- Bogd Khan
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Der Bogd Khan (mongolisch Богд Хан), mit vollem Namen Ngawang Lobsang Chökyi Nyima Tendzin Wangchug (mongolisch Агван лувсан чойжинн ямданзан ванчүг, Arwan Luwsan Tschoidschin Jamdanzan Wantschüg; tibetische wylie: ngag dbang blo bzang chos kyi nyi ma bstan 'dzin dbang phyug, * 1869/1870 in Lhasa; † 17. April 1924 in Urga) war der achte Jebtsundamba Khutukhtu, also das religiöse Oberhaupt des Buddhismus in der Mongolei. Nach dem Zusammenbruch der Qing-Dynastie wurde er im Dezember 1911 zum Bogd Khan, dem Herrscher der nun unabhängigen äußeren Mongolei ernannt. Obwohl er ein Lama war, hatte er eine Frau, Dondogdulam, die als „Ekh Dagina“ bekannt wurde und 1923 starb.
Leben
Der Bogd Khan wurde 1869 oder 1870, nach dem Tod des siebten Jebtsundamba Khutukhtu, also des geistigen Oberhaupts der Mongolei, in Lhasa in Tibet geboren. Nach dem russischen Orientalisten Alexei Matwejewitsch Posdnejew verbrachte er die ersten Jahre seines Lebens mit seiner Mutter im Potala-Palast und kam bald darauf nach Urga, dem heutigen Ulan Bator.[1]
Nach dem Zusammenbruch der Qing-Dynastie wurde er im Dezember 1911 zum Khan, also dem Herrscher der nun unabhängigen äußeren Mongolei erhoben. Heute zeugen noch einige Bauwerke, wie etwa der Winterpalast des Bogd Khan in Ulan Baator von seiner Regierungszeit.
Als chinesische Truppen die Mongolei 1919 besetzten, wurde der Bogd Khan abgesetzt und unter Hausarrest gestellt. Nachdem der russische Monarchist Roman von Ungern-Sternberg 1921 Teile der Mongolei unterwarf, konnte er Bogd Khan befreien und wieder einsetzten. [2]
Durch die von Damdin Süchbaatar angeführten kommunistischen Revolution wurde die kurze Schreckensherrschaft von Ungern-Sternberg beendet und die Mongolei in einen kommunistischen Staat umgewandelt; der Bogd Khan wurde von der mongolischen revolutionären Volkspartei geduldet und blieb mit stark eingeschränkten Rechten bis zu seinem Tod am 17. April 1924 im Amt. 1929 verbot die Regierung die Suche nach einem neuen Trülku, also einem Nachfolger des Bogd Khan.
Der 13. Dalai Lama Thubten Gyatsho erklärte später, der 1932 in Lhasa geborene Jampel Namdröl Chökyi Gyeltshen sei eine Reinkarnation des Jebtsundamba Khutukhtu. Nach dem Ende des Kommunismus in der Mongolei wurde dieser 1999 offiziell von Tendzin Gyatsho, dem 14. Dalai Lama, als neunter Jebtsundamba Khutukhtu, also als geistiges Oberhaupt der Mongolei bestätigt.
Einzelnachweise
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