- Brandung (Film)
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Filmdaten Deutscher Titel Brandung Originaltitel Boom; Boom! Produktionsland Großbritannien Originalsprache englisch Erscheinungsjahr 1968 Länge 139 Minuten Stab Regie Joseph Losey Drehbuch Tennessee Williams, nach einem eigenen Bühnenstück Produktion John Heyman, Norman Priggen für John Heyman Productions, Moon Lake, Universal Pictures, World Film Services Musik John Barry Kamera Douglas Slocombe Schnitt Reginald Beck Besetzung - Elizabeth Taylor: Flora „Sissy“ Goforth
- Richard Burton: Chris Flanders
- Noël Coward: the Witch of Capri
- Joanna Shimkus: Miss. Black
- Michael Dunn: Rudi
- Romolo Valli: Doktor Luilo
- Fernando Piazza: Etti
Brandung ist ein britischer Spielfilm (Avantgardefilm) von Regisseur Joseph Losey aus dem Jahre 1968. Der Film ist die Adaption des 1963 uraufgeführten Schauspiels The Milk Train Doesn’t Stop Here Anymore von Tennessee Williams.
Handlung
Ort der Handlung ist eine Insel im Mittelmeer, die Zeit die Gegenwart. Flora Goforth ist eine sechsmal verwitwete, steinreiche Schriftstellerin mittleren Alters, die sich mit ihrem Dienstpersonal jeden Sommer auf ihre private Insel zurückzieht. Da sie sterben wird, diktiert sie ihrer Sekretärin Blackie in diesem Sommer – ordinär fluchend, Schnaps trinkend, Pillen einwerfend und um Spritzen bettelnd – ihre Memoiren.
Diese Situation wird unterbrochen durch das Eintreffen des alternden Dichters Chris Flanders, der die bizarre Gewohnheit hat, wie ein Todesengel sterbenden reichen Frauen einen Besuch abzustatten, um diese mit seiner Gegenwart zu verwöhnen und sich dafür an ihrer Hausbar und ihren Juwelen schadlos zu halten. Flora hat einen einzigen Freund, die „Hexe von Capri“, einen Klatsch liebenden Homosexuellen, der sie über Chris’ Motive aufklärt und sie vor ihm warnt. Flora aber duldet den Eindringling, der sie gleichermaßen abstößt wie anzieht, und erlaubt ihm, in eines der Gästehäuser einzuziehen.
Während ihre Gesundheit verfällt, gewöhnt Flora sich mehr und mehr an seine Anwesenheit. Sie erwartet den Tod eigentlich ungeduldig, die Memoiren sind aber noch nicht fertig geschrieben, und um ihn hinzuhalten, gibt sie Chris nichts zu essen und liefert sich Wortgefechte mit ihm. Erst als das Ende nicht mehr aufzuhalten ist, lädt sie ihn in ihr Schlafzimmer ein, wo sie zusammenbricht. Während er sie auf den Tod vorbereitet, nimmt er ihre kostbaren Juwelen an sich, die er nach ihrem Tod ins Meer wirft.
Produktion und Rezeption
Für die Hauptrollen waren zunächst Maria Callas und Sean Connery vorgesehen gewesen, die aber beide absagten und dann durch Taylor und Burton ersetzt wurden. Die Herstellung des in Technicolor produzierten Films kostete geschätzte 10 Mio. Dollar. Die Dreharbeiten fanden auf Sardinien und in Rom statt.
Der Film wurde in den USA am 26. Mai 1968 und in Großbritannien im Oktober 1968 uraufgeführt. Er trug zunächst den Titel Boom und wurde später, als er im Kino nicht gut anlief, in Boom! umbenannt. In den USA spielte er bis 1969 2 Mio. Dollar ein und gilt damit als der erste Film mit Elizabeth Taylor und Richard Burton, der seine Herstellungskosten nicht eingespielt hat. Die Presse, die mit der ungewöhnlichen Metaphorik des Films nichts anzufangen wusste, reagierte darauf äußerst ablehnend. Enthusiastisch verteidigt wurde er dagegen von John Waters, der Brandung als the best failed art movie ever („der beste gescheiterte Kunstfilm aller Zeiten“) bezeichnete und unter anderem darauf hingewiesen hat, dass die Rolle der Flora „die ultimative Drag Queen-Rolle“ gewesen sei. Tatsächlich wurde die Rolle in der Bühnenfassung wiederholt mit männlichen Darstellern – in den 1990er Jahren z. B. mit Rupert Everett – besetzt.
Auch Autor Tennessee Williams fand später, dass dieser Film von allen Adaptionen seiner Werke die gelungenste sei.
Weblinks
- Brandung in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Brandung bei TCM
- Boom! (1968) New York Times
- Boom! bei Rotten Tomatoes
Kategorien:- Filmtitel 1968
- Britischer Film
- Filmdrama
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