Gefährliche Brandung

Gefährliche Brandung
Filmdaten
Deutscher Titel Gefährliche Brandung
Originaltitel Point Break
Produktionsland USA, Japan
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1991
Länge 117 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Kathryn Bigelow
Drehbuch W. Peter Iliff
Produktion Peter Abrams,
Robert L. Levy
Musik Mark Isham
Kamera Donald Peterman
Schnitt Howard E. Smith
Besetzung

Gefährliche Brandung (Originaltitel: Point Break) ist ein Actionfilm aus dem Jahr 1991 von Regisseurin Kathryn Bigelow mit Patrick Swayze und Keanu Reeves in den Hauptrollen.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Bodhi ist der Kopf einer Gruppe von Surfern, die sich ihr wildes Leben aus Surfen und Fallschirmspringen durch eine Reihe von Banküberfällen finanziert. In den letzten drei Jahren gingen rund 30 blitzschnell durchgeführte Überfälle auf ihr Konto, bei denen jedoch noch nie jemand verletzt wurde. Stets sind sie innerhalb von 90 Sekunden wieder vom Tatort verschwunden. Die Bande nennt sich bei ihren Raubzügen die Ex-Präsidenten, da sie sich mit Masken von ehemaligen US-amerikanischen Präsidenten vermummen.

Die Behörden sind ratlos und haben keine brauchbaren Hinweis auf die Identität der Bankräuber. Der für Banküberfälle zuständige FBI-Agent Angelo Pappas vermutet jedoch aufgrund einiger Indizien, dass die Täter aus der Surfer-Szene kommen müssen. Er beauftragt den Neuling aus seiner Abteilung, FBI-Agent John Utah, sich als verdeckter Ermittler unter die eingeschworene Gruppe der Surfer zu mischen und die Täter ausfindig zu machen.

Utah macht sich an die Surferin Tyler heran, die ihm das Surfen beibringen soll. Da sie die ehemalige Freundin von Bodhi ist, macht er mit ihm und seiner Gruppe Bekanntschaft und gewinnt schon bald deren Vertrauen. Anfangs verdächtigt er eine Gruppe von Surfern, die als Nazis gelten und eine lange Liste von Vorstrafen haben. Bald stellt sich heraus, dass er mit seiner Vermutung falsch lag.

Er fängt nun an, sich immer mehr mit dem Lebensstil der Gruppe zu identifizieren, sich deren Adrenalin-Rausch hinzugeben und die Zwänge des Alltags zu vergessen. Utah und Tyler werden ein Paar, jedoch verschweigt er ihr seinen Auftrag und gibt an, Rechtsanwalt zu sein.

Inzwischen verdächtigt er die Gruppe um Bodhi. Als Utah zusammen mit seinem Kollegen Pappas die maskierte Gruppe bei einem Bankraub überrascht, verfolgt Utah den als Ronald Reagan maskierten Bankräuber. Als er ihm droht zu schießen, falls er nicht stehenbleiben würde, sieht er Bodhi in die Augen und schafft es nicht abzudrücken, worauf dieser entkommt.

Bodhi und die Gruppe holen am Tag darauf Utah zum Fallschirmspringen ab, danach erklärt Bodhi ihm, dass Tyler an einem geheimen Ort von ihrem Kollegen Rosie als Geisel festgehalten wird. Utah muss den letzten Überfall der Saison mitmachen, andernfalls würde Tyler getötet werden. So muss Utah mit in die Bank stürmen und die anwesenden Personen in Schach halten. Diesmal dauert der Überfall allerdings länger als die üblichen 90 Sekunden, da sie entgegen ihren Grundregeln nicht nur die Kassen ausrauben, sondern auch den Tresor. Ein Bankkunde, der sich einem Wachmann als Polizist offenbart, greift schließlich zur Pistole, tötet einen der Bankräuber und verwundet einen zweiten schwer, bevor er dann von Bodhi erschossen wird. Bodhi schlägt Utah nieder und flüchtet mit dem Rest der Bande.

Sie wollen in einem Privatflugzeug nach Mexiko fliehen. Utah und Pappas fangen sie am Flughafen ab und liefern sich mit ihnen eine Schießerei bei der Pappas und ein weiterer Räuber erschossen werden. Bodhi, sein verletzter Bandenkollege Roach und Utah fliegen mit der Maschine ab. Bodhi und Roach springen mit den einzigen beiden Fallschirmen aus dem Flugzeug. Utah stürzt sich im freien Fall hinterher. Es gelingt ihm, Bodhi zu umklammern. In letzter Sekunde kann er den Fallschirm ziehen und beide schlagen hart auf mexikanischem Boden auf. Auch Roach ist am Boden angekommen, allerdings inzwischen verblutet. Rosie kommt mit seiner Geisel Tyler hinzu und lässt diese auf Befehl von Bodhi nun frei. Utah muss aufgrund seines verletzten Knies tatenlos zusehen wie Bodhi entkommt.

