee Kontakt auf, um als Unterhändler Verhandlungen aufzunehmen. Als Bevollmächtigter Görings teilte er dieser mit, dass Göring den Krieg als beendet betrachte und bereit sei, sich zu ergeben. Anschließend wurde von Brauchitsch von den Alliierten in Kriegsgefangenschaft genommen, aus der er um 1948 wieder entlassen wurde. Am 12. März 1946 wurde er im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher als Zeuge vernommen.

In der Nachkriegszeit war von Brauchitsch Manager der Nord-Westdeutschen Bau- u. Montage GmbH und ab 1956 Mitglied des Aufsichtsrates der von den Krupp-Brüdern Berthold und Harald von Bohlen und Halbach gegründeten Bohlen Industrie GmbH, später AG. 1961 wurde er geschäftsführender Direktor der von den beiden Krupp-Brüdern erworbenen Jurid Werke GmbH in Glinde bei Hamburg, einer Schwestergesellschaft der WASAG. Siehe Literatur zur Wasag.

  • Horst Kliemann: Who's who in Germany, Bd. 1, 1974, S. 183.
  • Wolfram Fischer: WASAG. Die Geschichte eines Unternehmens von 1891 - 1966, Seite 232. Duncker & Humblot, Berlin 1966.

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