Einige Zeit später sieht man Bodhi einsam im Unwetter am Strand von Bells Beach in Australien, wo er die sich auftürmenden Wellen beobachtet. Da ein Hurrikan aufzieht, haben alle anderen Surfer den Strand bereits verlassen. Utah hat ihn nach langer Suche rund um den Globus aufspüren können, da Bodhi ihm erzählt hatte, dass er eines Tages auf einer Superwelle eines großen, sich nur rund alle 50 Jahre ereignenden Sturms, surfen wolle. Anstatt ihn den sich nähernden Polizisten auszuliefern, gewährt er ihm seinen letzten Ritt auf einer der inzwischen gigantischen Wellen – was Bodhis sicheren Tod erahnen lässt. Als Bodhi die Welle reitet, wirft Utah seine FBI-Marke in den Sand und geht davon.

Hintergrund

  • Der Originaltitel point break stammt aus der Surfersprache und bezeichnet eine Landspitze oder -zunge, die das Brechen einer Welle verursacht.[1]
  • Der Name von Patrick Swayzes Figur bezieht sich auf den Buddhismus (siehe Bodhi und Bodhisattva).
  • Bei den Überfällen werden die Masken der folgenden US-amerikanischen Präsidenten verwendet: Ronald Reagan, Lyndon B. Johnson, Richard Nixon und Jimmy Carter.
  • Die deutsche Synchronisation verändert den Inhalt der Texte sehr stark: So wird beispielsweise selbst in einer Szene, in der die Schauspieler Masken aufhaben und es somit auch nicht nötig wäre, einen Text zu verwenden, der den Lippenbewegungen ähnelt, aus der Verabschiedung des Bankräubers in der Nixon-Maske „I'm not a crook“ („Ich bin kein Gauner“, was eine tatsächliche Aussage von Präsident Nixon während der Watergate-Affäre war[2]) in der deutschen Version „Ich segne euch, meine Kinder“.
  • Die Produktionskosten wurden auf rund 24 Millionen US-Dollar geschätzt. Der Film spielte in den Kinos weltweit rund 83 Millionen US-Dollar ein, davon rund 43 Millionen US-Dollar in den USA.
  • Der Film wurde komplett in den USA gedreht (in Kalifornien, Oregon, Utah und auf Hawaii). Die Dreharbeiten begannen am 9. Juli 1990 und endeten am 24. Oktober 1990.
  • Kinostart in den USA war am 12. Juli 1991, in Deutschland am 19. September 1991.

Kritiken

„Ästhetischer Actionreißer von Peckinpah-Epigonin Kathryn Bigelow, in dem v.a. Patrick Swayze in der Rolle eines Surf-Gurus überzeugt.“

Blickpunkt:Film

„Sauberer, mystisch angehauchter Action-Film von James Terminator Camerons Ex-Gattin Kathryn Bigelow.“

Heyne Filmlexikon

„„Gefährliche Brandung“ ist ein gut unterhaltender, spannender und exzellent fotografierter Popcorn-Film, der auch nach fünfzehn Jahren gut konsumierbar ist.“

Martin Soyka: Filmstarts [3]

„Mit schnellen Sprüngen hetzt sie Keanu Reeves ("My Private Idaho") und den fast nicht wiederzuerkennden Patrick Swayze ("Ghost") von Höhepunkt zu Höhepunkt. Fast scheint es, als würde die etwas holprige Handlung gar nicht interessieren. Wie die Surfgang des Films sucht die Bigelow nach immer neuen Adrenalinstößen. Dabei gelingt ihr erneut eine prächtig durchkomponierte Oper aus Emotion und Gewalt.“

Kino.de [4]

Auszeichnungen

  • Bei den MTV Movie Awards 1992 gewann Keanu Reeves einen Preis in der Kategorie “Most Desirable Male” („begehrenswertester Mann“), Patrick Swayze war in dieser Kategorie ebenfalls nominiert. Der Film war zudem für die beste Actionszene (“Best Action Sequence”) nominiert – für die Sequenz des zweiten Fallschirmsprunges, in der Utah Bodhi fängt.

Weitere Filme

  • Ein ausschließlich in australischen Kinos im Jahre 2003 veröffentlichter Film mit dem Originaltitel Liquid Bridge erschien 2006 in Deutschland auf DVD unter dem Titel Gefährliche Brandung 2.[5] Dieser hat jedoch bis auf den Titel nichts mit diesem Film zu tun.

Einzelnachweise

  1. w:EN:Surf break (englisch)
  2. http://www.washingtonpost.com/wp-srv/national/longterm/watergate/articles/111873-1.htm
  3. Kritik auf Filmstarts.de, abgerufen am 4. September 2011
  4. Kritik auf kino.de, abgerufen am 4. September 2011
  5. Gefährliche Brandung 2 im Lexikon des Internationalen Films

Weblinks


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